Vire – September 2014

Vire

Nach der Kür die Pflicht.

Nach einem sehr guten Frühstück im Château d’Agneau fuhren wir bereits um 8:00 Uhr in Richtung unserer Partnerstadt Vire. Hier war um 9:30 Uhr eine Gesprächsrunde mit den beiden Bürgermeistern der Partnerstädte, den Vorsitzenden der Partnerschaftenkomitees und Vertreter von Vereinen der Stadt Vire terminiert.

12 im Rathaus
Eine sehr interessante Gesprächsrunde und ich hege die Hoffnung, dass neue Kontakte in der Partnerschaft geknüpft werden können.

2014-09-17 BNUm 11:00 Uhr gab es dann den gemeinsamen Startschuss von den Bürgermeistern und den Partnerschaftsvorsitzenden für das Radrennen „Prix cycliste du Jumelage Vire“.

Danach hatte Bürgermeister Marc Andreu Sabatier zum Mittagsessen im Hotel de France eingeladen.
Über das Restaurant habe ich ja bereits mehrmals berichtet, so dass ich mir Einzelheiten diesmal erspare.

Ich wählte ein drei Gang Menü aus. Hier war besonders der erste Gang interessant. Spezialitäten der Stadt Vire und der Normandie wurden hier eindrucksvoll von Chefkoch Jean-Michel Coccalotto verarbeitet.

02 Hotel de FranceGratin de véritable Andouille de Vire sur lit de pommes fruits au sabayon et camembert

03 Hotel de FranceSuggestion du marché

04 Hotel de FranceTrilogie de dessert maison
Crème brûlée et meringue, panna cotta et sa langue de chat, financier aux amandes.

P1080911Am Abend gab es eine Einladung zum Abendessen der Stadt Baunatal für die Delegation. Ausgesucht hatte ich das Restaurant La Pommeraie. Auch über dieses Restaurant habe ich mehrmals berichtet. Julien Guérard und Masako Guérard hatten wieder ein sehr schönes Menü zusammengestellt.

P1080915Pastete von Meeresfrüchten

P1080917Linsenrisotto

P1080920Schweinefilet mit Herbsttrompeten

P1080926Schokotarte

P1080913Am Sonntagmorgen wurde, bevor die Heimreise angetreten wurde, der Mont St. Michel besucht. Ich selbst habe das Bauwerk ja schon mehrmals aufgesucht, für Wolfgang und Herta war es aber eine Premiere. Besonders für Herta eine Herzensangelegenheit, war ihr Vater doch zwischen 1942 und 1943 hier stationiert.

P1080942Die neue Brücke ist ja mittlerweile fertig gestellt, aber es bleibt noch viel Arbeit bevor es so aussieht wie geplant.

Château d’Agneau-Normandie

05.09.2014
Château d’Agneau
2 Kilometer von der Stadt St. Lo entfernt liegt im Tal der Vire das Château d’Agneau. In einem großen Park liegt dieses Bauwerk aus dem 13. Jahrhundert. Das Haus hat nur 11 Zimmer unterschiedlichster Größe und Ausstattung. Im Hauptgebäude sind sieben Zimmer und im ca. 100 m entfernten Wachturm 4 Zimmer vorhanden. Im Hauptgebäude ist auch die Rezeption untergebracht. Wir werden freundlich empfangen und zu den Zimmern begleitet. Allerdings müssen wir unser Gepäck über die schmale Wendeltreppe selber tragen.

P1080845Um in mein Zimmer zu kommen muss ich zweimal den Kopf einziehen um nicht an die Dachschrägen zu stoßen. Das Zimmer liegt im Dachgeschoss und ist ca. 15 qm groß. Eine Dachgaube mit kleinem Fenster bringt wenig Tageslicht in den Raum. Das Zimmer ist individuell und liebevoll eingerichtet. Auf der einen Seite gibt es Stilmöbel, Holzpaneele, Holzböden und alten Steinplatten auf der anderen ein gut ausgestattetes Bad mit Haartrockener und guten Ablagemöglichkeiten sowie kostenlosen WLAN Zugang und TV. Im Bad fehlt wieder einmal eine vernünftige Duschabtrennung.

