Av. la Habana, 14, 38650 Arona. Besucht Oktober 2025
Das Restaurant vereint peruanische und mediterrane Fusionsküche, zubereitet mit lokalen Zutaten.
Nahe der Playa de las Vistas liegt das Restaurante Qapaq – kein Ort mit spektakulärem Meerblick, aber eine Adresse für authentische peruanische Genüsse. Der Bau wirkt unscheinbar, doch dieser Eindruck täuscht. Beim Betreten empfängt den Gast eine schlichte, gemütliche Einrichtung. Der Raum ist funktional gestaltet, damit die Aufmerksamkeit den Speisen und Getränken gilt. Besonders reizvoll: die offene Küche. Hier kann man dem Team zusehen, wie es frische Zutaten verarbeitet – ein Erlebnis für alle Sinne.
Links der Küche liegt ein weiterer Bereich, moderner und geschmackvoll eingerichtet. Ob Liebhaber peruanischer Küche oder Neugierige auf der Suche nach neuen Aromen – im Qapaq fühlt sich jeder willkommen. Das Serviceteam sorgt dafür, dass der Besuch in Erinnerung bleibt.
Die Empfehlung kam von unserer Tochter und unserem Schwiegersohn. Auch die Michelin-Empfehlung für das Lokal sprach für sich.
Der Service ist äußerst freundlich. Die Speisekarte ist klar strukturiert: Sie bietet rein peruanische Gerichte und solche mit spanischem Einfluss, aber peruanischen Akzenten.
Der Abend begann mit einem köstlichen Amuse-Bouche: zarter Oktopus, kunstvoll in knusprigen Filoteig gewickelt und perfekt frittiert. Eine würzige rote Mojo-Soße setzte einen spannenden Akzent.
Es folgte eine Jakobsmuschel, überbacken mit Parmesan. Ihre leicht glasige Textur und ein feiner Rauchgeschmack unterstrichen die frischen Aromen. Ein Meeralgensalat fügte maritime Frische hinzu und rundete den Gang ab.
Das Highlight des Abends war das Ceviche, serviert in zwei Variationen. Die klassische Version überzeugte mit zartem Weißfisch, mariniert in Limettensaft, verfeinert mit roten Zwiebeln, Koriander und feurigen Chilischeiben. Süße Süßkartoffelwürfel und knusprige Maiskörner setzten harmonische Kontraste.
Die zweite Variation kombinierte Weißfisch mit saftigen Garnelen. Eine Marinade aus Passionsfrucht verlieh dem Gericht eine exotische Note. Ein erfrischendes Limetten-Sorbet balancierte die intensiven Aromen mit leichter Frische.
Das Hauptgericht präsentierte zartes Schweinefleisch, begleitet von Hühnererbsenkroketten und gebratener Kochbanane. Die Kombination überraschte mit einem neuen Geschmackserlebnis. Jedes Element harmonierte perfekt und zeigte die Kreativität der Küche.
Zum Abschluss Dessert und Espresso
Ein feinherber Weißwein aus Lanzarote, sorgfältig ausgewählt, begleitete die Speisen und rundete den Abend ab.
Fazit: Das Restaurante Qapaq ist mehr als ein Ort zum Essen – es ist ein Erlebnis für Feinschmecker und Liebhaber der Fusionsküche. Lassen Sie sich von der Kreativität der Küche und der Qualität der Zutaten begeistern. Ein Besuch lohnt sich!
Auf Empfehlung unserer Tochter und unseres Schwiegersohnes besuchten wir das Almar in Costa Adeje. Sie reisen seit Jahren regelmäßig nach Teneriffa und kehren dort immer wieder ein.
Das Almar Tenerife bot uns ein außergewöhnliches kulinarisches Erlebnis. Besonders beeindruckte uns das Degustationsmenü für nur 90 Euro – in Deutschland hätte ich dafür wohl das Doppelte gezahlt. Ein erstaunlicher Unterschied.
Das Restaurant ist ein Muss für alle, die Aromen und Texturen einer besonderen Küche entdecken wollen. Uns erwartete mediterrane Küche, verfeinert mit einem Hauch japanischer Eleganz. Jedes Gericht war mit Sorgfalt zubereitet und kunstvoll angerichtet. Nicht nur der Geschmack, auch die Liebe zum Detail begeisterte uns.
Zum Glas Cava gab es Grüße aus der Küche, die die Nähe des Meeres widerspiegelten – ein gelungener Auftakt. Allerdings habe ich bei solchen Kleinigkeiten oft Schwierigkeiten, die einzelnen Zutaten geschmacklich zu erfassen. Eine Diskussion auf hohem Niveau.
