Wer gern Austern ist, wie wir, ist hier natürlich bestens aufgehoben. Frischer als hier geht es nicht. Wir haben nachmittags bei herrlichen Sylt Wetter auf der Terrasse platz genommen. Auch hier wurden die Pandemieregeln perfekt umgesetzt. Flotter netter Service, der den Laden im Griff hatte. Zum Trinken ein „Bimmerle“ Chardonnay, später wurde auch noch eine zweite Flasche nachgeordnet. Wir haben uns durch die Austernkarte durchgearbeitet. „Nackte“ und überbackene Austern, Miesmuscheln sowie Chili Garnelen kamen auf den Tisch. Zum Abschluss Espresso und Birnenschnaps von Scheibel. Es war ein schöner Nachmittag!!
Die Vogelkoje gehörte in den letzten Jahren zum festem Bestandteil unserer kulinarischen Besuche auf Sylt. Gefragt ob geimpft oder nicht wurde nicht. Die Lucca App war am Tisch aufgeklebt. Am Anfang war der Service noch in Ordnung. Die Frage nach einem Aperitif wurde gestellt, wir haben dann Champagner (vier Personen) bestellt. Leider wurde uns nicht die Flasche gezeigt, sondern die gefüllten Gläser wurden an den Tisch gebracht. Auch die Bestellaufnahme war in Ordnung. Die bestellte Flasche Sauvignon blanc stand bald richtig gekühlt auf dem Tisch. Die Flasche Rotwein von Stodden, Ahr wurde gezeigt und geöffnet. Auch bei den Vorspeisen lief noch alles wie man es gewohnt ist. Nach ca. 20 Min kamen die Vorspeisen.
Danach lief nichts mehr. Fast 75 Min. mussten wir auf das Hauptgericht (Ente) warten. Der Service völlig kopflos in dieser Situation und der Chef antwortete „, das ist eben halt so“. In der Zwischenzeit hatten wir natürlich unseren Rotwein ausgetrunken. Wir hätten gern noch eine Flasche bestellt. Leider kümmerte sich keiner mehr um uns.
Fazit: Das Essen war wie in den letzten Jahren in Ordnung. Der Service und der Ablauf des Abendessen schlicht nicht in Ordnung. Der Chef auf hohem Ross. So wie man uns hat „links“ liegen lassen, werden wir es beim nächsten Besuch ebenfalls machen.
Sehr gutes Brot zum AuftaktWar Bestandteil der Tageskarte: Kalbskopf mit Langostinos und Queller1/2 VOGELKOJENENTE „KLASSISCH“ Kirschrotkohl / Kartoffelkloß / Preiselbeer-BirneGESCHMELZTER MARILLENKNÖDEL / Beeren / Vanilleeis
Los geht es gegen 14.00 Uhr mit der Rhein Necker Air in Richtung Sylt. Von oben sieht man leider die verheerenden Waldschäden im Bereich des Reinhardswalds. Nach gut 50 Min. landen wir in Westerland und werden von Hanne und Herbert abgeholt.Wir holen die Schlüssel ab und beziehen das Quartier für die nächsten Tage in der Boysenstraße.Danach geht es, wie immer am ersten Tage auf Sylt, in Richtung List zu Gosch. Ein Flammkuchen mit Krabben belegt und eine Flasche Chardonnay und wir fühlen uns, bei herrlichen Wetter, angekommen auf der Insel
Start in KasselBrot&Bier in Keitum. Tatar18.09.2020. Söl’ring Hof, Speisesaal, Jakobsmuschel19.09.2020, Jörg Müller. Ochsenbäckchen, 1970 „Unico“20.09.2020. List, Austern21.09.2020 Siebzehn84, Ceviche vom Lachs22.09.2020. Ente in der Vogelkoje23.09.2020 Bouillabaisse, Samoa mittags23.09.2020, Müller Lammbratwurst (abends)ein Tag am StrandSo wird heute bestelltZum Abschluss bei Jörg Müller
Jörg Müller zählt seit Jahrzehnten zu den Spitzenköchen Deutschlands und wird in allen Gastronomie-Führern hoch gelobt. In den 1970 igern Jahren in den legendären Schweizer Stuben zu Wertheim und seit 1982 auf Sylt hat Müller die deutsche Gourmetküche mitentwickelt und geformt. Im Restaurant „Jörg Müller“ wird eine klassische Küche ohne modernen Schnickschnack aufgetischt. Für den gastronomischen Teil ist Jörg Müller mit seiner Brigade verantwortlich, während im Service und im Hotelbereich die Handschrift von Barbara Müller sichtbar ist. Im großen Friesenhaus in der Süderstraße 8 zu Westerland kann man seine Kreationen im Restaurant und im Pesel sowie in der Bar genießen. Ein Hotel ist ebenfalls angeschlossen.
Ein Besuch auf der Insel bedeutet für mich auch ein Besuch im Restaurant und im Pesel. Obwohl ich im laufe der Jahre auch die anderen Sterne Häuser auf der Insel besucht habe, erste Wahl bleibt für mich aber Jörg Müller.