P1080852Die beiden Restaurants sowie Seminarräume sind in einem authentisch eingerichteten alten Bauernhaus untergebracht.

P1080855Stein, normannisches Fachwerk und eine Holzbalkendecke prägen den Raum.  Die Speisekarte wird durch saisonale und regionale Zutaten inspiriert.

Neben den a la Carte Gerichten werden 2 Menüs angeboten. Vier Gänge für 27 € bzw. 36 € einschl. Käse.

P1080859Amuse Bouche: Oliventapenade und Gemüsecreme und als Aperitif ein Pommeau.

P1080862Tartar von der Dorade mit Isigny Austern, Karotten-Vinaigrette. Dazu ein Glas Sauvignon.

P1080864Lammcarré mit kandierten Schalotten, Spargel und Kartoffelpüree.  Dazu ein Pinot Noir

P1080866Käseplatte von dem normannischen Haus Réaut. Dazu ein Cidre

 

P1080867Dreimal Schokolade

Zum Abschluss natürlich einen Calvados.

Fazit: Angenehmer Aufenthalt im Tal der Vire. Nettes Hotel mit kleinen Schwächen. Das Menü mit regional geprägten Produkten und einem guten Preis-Leistungsverhältnis.

P1080847Blick aus dem Zimmer auf die Vire.

P1080875Eingangshalle.

Fahrt von Honfleur nach Saint Lo

Fahrt von Honfleur nach Saint Lo
Nach dem sehr guten „aufgewerteten“ französischen Frühstück im Hotel führt uns die Fahrt weiter in Richtung „Invasionsküste“.

Die Küstenstraße (D513) von Honfleur in Richtung Deauville und Trouville sur Mer ist umgeben von Hecken, Bäumen und dem saftigen Grün der Wiesen. Eine schöne und idyllische Straße, jedenfalls an diesem frühen Freitagmorgen. Ich möchte nicht wissen, wie der Autoverkehr in den Monaten Juli und August hier aussieht. Zahlreiche alte Manoirs und Chateaux säumen den Weg und das Meer ist ebenfalls immer Begleiter.
Nachdem wir Trouville sur Mer und Deauville durch fahren haben, führt uns die Straße durch eine Reihe von kleinen typisch normannische Orte. Schließlich fahren wir auf der D514 weiter in Richtung „Pegasus Bridge.“

P1080814Die Pegasusbrücke bei Bénouville gelegen, hatte während des D-Day eine besondere strategische Bedeutung. Im Verlauf der Operation Tonga wurde, von der britischen 6. Luftlandedivision unter dem Befehl von Major John Howard, diese Brücke erobert.
Eine neue Brücke wurde 1994 anlässlich des 50. Jahrestages der Invasion eingeweiht. Die Brücke ist 42,20 Meter lang, 9,70 Meter breit und 11 Meter hoch. Die alte Brücke ist im Außenbereich des 150 m östlich der Brücke liegenden Luftlandemuseum „Pegasus Bridge“ zu besichtigen.

Weiter geht die Fahrt in Richtung Courseulles sur Mer.

Sword, Juno, Gold, Omaha, Utha… 80 km Strand in der Normandie, der in die Weltgeschichte einging. Hier befand sich die schwache Stelle im Atlantikwall von Feldmarschall Rommel, die Alliierten bereits 1943 erkannt hatten, während man auf deutscher Seite mit einer Landung der Alliierten im Norden Frankreichs, gegenüber von Großbritannien, rechnete. Den 6. Juni wählten die Generäle Eisenhower und Montgomery aufgrund des Mondscheins und der Wettervorhersage.

Courseulles-sur-Mer ist heute ein beliebtes Touristenziel in Basse Normandie. Die Stadt kann in den Sommermonaten bis zu 15.000 Urlauber aufnehmen. Eine große Anzahl von Sommerhäusern ist im Besitz von Bürgern aus Paris. Courseulles-sur-Mer ist schließlich mit dem Auto nur 2 Stunden von Paris entfernt.