Schon der erste Gang entpuppte sich als Höhepunkt des Menüs: eine kurz angebratene Jakobsmuschel, noch leicht glasig, bedeckt mit einem Schaum aus Kokosnuss und Bergamotte. Die Bergamotte verlieh dem Gericht eine frische, zitronige und leicht herbe Note. Der Cava reichte auch noch für diesen Gang.
Es folgte Thunfisch-Tatar, gewürzt mit Papaya, Avocado und Tamarindensauce. Die Kombination aus der Frische des Thunfischs, der Süße der Papaya, der Cremigkeit der Avocado und der Säure der Tamarindensauce war ein Geschmackserlebnis, das uns begeisterte. Dazu wurde ein Weißwein gereicht, der perfekt harmonierte.
Der nächste Gang war puristisch: geräucherter Aal mit Gofio-Crumble, einem Hauch Palmhonig und Avocado-Senf-Sauce. Ein gut gekühlter Rosé aus Navarra begleitete das Gericht. Obwohl ich kein großer Rosé-Fan bin, passte dieser hervorragend zum Fisch.
Danach kam ein saftiger Wolfsbarsch, der Japan mit den Kanaren verband. Das intensive, leicht bittere Aroma der Yuzu-Frucht verschmolz mit der kanarischen grünen Mojo-Sauce. Als Überraschung diente eine Popcorn-Sauce. Auch hier blieb der Rosé die passende Wahl.
Die Ravioli, ist gefüllt mit Hummer und lagen in einer gelben Cherrytomatensauce. Sie wurden von grünem Apfelgel begleitet. Die mild-süße Sauce harmonierte perfekt mit der Ravioli. Der dazu gereichte Weißwein aus Galicien beeindruckte nicht nur durch sein Etikett, sondern auch durch die Balance von Frische und Textur. Mit moderaten 12,5 Prozent Alkohol war er ein gelungener Abschluss der Weißweine.
Die nächsten Gänge führten uns zurück in die japanische Küche. Ein Nigiri mit A5-Wagyu diente als Zwischengang.
Das Wagyu-Tenderloin wurde nicht kurz angebraten, sondern langsam gegart. Dazu gab es Maiscreme und eine Demi-Glace-Sauce, leicht mit Kaffee abgeschmeckt. Leider war das Fleisch etwas zu lange gegart und dadurch leicht faserig – der schwächste Gang des Menüs. Der dazu gereichte Rotwein „El Lomo“ von der Insel überzeugte mit Noten von Kaffee und Schokolade sowie kräftigen, aber angenehmen Tanninen.
Frische brachte das Pre-Dessert: eine Kombination aus Kokos, Mango und Yuzu.
Das anschließende Dessert war kräftig und schokoladig, mit verschiedenen Texturen schwarzer Schokolade und einer Creme aus kanarischen Bananen. Dazu wurde ein leicht süßlicher Muskatwein serviert.
Fazit: Unser Besuch im Almar Tenerife war ein voller Erfolg und übertraf unsere Erwartungen. Wir empfehlen dieses Restaurant jedem, der das Besondere sucht und die Vielfalt einer modernen kanarischen Küche erleben möchte. Zu jedem Gang gab es eine sorgfältig ausgewählte Weinbegleitung, die die Aromen harmonisch unterstrich und das Erlebnis abrundete. Vom ersten Moment an fühlten wir uns willkommen. Das Restaurant präsentiert sich mit einer Begrüßung, einem Service und einer Präsentation, die fast Michelin-würdig sind!
Freitagabend im Gourmetrestaurant Philipp Soldan – ein Fest für die Sinne. Das Menü entführt auf eine köstliche Reise, bei der mutige und raffinierte Geschmackskombinationen ein unverwechselbares Erlebnis schaffen. Jeder Gang begeistert: Texturen, Aromen und Timing harmonieren perfekt.
Der Service glänzt mit Professionalität, Herzlichkeit und unaufdringlicher Eleganz. Das Team umsorgt die Gäste aufmerksam und kompetent, ohne je aufdringlich zu wirken. Wir fühlten uns rundum willkommen und bestens betreut.
Ein Highlight ist die offene Küche. Zwar trennt eine Glasscheibe sie vom Gastraum, doch erlaubt sie spannende Einblicke. Die Köche arbeiten ruhig und konzentriert, während sie die Gerichte kunstvoll anrichten. Unter Hochdruck entstehen kreative Kompositionen, und Chefkoch Erik Arnecke bleibt dabei stets der ruhende Pol.