Wie immer bei meinen Besuchen ein freundlicher Empfang im Foyer des Hauses. Rechts geht es in das „Zweitrestaurant Pesel“, links in das „Gourmetrestaurant Jörg Müller“. Von einem Mitarbeiter werde ich zu meinen Tisch geführt. Der Raum, er wurde im letzten Jahr aufgefrischt, mit jetzt heller Holzdecke hat Platz für ca. 30 Gäste, die an diesen Abend alle belegt sind. Außerdem gibt es noch den Wintergarten, Hier können größere Gruppen ungestört ihre Familienfest oder ähnliches feiern.
Drei Menüs stehen zur Auswahl, außerdem kann jeder Gang a la Carte bestellt werden.
Das „Menü von Land und Meer“ mit vier Gängen kostet 98 €, das „Menü du Marche „ für 120 € und fünf Gängen sowie „Klassiker Jörg Müller“ mit sechs Gängen und 130 €.
Nach Rücksprache mit dem Maitre stelle ich mein eigenes Menü zusammen.
Als Aperitif wähle ich den erfrischenden Hauscocktail. Dazu kommen verschiedene Brote mit Salzbutter, sowie fünf kleine Köstlichkeiten als Amuse Bouche auf den Tisch.
Amuse Bouche
Amuse Bouche
Wie auch bei meinen letzten Besuchen kamen fünf kleine Köstlichkeiten auf den Tisch.
Mousse von Fenchel. Leicht und locker, leider fehlte der Fenchelgeschmack, da alles von einem Fischgelle überdeckt war.
Krabben aus Avocados
Matjestatar
Waldpilzknödel
5. Paprikasüppchen. Hier gilt was ich bereits bei meinen letzten Besuch geschrieben habe. Schön schaumig, die kleine Löwenkopfterrine nicht gerade ideal die Suppe auszulöffeln.
Gute Produkte, saubere Verarbeitung, eigentlich war alles tadellos, nur der letzte Pfiff fehlte.
Beef Tatar mit Holstenstör - Kaviar
Beef Tatar mit Holstenstör – Kaviar
Gute Grundprodukte, das Fleisch war nach meiner Auffassung etwas „schmierig“ geraten. Gute Würzung. Rösti und ein kleiner Salat rundeten diesen ersten Gang ab.
Rotbarbe auf Bärlauchrisotto mit Tomatensugo
Rotbarbe auf Bärlauchrisotto mit Tomatensugo
Herrlicher Tomatengeschmack, dazu „schlotziger“ Risotto mit leichtem Bärlauchgeschmack. Der Fisch auf den Punkt gegart.
Saute von Kalbsnierchen und Bries mit Artischocken und Blattspinat
Saute von Kalbsnierchen und Bries mit Artischocken und Blattspinat
Ja, die Menüfolge ist etwas Fleischlastig. Diesen Gang habe ich aber selbst in das Menü gewählt. Bei Innereien werde ich schwach, da sie leider recht selten in den Restaurants serviert werden. Die Beilagen passten sehr gut zu Nieren und Bries. Kräftige Sauce.
Maibockrücken im Gewürzmantel mit Morcheln,Wirsing und Schupfnudeln
Maibockrücken im Gewürzmantel mit Morcheln, Wirsing und Schupfnudeln
Ein Gang ohne Fehl und Tadel. Das Fleisch wunderbar rosa gebraten mit einer phantastischen Gewürzumhüllung.
Der beste Gang des Abends.
Friesisch blue
Friesisch blue
Zwei Anmerkungen:
1. Wohlschmeckend, aber für ein Menügang viel zu viel.
2. Für ein „Ein Sterne Haus“ ein recht langweiliger Gang,
Vordessert - Süppchen und Sorbet von Champagner
Vordessert
Ein Klassiker im Hause Müller. Ein leicht geliertes Champagnersüppchen und ein Sorbet. Nach dem mächtigen Käsegang, die richtige Erfrischung und Erholung für den Magen. Passt in dieser Reihenfolge in übrigen besser als zwischen Fisch- und Fleischgang.
Verschiedenes von Valrhonaschokolade und Mango mit Bananen-Toffee-Eis
Verschiedenes von Valrhonaschokolade und Mango mit Bananen – Toffee – Eis
Hier und auch bei den „süßen Versuchen“ zum Espresso hat die Küche noch einmal alle Register ihres Könnens gezogen. Warm, kalt, schmelziges, luftiges, knackiges, alles war in den Variationen enthalten.
Als Abschluss zum Kaffee
Fazit: Ein wundervoller Abend, fast perfekt. Im Vergleich zu Becker Trier und Essigbrätlein, die im vergangenem Jahr besucht wurden,ist Müller im Michelin unterbewertet, wo bleibt der zweite Stern, die 18Punkte im GM sind gerechtfertigt. Beim Service merkt man deutlich, den Damen und Herren macht ihre Arbeit Spaß. Barbara Müller dirigiert lautlos die Brigade.
Klassische französische Hochküche, ein Fan der Molekularküche wird Jörg Müller bestimmt nicht, und das ist auch gut so.