P1080817Courseulles-sur-Mer lag aber auch während der Operation Overlord im Landungsgebiet des Juno Beach. Östlich der Stadt gingen am frühen Morgen des 6. Juni kanadischen Truppen der Royal Winnipeg Rifles an Land. Am 14. Juni ging u.a. auch General de Gaulle hier an Land, heute erinnert dort ein Lothringer Kreuz in den Dünen an diese Ereignisse und an die schweren Kämpfe der damaligen Zeit.

P1080822Der künstliche Hafen von Arromanches und Asnelles.
Bei trübem Wetter geht es weiter in Richtung Asnelles. Hier ist ein kleiner Strandspaziergang angesagt. Dabei blickt man auf die Reste eines künstlichen Hafens.

„Wenn wir landen wollen, müssen wir unsere eigenen Häfen mitnehmen” hatte Winston Churchill erklärt … So entstand 1943 unter größter Geheimhaltung (keiner der 20 000 Arbeiter wusste, wozu die hergestellten Teile dienen würden) in den Werken von London die Komponenten des so genannten „Mulberry”, eine Glanzleistung des militärischen Ingenieurbaus, die der Heranführung von Verstärkungen und Nachschub der alliierten Truppen dienen sollte. In nur einer Woche wurde eine 12 km lange, dem Strand von Arromanches vor gelagerte Reede fertig gestellt. Der künstliche Hafen sollte in der Lage sein, unabhängig vom Tidenhub täglich 12 000 Tonnen Fracht und 2 500 Fahrzeuge in Empfang zu nehmen. Die Überreste dieses Hafens ragen noch heute als stumme Zeugen aus dem Wasser.

P1080829In Asnelles wird ein kleiner Halt eingelegt. Direkt an der Straße in Richtung Arromanches gibt es ein kleines Bistro. Wir haben „La Barak’a“ in den letzten Jahren häufiger besucht, mittlerweile gibt es neue Besitzer. Man darf sich vom äußerem nicht täuschen lassen. Geboten wird eine traditionelle Küche der Normandie, vor allem Fisch und Meeresfrüchte.
Arromanches ist leider wieder einmal völlig überlaufen. Am Ortsrand zähle ich 15 große Busse. Also Weiterfahrt auf der D514 in Richtung Colleville sur Mer und dem amerikanischen Soldatenfriedhof.

P1080830Der 1956 vom französischen Staatspräsidenten Coty und dem amerikanischen General Marshall eingeweihte Normandy American Cementery liegt inmitten eines 70 Hektar großen Terrains, das von Frankreich an die Vereinigten Staaten abgetreten wurde. 9 386 perfekt aneinander gereihte Grabsteine und der „Garten der Vermissten“ mit den eingravierten Namen von 1557 Soldaten überragen den Strand Omaha Beach.

P1080833Auch die beiden Söhne von Präsident Roosevelt, die bei der Schlacht in der Normandie (6. Juni – 22. August 1944) ums Leben kamen, haben hier ihre letzte Ruhestätte gefunden. Jeden Abend werden zu Ehren der toten Soldaten die Glocken geläutet.

Wir fahren zurück auf die D 514 und dann in Richtung St. Laurent. In der Ortsmitte führt die D 517 in Richtung Meer. Dieser Strandabschnitt zwischen Saint Laurent sur Mer und Vierville sur Mer ist in die Weltgeschichte eingegangen. US amerikanische Truppen landeten am 6. Juni 1944 (D-Day) im Rahmen der Operation Overlord an dieser Landungszone, für den die Stadt Omaha in den USA Namensgeberin war. Omaha Beach war der mit mehr als zehn Kilometer Länge ausgedehnteste Invasionsstrand. Direkt auf dem Sandstrand von Omaha Beach bei Saint-Laurent-sur-Mer steht das von der Künstlerin Anilore Banon erstellte stählerne Mahnmal „ Monument Les Braves“ zu Ehren der „Tapferen“, die hier bei der Landung am D-Day im Jahre 1944 ihr Leben ließen.