Auch die Weinkarte beeindruckt und lädt zu einer Entdeckungsreise ein. Dank des Coravin-Systems können selbst edelste Weine glasweise genossen werden, ohne die Flasche zu öffnen. So lassen sich exklusive Tropfen probieren, die sonst unerschwinglich blieben. Die Preise für 0,1 Liter reichten von 12 bis 38 Euro und bieten eine exquisite Auswahl, die perfekt zu den Gerichten passt.
Fazit: Eine außergewöhnliche kulinarische Reise – kreative Küche, makelloser Service, spannende Einblicke in die offene Küche und eine Weinauswahl, die überrascht und begeistert. Ein Ort für Genießer, die das Besondere suchen und sich gerne über Zutaten, Techniken und Aromen austauschen.
Bewertung: 7.5 von 10
Statt Champagner, nach langer Zeit wieder mal ein Sherry als Aperitif
Käsecreme – Schnittlauch Öl – Butter dazu selbstgebackenes Brot
Amuse Bouche
Amuse Bouche – Rindertatar – Salat (fast ein zusätzlicherGang)
In Nussbutter marinierter Kingfisch – Austernmousse – Kaviar
Unser Aufenthalt im Hotel Sonne in Frankenberg war ein voller Erfolg. Die Erwartungen wurden weitgehend erfüllt, besonders bei Service und Atmosphäre. Das Hotel strahlt eine wohltuende Ruhe aus, die Entspannung und Erholung mühelos macht.
Mit seiner harmonischen Gestaltung lädt das Haus sofort zum Abschalten ein. Die Zimmer sind großzügig und stilvoll eingerichtet, sodass man sich auf Anhieb wohlfühlt. Anfang 2025 renovierte das Hotel die Räume und schloss dafür fast zwei Monate.
Das Personal war stets freundlich und hilfsbereit, was unseren Aufenthalt zusätzlich bereicherte.
Die Angebote des Hauses überzeugen durch Vielfalt und Qualität. Ob das üppige Frühstücksbuffet oder die erholsamen Wellnessanwendungen – hier findet jeder etwas Passendes. Auch der Spa-Bereich wurde modernisiert. Die zentrale Lage des Hotels, direkt neben dem historischen Rathaus von Frankenberg, macht es ideal für Gäste, die dem Alltag entfliehen und neue Kraft tanken möchten. Trotz der Innenstadtstraße blieb es angenehm ruhig.
Ein Höhepunkt war das Gourmetrestaurant Philipp Soldan unter der Leitung von Chefkoch Erik Arnecke, dass wir am ersten Abend besuchten. Der Stern ist absolut verdient. Die kunstvolle Präsentation der Speisen und die harmonischen Aromen überzeugten auf ganzer Linie. Die Gerichte waren nicht nur ein Genuss für den Gaumen, sondern auch fürs Auge. Der professionelle Service rundete das kulinarische Erlebnis perfekt ab.
Im Vergleich dazu fiel der Besuch in den „Sonne Stuben“ ab. Hier gibt es noch viel Luft nach oben. Die Speisen waren solide, doch fehlte das gewisse Etwas, das man in einem gehobenen Restaurant erwartet. Eine überarbeitete Speisekarte oder ein stärkerer Fokus auf regionale Zutaten könnten helfen, das Niveau zu heben und die Gäste mehr zu begeistern.
Fazit: Insgesamt war es ein gelungener Aufenthalt im Hotel und Spa, gekrönt von einem kulinarischen Höhepunkt im Gourmetrestaurant Philipp Soldan. Die Sonne Stuben bieten noch Potenzial zur Verbesserung, doch hoffe ich, dass künftige Besuche dort eine positive Entwicklung zeigen.
Das Hotel Nassauer Hof, das Sterne-Restaurant „Ente“ und das Entenbistro gehören untrennbar zusammen und werden oft in einem Atemzug genannt. Dabei gerät leicht in Vergessenheit, dass das Hotel noch ein weiteres, durchaus bemerkenswertes Restaurant bietet: die Orangerie. Hier lohnt es sich, die Küche zu entdecken, die eine echte Alternative darstellt. Zum Frühstück, Mittag- oder Abendessen serviert die Orangerie eine abwechslungsreiche Auswahl, die regionale und internationale Klassiker modern interpretiert. Gäste speisen entweder im lichtdurchfluteten Rondell mit raumhohen Fenstern oder, bei schönem Wetter, auf der Terrasse mit herrlichem Blick auf Stadtpark und Kurhaus.
Bevor wir mit dem Speisen beginnen, verdient das Servicepersonal besondere Anerkennung – allen voran Gauthier Bührer. Mit Freundlichkeit, Aufmerksamkeit und Kompetenz sorgt er dafür, dass wir willkommen und bestens umsorgt fühlten. Sein Lächeln macht den Aufenthalt in der Orangerie zu einem rundum angenehmen Erlebnis.
Nun zu den Speisen.
Schnell kamen Brot, Butter und Olivenöl auf den Tisch. Dazu ein Glas gut gekühlter, perlender Bollinger Rosé Champagner.
Das zarte Carpaccio vom Carabinero überraschte mit frischem, intensivem Geschmack. Zusammen mit dem Kaviartoast entstand eine harmonische Symphonie der Meeresaromen, veredelt durch die luxuriöse Safrancreme. Das Wachtel-Ei krönte das Gericht, während das feine Krustentieröl ihm Tiefe verlieh.
Die perfekt gebratene Jakobsmuschel ruhte auf cremigem Piemonteser Risotto, umgeben von aromatischem Bouillabaissefond. Buntes Gemüse ergänzte das Gericht farblich und geschmacklich, während die Aioli den Gang abrundete.
3. Gang: Filet von der Bodensee-Färse, Süßkartoffel, Feige, Szechuanpfeffer, Kokos-Ponzusoße
Das zarte, medium rare servierte Filet der Bodensee-Färse überzeugte mit seiner Qualität. Die Süßkartoffel und die süße Feige schufen ein harmonisches Zusammenspiel, während der Szechuanpfeffer eine pikante Schärfe beisteuerte.
4. Gang: Roquefort, Brie de Meaux, Reblochon, Bergkäse, Feigensenf, Früchtebrot
Eine erlesene Käseauswahl bildete den vierten Gang. Feigensenf und Früchtebrot setzten geschmackvolle Akzente und rundeten das Erlebnis ab.
Das Yuzu Delice bestach durch fruchtige Frische, während weiße Schokolade und knusprige Pistazien eine harmonische Textur boten. Der zitronen-pfeffrige Kaviar überraschte mit Würze, und das erfrischende Yuzu-Sorbet setzte den perfekten Schlusspunkt.
Die Gänge 2 bis 5 wurden auf Wunsch geteilt.
Ein Weißburgunder vom Weingut St. Antony und ein Spätburgunder von Robert König begleiteten das Menü und intensivierten das Geschmackserlebnis.
Zum Abschluss gab es Espresso, begleitet von einem Wildkirsch Nr. 1 von Ziegler – ein Hauch von Nostalgie schwang mit.
Das Familienrestaurant „Kuppelrain“: Ein kulinarisches Erlebnis auf Sterne-Niveau
Das „Kuppelrain“ ist mehr als ein Restaurant; es ist eine Oase der Gastfreundschaft, seit 2001 mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet. 1988 von Sonya Egger-Trafoier und Jörg Trafoier gegründet, hat sich dieses Familienunternehmen zu einem wahren Genussziel entwickelt, das die ganze Familie einbindet. Jeder Mitarbeiter strahlt Freude und Leidenschaft aus, was sich in jedem Detail des Gastronomie-Erlebnisses zeigt.
Sohn Kevin leitet die Küche und kreiert kreative, exquisite Gerichte. Beeindruckend bleibt der Michelin-Stern auch unter seiner Führung. Jörg Trafoier, nun Gastgeber, führt die Gäste durch das Menü und erläutert die von Kevin zubereiteten Köstlichkeiten. Tochter Nathalie glänzt als Dessert-Spezialistin, während die jüngste Tochter Giulya im Service hilft, was den Aufenthalt im „Kuppelrain“ zu einem familiären Erlebnis macht.
Sonya Egger-Trafoier, als Sommelière des Hauses, bringt ihr umfangreiches Weinwissen in die Auswahl der Begleitgetränke ein. Mit zahlreichen Auszeichnungen sorgt sie dafür, dass jeder Gang mit dem perfekten Wein harmoniert.
Das Gourmet-Restaurant „Kuppelrain“ liegt oberhalb des Bahnhofs von Kuppelrain und bietet auch gemütliche Zimmer für Übernachtungen. Wir entschieden uns, in einem dieser charmanten Zimmer zu nächtigen. Nach dem Bezug unseres Zimmers empfing uns Hausherr Jörg Trafoier herzlich.