P1080837

Pointe du Hoc
Sicher einer der beeindruckendsten Orte unserer Besichtigungstour! Wir stellen unser Auto auf dem großen Parkplatz ab und gehen zuerst in das Informationsgebäude. Parkplätze und Gebäude wurden 2004 zum 60jährigen Jubiläum der Landung in der Normandie neu hergerichtet und den USA übereignet. Zwischen 2004 und 2010 sind große Erhaltungsarbeiten durchgeführt worden. Die USA versuchen das Gelände im Zustand von 1944 zu erhalten. In den letzten 60-70 Jahren sind ca. 10 Meter der Felsenküste erodiert. Es wurde daher beschlossen, dieses historische Gelände zu retten. Besonders der Feuerleitstand der Batterie war durch das Abbröckeln des Felsen darunter gefährdet in die Tiefe zu rutschen. Seite Ende 2010 ist der Bunker wieder zu besichtigen.

Die deutsche Bunkerstellung war von der Organisation Todt gebaut worden. 1944 war sie zwar noch nicht vollständig beendet, aber dennoch außerordentlich gut befestigt. Es gab zahlreiche Maschinengewehrstellungen und Flakgeschütze, die durch Stacheldraht gesichert waren. Besetzt war die Batterie vom 1260. Heeres – Küstenregiment.

P1080835Auf alliierter Seite spielte das 2. Ranger Bataillon unter der Führung von Colonel (Oberst) James E. Rudder eine besondere Rolle. Mit Raketenleitern und Strick- und Holzleitern sowie Steigeisen versuchten 225 Rangers unter Colonel Rudder die dreißig Meter hohe Steilwand einzunehmen Die Kämpfe dauerten 2 Tage und nur 90 der 225 Ranger waren noch kampfähig und rund 80 ihrer Kameraden haben ihr Leben am Pointe du Hoc gelassen.
Es gelang aber nicht, die massiven Unterstände vollständig zu zerstören. Noch heute zeugen die tiefen Granatentrichter und zerstörten Bunker von der Härte des Kampfes.
Seit Ende des Krieges wurde am Pointe du Hoc nichts geändert und unter dem Grasbewuchs ruhen noch heute zahlreiche deutsche und amerikanische Soldaten.

Unsere weitere Fahrt führt uns auf der D514 und D199 weiter nach la Cambe und zum deutschen Soldatenfriedhof.

P1080839Dieser ca. 7 ha große Friedhof wurde 1961 fertiggestellt und eingeweiht. Vom Dorf la Cambe kommend durchfährt man den Friedenspark und gelangt zum Parkplatz und dem Besucherzentrum. Dieses wurde in den 1990iger Jahren gebaut und liegt zwischen Friedhof und Autobahn. Am Eingang des Friedhofs ist eine Gedenkkapelle errichtet. Den Friedhof selbst erreicht man durch eine recht schmale Tür. Von hier gehen zwei Gedenkräume ab.

P1080841Der Friedhof ist als rechteckige Rasenfläche angelegt. In der Mitte ein Tumulus mit einem gewaltigen Basaltlavakreuz. Von hier aus hat man einen guten Überblick über das beeindruckende Gräberfeld mit seinen gruppenweise angeordneten Kreuzen und Grabplatten. Insgesamt wurden 21.222 deutsche Soldaten auf dem Soldatenfriedhof von La Cambe beerdigt. 207 unbekannte und 89 identifizierte Soldaten wurden in Massengräbern bestattet. Geht man durch die Grabfelder sieht man den Wahnsinn des Krieges auch an Jahreszahlen. Viele der gefallenen Soldaten waren gerade mal 20 Jahre alt. Geboren 1923 – 1924 oder 1925, gefallen Juni – Juli – August 1944.

Von la Cambe führen uns schmale Departement Straßen durch eine Reihe von kleinen typischen normannische Orte in Richtung Saint Lo.

P1080851Im Vorort Agneaux wird im Château d’Agneau die nächste Nacht verbracht und im Restaurant La Table de Louis erwarten uns normannische Spezialitäten.

Restaurant L’Absinthe – Honfleur

04.09.2014
Restaurant L’Absinthe – Honfleur

Nach einer kleinen Ruhepause im Hotel war Abendessen im Restaurant L’Absinthe angesagt. Neben den Räumen im Inneren mit viel normannischem Fachwerk, gibt es auch eine Terrasse zum Quai Quarantaine hin gelegenen. Am Abend oder bei schlechtem Wetter kann diese auch überdacht werden. So entsteht ein gemütlicher „Wintergarten“ mit Blick auf die Straße.