Um von der langen Anreise zu entspannen, gingen wir direkt auf die Gartenterrasse. Mit einem Glas Champagner und köstlichen Bruschettas genossen wir die Aussicht auf den zauberhaften Rosengarten, der zum Verweilen und Träumen einlädt. Hier wird schnell klar, dass das „Kuppelrain“ nicht nur ein gastronomisches Highlight, sondern auch ein Ort der Ruhe und des Genusses ist.
Um 19 Uhr beginnt das Abendmenü.
Auf den Aperitif verzichten wir diesmal, da wir am Nachmittag bereits ein Glas Champagner im herrlichen Garten mit Blick auf die Burg Kastelbell genossen haben. Stattdessen starten wir direkt mit der Weinreise. Gastgeberin und Sommelière Sonja Egger-Trafoier hat die Auswahl bereits getroffen. Sie schenkt vor allem aus Magnum- und Doppelmagnumflaschen aus. Sie ist der Meinung, dass Weine in großen Flaschen besser schmecken und länger reifen als in normalen 0,75-Liter-Flaschen.
Weine werden vorgeschlagen, entkorkt, vorgestellt und großzügig nachgeschenkt. Man spürt ihre Expertise und die Freude daran, außergewöhnliche Weine anzubieten. Alle Weine des Menüs stammen aus Südtirol. Ihr Können und Wissen wurden 2021/22 mit dem „Michelin Sommelier Award 2022 Italy“ ausgezeichnet – als erste Frau in Italien.
Im Kuppelrain gibt es zwei Menüs mit jeweils fünf, sechs oder sieben Gängen. Ein Austausch von Gängen zwischen den Menüs ist möglich. Die sieben Gänge kosten 145 Euro, mit Weinbegleitung 230 Euro. Obwohl man auf der Karte darum bittet, tischweise nur ein Menü zu wählen, servieren Service und Küche uns problemlos beide Varianten. Die Gerichte basieren auf regionalen Produkten und werden modern angerichtet. Gemüse, Obst, Kräuter und Früchte stammen aus dem eigenen Garten. Die Bio-Eier legen Hühner, die vor dem Nebeneingang frei herumlaufen. Auch Fisch und Fleisch kommen aus der Region. Nachhaltigkeit und Tierwohl sind den Trafoiers wichtig.
Die ersten Häppchen treffen ein: selbst gebackene Grissini, Südtiroler Speck aus eigener Herstellung und Brot mit Olivenöl aus der Verwandtschaft.
Als Gruß aus der Küche gibt es eine Meerrettich-Panna-Cotta mit Gurke – ein wunderbares Zusammenspiel von Frische und Schärfe.
Dinkelbrot mit brauner Butter
Gänseleber mit Marille, Hanfsaat und Passito: Das Escalope und die Terrine zergingen zart auf der Zunge. Die Hanfsaat knusperte, die Marille steuerte Fruchtigkeit bei, und der Passito-Fond rundete das Ganze mit feiner Süße ab.
Saibling aus Latsch-Kohlrabi-Senf-Holunderblütendressing
Wolfsbarsch-Kastelbeller Safran- Kimchi aus dem Vinschgau
Tortelliala Parmigiana-Aubergine-Tomate-Parmesan
Schweinebauch-Kaisergranat-Lauch-Erbse.
In den letzten Jahren hat sich in der Fine-Dining-Szene eine spannende Entwicklung gezeigt: Schweinefleisch, oft als schlicht oder rustikal abgetan, erobert zunehmend die Menüs von Sternerestaurants. Besonders faszinierend wirkt die Verbindung mit Kaisergranat, einer delikaten Meeresfrucht mit feiner Textur und aromatischem Geschmack. Diese Verschmelzung von Land und Meer verwöhnt nicht nur die Sinne, sondern feiert auch die Vielfalt der Gastronomie.
Dazu gesellt sich bissfester Lauch, der mit milder Süße und knackiger Frische eine reizvolle Textur bietet. Cremige Erbsen steuern Frische und lebendige Farbe bei. So entsteht ein harmonisches Gericht, das Auge und Gaumen gleichermaßen begeistert
Hirsch – Karotte-Fichtenpulver-Johannisbeere.
Schon wieder hatte ich Probleme mit Wild. Der Hirschrücken, obwohl perfekt gegart, schmeckte leicht metallisch und fühlte sich gummiartig an. Ganz anders das Keulenfleisch: zart, aromatisch und genau so, wie man es von einem Wildgericht erwartet. Daran gab es nichts zu kritisieren.
Käse aus dem Vinschgau
Dessert und Pralinen sind von Tochter Nathalie. Wunderbar
Das Menü II
Fazit: Der Besuch im „Kuppelrain“ ist nicht nur ein Fest für den Gaumen, sondern auch ein Beispiel für gelungene Familienförderung in der Gastronomie. Die Kombination aus hervorragender Küche, sorgfältiger Weinauswahl und herzlicher Gastfreundschaft macht einen Aufenthalt hier zu einem unvergesslichen Erlebnis für die ganze Familie.
In einem der drei schön restaurierten Zimmer haben wir wundervoll geschlafen. Das Frühstück am nächsten Morgen passte sich an den großartigen Abend an. Dank an die Familie Trafoier.
Willkommen im Herzen von Sent – Ein Ort für Genießer und Entdecker
Im malerischen Dorf Sent im Unterengadin wird das Hotel zum Erlebnisort für alle Sinne. Hier verschmelzen Tradition und Purismus zu einem Ambiente, das Entspannung und kulturelle Entdeckungen vereint.
Das Restaurant setzt auf hochwertige, regionale Küche. Die Gäste genießen die Aromen des Engadins in entspannter Atmosphäre. Statt ein „Gourmet-Tempel“ mit Sternen zu sein, bleibt man bewusst eine „Bergbeiz“. Frische und Qualität stehen im Mittelpunkt, traditionelle Rezepte der Region werden mit modernen Akzenten verfeinert.
Doch das Haus bietet mehr als kulinarische Freuden: Es inspiriert auch den Geist. In der kleinen Bibliothek stöbert man in Büchern oder vertieft sich in die Geschichte des Engadins. Ein kleines Museum ergänzt das Angebot.
In den stimmungsvollen Gewölbekellern hängen grafische Werke des großen Bergeller Künstlers Alberto Giacometti sowie Arbeiten von Ernst Scheidegger und Diego Giacometti.
Das Hotel strahlt Gemütlichkeit und Sorgfalt aus. Es ist nicht nur eine Unterkunft, sondern ein Ort voller Geschichten, Aromen und echter Herzlichkeit. Selbst die Speisekarte trägt künstlerische Handschrift: Sie ist mit Bildern des Malers Marius Borgeaud (*1861 †1924) gestaltet.
Nach der langen Autofahrt von fast 750 Kilometern und einem anregenden Gespräch mit dem Gemeindearchivar Beat Hofmann freuten wir uns auf leichte, regionale und saisonale Gerichte.
Das Abendessen fand in der Bibliothek statt – ein Paradies für Literaturfreunde mit über 1.000 Büchern.
Neben der regulären Karte lockte eine Tageskarte mit Pfifferlings Gerichten. Als Aperitif genossen wir den hausgemachten Wermut, der Erinnerungen an die Kultgetränke der 1970er-Jahre weckte.
Irmtraud wählte eine halbe Portion handgeschnittenes Tatar vom Engadiner Kalb, nach Piemonteser Art mit Olivenöl, einem Hauch Knoblauch und Zitrone.
Als Hauptgang entschied sie sich für Pappardelle mit Pfifferlingen von der Tageskarte.
Ich begann mit getoastetem Brot, Olivenöl und Pfifferlingen und wählte als Hauptgericht
Engadiner Kalbspaillard mit Safran-Risotto und Saisongemüse. Das Paillard war perfekt gebraten, das cremige Risotto ein Genuss, und das Gemüse hatte genau den richtigen Biss.
Zum Abschluss teilten wir eine kleine Käseauswahl von lokalen Produzenten sowie eine
Nusstorte, die mit Walnüssen, Pistazien, Pinienkernen, einem Hauch Orangenabrieb und getrockneten Aprikosen überraschte.
Fazit: Das Essen, der Merlot Sinfonia Barrique aus dem Tessin und die Mirabelle Nr. 5 waren ein Hochgenuss.
Wir leben und wohnen in einer kulinarischen Diaspora. Wollen wir in einem mit Michelin Sternen ausgezeichnetem Restaurant speisen, müssen wir immer weit fahren und dann natürlich auch übernachten. Bei unseren Reisen wird anhand von Michelin unsere Restaurantbesuche geplant. Bei unserem Berlinaufenthalt Anfang Juli 2024 kamen für uns 2 Restaurants in Frage. Nobelhart & schmutzig oder Tulus Totrek. Andere Sterne Restaurants in Berlin, wie Facil, Tim Raue oder Rutz hatten wir in den vergangenen Jahren bereits besucht. Ausschlaggebend letztendlich war eine interessante Werbung von Max Strohe und „Big Ben“ über ein Treffen der beiden im Restaurant Jörg Müller Westerland Sylt.