01 AbsintheNeben den a la Carte Gerichten werden 3 Menüs angeboten. Diese Menüs sind nach berühmten Sohnen der Stadt Honfleur benannt.

Menü „Erik Satie“ 36 € (Erik Satie , Komponist. Geb.1866 in Honfleur)
Menü „Alphonse Allais“ 50 € (Alphonse Allais, Journalist und Humorist. Geb.1854 in Honfleur)
Menü „Eugène Boudin“ 58 € (Eugène Boudin. Geb 1824 in Honfleur, Maler)

Ich entschied mich für das Menü „Alphonse Allais“ mit einer kleinen Änderung. Statt“ Lagostinos in Tempurateig“ wurden Austern bestellt.

02 AbsintheAmuse Bouche. Der Auftakt ein wenig misslungen. Die Crème Brûlée von der Gänseleber war grieselig und sehr kalt. Kam direkt aus dem Kühlschrank.

03 AbsintheAustern. Aus den Gewässern von der Halbinsel Cotentin. Top Qualität

04 AbsintheRotbarbe auf gefülltem rotem Paprika und Pesto.
Die Paprika mit Gemüsefüllung, sehr wohlschmeckendes Pesto und die Barbe auf den Punkt gegart.

05 AbsintheLammkotelett mit jungen Zwiebeln und Mangoldstielen.
Man wird vorher gefragt wie man die Koteletts serviert haben möchte. Sehr intensive Lammsauce. Die auf der Karte anvisierten Mangoldstiele entpuppten sich als Selleriescheiben.

06  AbsintheKäseplatte
Sehr gut gereifter Rohmichkäse, viele aus der Region.

07  AbsintheSchoko Macaron und Eis.
Gegenüber den anderen Gängen viel das Dessert in Ausführung und Geschmack doch etwas ab.

09  Absinthe

Zum Schluss Espresso und natürlich ein Calvados.

Fazit: Dieses stilvolle und gemütliche Restaurant in einem alten Fachwerkhaus bietet eine Mischung aus klassischer und moderner Küche. Ein gutes Preis- Leistungsverhältnis und tadelloser Service.
Alternativ kann man in der ungezwungenen Atmosphäre des Bistros La Grenouille neben an speisen.

ibis Styles Honfleur

ibis Styles Honfleur Centre Historique Hotel
3 Quai de la Tour
14600 HONFLEUR
FRANCE

Aus dem Hotel de la Tour wurde 2011 nach kompletter Renovierung das ibis Styles Historique Hotel. An der Lage, in der Nähe des Hafens, hat sich natürlich nichts geändert. Man kann leicht zu Fuß alle Restaurants, die Museen, den Hafen, die Gourmetläden und die sonstigen Sehenswürdigkeiten von Honfleur erreichen.
Die Zimmer sind nach den „ibis“ Vorlagen eingerichtet und gestaltet. Die Einrichtung ist sehr modern gehalten und entspricht einen 3,5 Sterne Hotel. Auch das Bad ist für die Verhältnisse großzügig geschnitten und hat genügend Ablagemöglichkeiten.

Positiv ist der Service zu bewerten.

Lediglich die Duschtrennwand an der Badewanne ist zu kurz. Beim Duschen setzt man das Bad halb unter Wasser. Beim Bett muss man aufpassen. Die obere Matratzenlage rutscht relativ leicht hin und her.
Sehr gut das „aufgewertete“ französische Frühstück und der unbegrenzter WIFI-Zugang sind in allen Räumen des Hotels.
Das Hotel verfügt allerdings über keine eigenen Parkplätze. Gegenüber dem Hotel befindet sich jedoch ein großer öffentlicher Parkplatz.14 Euro/24 Std.).

Für einen Aufenthalt in Honfleur ist das Haus zu empfehlen! Gute Lage, öffentlicher Parkplatz gegen Bezahlung.