Die Taxifahrt von unserem Hotel in Berlin Stadtmitte zum Restaurant in Kreuzberg kostete mit Trinkgeld 18€. Bevor man die schönen Altbau Räume betritt, ist eine kleine begrünte Terrasse vorgelagert. Bedingt durch das Wetter konnte man diese leider nicht benutzen.
Beim Betreten des Restaurants wird man von viel Holz, einem Urwald an der Wand und viel Gemütlichkeit empfangen. Basis für einen schönen Abend verspricht auch das junge und ausgesprochen herzliche Serviceteam. Auf dem blanken Holztisch ist unser Namen mit Kreide aufgetragen. Zur Auswahl stehen 2 Menüs. Einmal klassisch mit Fisch und Fleisch und einmal ein vegetarisches Menü. Außerdem gibt es noch einige a la carte Gerichte, die man nachbestellen kann, sollte man nicht satt werden. Dazu gibt es hochwertige und bestens abgestimmte Weine, die man zum Menü genießen kann. Wir verzichteten allerdings auf die vorgeschlagene Weinbegleitung und besprachen mit Sommelière Felix Fuchs unsere ganz eigene Weinwünsche. Wir wollten mit unserer Weinauswahl in Deutschland bleiben und Felix Fuchs hat mit großen Wissen immer die passenden Weine serviert.
Fazit: es war ein höchst vergnüglicher Abend zudem nicht nur die Küche, sondern auch der Service in erheblichem Maße beigetragen hat. Man agierte äußerst locker und mit großer Begeisterung. Nichts wirkte aufgesetzt. Nicht nur die Wandtapete hat Dschungel Kulinarik Motiven, sondern auch die lässige Kleidung der Servicekräfte ziert diese Motive. Kein Gericht war enttäuschend. Hervorzuheben ist die soufflierte Poulardenbrust so wie das Kalbsbries. Ein sehr interessanter Abend mit angenehmen Essen und ausgezeichneten Service.
Kurztrip nach Barcelona. Es war schon anstrengend, dieser Aufenthalt in Barcelona. Es war eine Einladung beziehungsweise Geschenk von Tochter und Schwiegersohn zu meinen 75. Geburtstag.
Samstagmittag holten die beiden mit dem Auto mich ab und es ging in Richtung Flughafen Aachen Maastricht. Pünktlich um 17:30 Uhr stieg die Maschine in Richtung Barcelona in den Himmel und wir landeten nach zirka 1 Stunde 45 Minuten. Weitere 20 Minuten benötigten wir, bis nach dem Auschecken die Metrostation erreicht wurde. 45 Minuten benötigte die Metro vom Flughafen, inklusiv einmal Umsteigen, bis zur Nähe unseres Hotels. Schnell einchecken und jetzt ging die circa 600 Meter in die Altstadt von Barcelona in das Restaurant RAO.
Hier hatte Dirk für 21:30 Uhr den Tisch bestellt. Und tatsächlich mit nur 5 Minuten Verspätung erreichten wir das Restaurant. Sehr freundlicher Empfang und wir wurden an den Tisch begleitet. Kurze Zeit später kam die Speisekarte und wir bestellten auf Wunsch meiner Tochter zuerst einmal eine Flasche Cava. Bei der Bestellung wurde uns empfohlen, dass jeder mindestens 2 Teller bestellen sollte. Man möchte beachten, dass die Portionen mittelgroß sind und das Konzept darin besteht, alles zu teilen. Für uns also insgesamt 6 Teller zum Schluss waren es dann doch 9 Teller.
Sehr entspanntes Ambiente, das Essen sehr gut, alles war auf den Punkt gegart. Das Personal sehr kompetent . Das einzige Manko, die ersten Speisen(Tapas) kamen viel zu schnell nacheinander auf den Tisch. Nach einer kleinen Reklamation hat es sich dann freundlicherweise gebessert. Sehr süffiger Cava und Weißwein. Besser hätte der erste Abend in Barcelona nicht laufen können.
Kurz nach Mitternacht machten wir uns auf den kurzen Weg ins Hotel.