Honfleur 04.09.2014

Honfleur

04.09.2014
Honfleur

Wieder einmal ging die Fahrt in die Normandie und in unsere Partnerstadt Vire. Grund war der Prix cycliste du Jumelage Vire. Die Mannschaft des Regio Teams SF hat dabei hervorragend abgeschnitten. Ich hatte mit Wolfgang und seiner Frau zwei Personen dabei, die das erste Mal die Normandie besuchten. Neben Honfleur wurde dabei die gesamte Küste zwischen Honfleur und der Vire-Mündung sowie der Mont St. Michel besucht.

Ein Besuch in Honfleur gelegen an der Seine Mündung.

JENOPTIK DIGITAL CAMERANach ca. 8 h Autofahrt über die Autobahnen von Deutschland, Belgien und Nordfrankreich erreichen wir die bezaubernde Stadt Honfleur an der Seine Mündung. Besonders anstrengend war diesmal die Fahrt durch Belgien. Bei früheren Fahrten benötigten wir ca. 2 Std. für die 200 km, diesmal war die Fahrtzeit wegen den vielen Baustellen fast dreieinhalb Stunden.

Von Osten kommend, wird über die Pont de Normandie die ca. 8 000 zählende Stadt im Departement Calvados erreicht. Bei der Pont de Normandie, eine interessante Brückenkonstruktion als Schrägseil-brücke, ist das Beleuchtungssystem interessant. Bei Dunkelheit leuchtet die Brücke in Blau und Weiß.

Über die D 580 erreichen wir die Stadt und checken im Hotel ibis Styles, 3 Quai de la Tour, ein. Das Auto wird auf dem kostenpflichtigen Parkplatz zwischen dem „Bassin de L’ Est“ und der Straße „Quai de la Tour“ abgestellt. Das Hotel liegt sehr zentral, die wichtigsten Touristenattraktionen sind alle leicht zu Fuß zu erreichen.

Honfleur hat heute etwa 8000 Einwohnern und wurde im elften Jahrhundert zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Die Stadt hat sich zu einer kleinen Touristenattraktion der Normandie entwickelt. Einige interessante Sehenswürdigkeiten, die Fachwerkarchitektur und die Geburtsstätten der impressionistischen Kunst locken Urlauber heute nach Honfleur.

Nach einer kleinen Ruhepause beginnen wir unseren Spaziergang über den Quai de la Quarantaine zum Vieux Bassin. Entlang der Straße reiht sich ein Restaurant an das andere. Das interessanteste ist für mich das „ L‘ Absinthe“. Hier wird für den Abend auch ein Tisch reserviert. Das alte Hafenbecken, heute Ankerplatz für Freizeitschiffe und Yachten, wird auf der Ostseite, dem Quai St-Etinne, von zweistöckigen Häusern und gegenüber am Quai Ste-Catherine von bis zu siebenstöckigen Häusern, umrahmt. Hier sind Restaurants aller Stilrichtungen, Boutiquen und Galerien untergebracht.

Bei einem Glas gut gekühlten Cidre kann man die vorbei schlenderten Gäste aus aller Welt beobachten.

Nach dieser kleinen Pause geht es weiter am ehemaligen Haus des Stadtgouverneurs, dem „La Lieutenance“ vorbei in das Zentrum des Stadtviertels auf den Place Ste-Catherine. In diesem Stadtviertel mit vielen Fachwerkhäusern in kleinen schmalen Gassen steht die Kirche „Èglise Ste – Catherina“ Die wohl älteste Holzkirche in Frankreich, errichtet im 15./16. Jahrhundert, hat einen getrennten Glockenturm und dient unter anderem als Museum für religiöse Kunst.

Chronik Vire 2007, Nov.07 020

Die Kirche ist vollständig aus Holz errichtet, die Fundamente natürlich ausgenommen, der Turm mit Holzschindeln verkleidet. Durch enge Gassen mit viel Kopfsteinpflaster erreichen wir das „Musée Eugene Boudin. Hier werden Werke der Maler aus dem Gebiet der Stadt gezeigt, herausragend natürlich die Sammlung des Namensgebers. Auch ein Besuch des „Maison Satie“ in der Rue Haute ist zu empfehlen.

Bevor es zum Hotel zurückgeht, wird noch ein kleiner Abstecher in die Rue de la Ville gemacht. Hier gibt es zwei interessante Läden mit Calvados Raritäten.