Brot, Tomate, natives Olivenöl extra und Salz
IBERISCHER SCHINKEN aus Eichelmast
GEGRILLTER OKTOPUS, cremige Maiskolben und Chimichurri-Sauce
CEVICHE RAÓ, Wolfsbarsch mariniert in Tigermilch, Süßkartoffelchips und Sellerie-Limetten-Sorbet
STEINBUTT DONOSTIARRA, Gebackener Steinbutt mit geröstetem Gemüse
IBERISCHE WANGE , Bei niedriger Temperatur gegart, Demi-Glace mit Pedro Ximénez, cremiger Polenta und einem Hauch Gremolata
ENTENBRUST, aus Freilandhaltung, karamellisierte Zwiebelreduktion und Erbsen
LAMM, bei niedriger Temperatur gekocht, Joghurt-Minz-Gurken-Sauce
Wir waren nach dem Besuch in Hardenberg auf den Geschmack kommen. Zeitschriften und Bücher wurden gewälzt und am Herd fleißig experimentiert. Der Restaurantführer Guide Michelin wurde gekauft. 1979 waren wir noch dreimal in Hardenberg.
Ich selbst war bei einem beruflich bedingten Aufenthalt in Bremen im Bistro Grashoff. Erinnern kann ich mich an den Schellfisch in Senfsauce. Hier habe ich eine wunderbar schmeckende Apfel-Calvados Konfitüre gekauft. Irgendwann fand ich die Konfitüre auch in einem Delikatessengeschäft in Kassel. Jede müde Mark, die übrig blieb, wurde in das neue Hobby gesteckt. Andere Anschaffungen blieben zurück.
Nach dem ersten Stern folgt der zweite, logisch, oder? 1980 war es so weit. Irmtraud hatte einen Termin in Stuttgart. Welche Sterne liegen auf der Strecke? Im Michelin wurde ich fündig. Auf der Strecke lag Wertheim mit den Schweizer Stuben oder Zweiflingen mit dem Wald- und Schlosshotel. Friedrichsruhe. Die Entscheidung fiel dann auf Friedrichsruhe. Die Schweizer Stuben folgten dann 1984.
Ich fuhr 1980 einen Citroën, eigentlich ein verlässliches Auto, aber ausgerechnet bei der Abfahrt nach Stuttgart streikte der Motor. Also wurde alles in den kleinen Polo von Irmtraud umgeladen. Wegen dieses Polos ist uns die Fahrt noch in guter Erinnerung. Auf der A7 bzw. A81 ging die Fahrt in Richtung Zweiflingen-Friedrichsruhe. Dann der große Augenblick. Wir fuhren auf den Hoteleigenen Parkplatz Schlosshotels Friedrichsruhe.
Fast alles war belegt. Nur ein freier Parkplatz war zu sehen und dieser ausgerechnet zwischen einem Ferrari und einem Porsche. Mit dem kleinen Polo also in die Parklücke und aussteigen. Kaum waren wir draußen, kam bereits der Hotelpage mit dem Kofferwagen, bat um den Autoschlüssel, lud die zwei Koffer auf den Wagen und bat uns zur Rezeption zu gehen. Er fuhr mit dem Wagen in Richtung Jagdschloss. Wir erhielten die Schlüssel und wurden von einer jungen Dame in Richtung Schloss begleitet. Das Zimmer ca. 30 m² groß und nobel eingerichtet. Kaum war die Dame aus dem Zimmer, wurden die Schuhe ausgezogen und wir warfen uns aufs Bett. Ausruhen war angesagt. Anschließend ging es unter die Dusche.
Gegen 19.00 Uhr besuchten wir dann das Restaurant. Das Zimmer hatten wir chaotisch verlassen. Als wir später zurückkamen, war das Zimmer wieder aufgeräumt, die Betten wieder hergerichtet, das Bad sauber gemacht und neue Handtücher hingelegt.
1974 wurde das Haus mit dem ersten Michelin-Stern ausgezeichnet, 1979 folgte der zweite Stern. Küchenchef war, wenn ich mich nicht irre, Werner Fuchß.
Schon der Blick auf die Speisekarte ließ unsere Herzen höherschlagen. Spargel war klar, was ist aber eine Essenz oder was ein Soufflé. Auch ein Bries völlig unbekannt, ganz zu schweigen, was ist ein Perlhuhn.
Mit Hilfe des sehr hilfreichen Oberkellners schafften wir mit Bravour den Abend. Getrunken wurde ein Verrenberger Verrenberg sowie ein Rotweincuvée, Weine vom Weingut Fürst Hohenlohe Oehringen.
Der Fürst war damals Besitzer des Schlosshotels, heute gehört es zur Würth-Gruppe.