Sowohl in „Compagnie des Calvados“ als auch im “La Cave Normande“ hat man eine Auswahl von über 80 Sorten von Calvados. Flaschen von ca. 2 Jahren bis zum Jahrgang 1865 sind im Angebot. Letztere allerdings für den Preis eines Kleinwagens.

Für ein Mittagessen (natürlich auch für den Abend) wären z.B. die Restaurants „Le Bréard“, Au P’tit Mareyeur, Entre Terre Et Mer und Restaurant La Fleur de Sel zu empfehlen. Sie liegen alle im Herzen der Stadt. Vom Hafen sind es jeweils nur ca. 2-3 min. zu Fuß.

Wer über Nacht bleibt, könnte im „Les Maisons de Lea „ Place Ste-Catherine (gut und teuer) oder, so wie wir, im Hotel ibis Styles (preiswert für Honfleur) übernachten.

JENOPTIK DIGITAL CAMERAIst man in der Zeit von Donnerstag bis Sonntag in Honfleur und hat rechtzeitig gebucht sollte man bei Alexandre Bourdas im zwei Sternerestaurant Sa. Qua. Na zu Abend essen. Leider hatte ich nicht rechtzeitig gebucht, so dass auch diesmal kein Besuch möglich war.

Acquarello – München

02 Acquarello27.08.2014
Acquarello, München

Zum Abschluss einer interessanten kulinarischen Woche noch einmal München. Diesmal das 1 Sterne Restaurant Acquarello in der Mühlbaurstraße- Stadtteil Bogenhausen.

Der Eingang in das Restaurant sieht nicht gerade freundlich aus. Betonklotz, ungepflegtes Grün und Betontröge machen keinen guten Eindruck. Innen wird es freundlicher. Die Tische stehen doch recht eng zueinander, allerdings grenzen halbhohe Lehnen die Tische voneinander ab.

03 Acquarello BrotZum Hausaperitif gibt es unterschiedlicher Sorten von frischen Brötchen sowie drei Salzsorten und sehr gutes Olivenöl.
Neben den a la Carte-Gerichten werden zwei Menüs angeboten. Marktmenü das eine, das andere nennt sich Menü „cucina del sole“. Und für letzteres entscheide ich mich, allerdings lasse ich den ersten Gang, Vitello Tonnato, aus.

04 Acquarello Amuse BoucheAls Amuse bouche wird Gänsestopfleber mit einem Apfelkompott serviert.

05 AcquarelloGebackene Zucchiniblüte auf Safranschaum, Tomatenconcassée, gebratene Gambas.
2012 Chardonnay St. Valentin

Sehr luftiger und wohlschmeckender Safranschaum, die Füllung hat schönen Biss und die Gambas auf den Punkt gebraten. Ein gelungener Auftakt des Menüs.

06 Acquarello WalnussRavioli mit Walnuss-Ricottafüllung auf Parmesan-Sabayon.
Hauchdünne Nudeltaschen mit einer kräftigen Nussfüllung, al dente serviert. Dazu ein sehr leichter Sabyon mit einem Hauch von Parmesan.

07  AcquarelloFeigentortelli auf Pinot-Bianco-Schaum, Reduktion vom Cassis und gebratener Gänseleber.
2010 Riesling Spätlese, Leitz, Rheingau
Ein interessanter Gang, der eine gewisse Süße mitbrachte. Die Gänseleber und der Riesling aus dem Rheingau ergänzten noch diese Süße. Vielleicht nicht jedermann Geschmack, ich fand den Gang aber sehr lecker

08  Acquarello LachsEmince vom Schottischen Wildlachs mit Schnittlauch-Kaviar-Sauce
2013 Sauvignon-Vogl
Der Lachs zerging auf der Zunge.

09 AcquarelloSorbet-Leichter Zwischengang.

10 Acquarello SchmorbratenRinderschmorbraten in Barolosauce mit Selleriepüree
2010 Palazoo della Torre-Allegrini
Der Rinderschmorbraten stellte sich als Rinderbäckchen heraus. Das Fleisch war sehr mürbe mit einer sehr guten Sauce. Das Püree zerging auf der Zunge. Leider gab es keinen Barolo zum Gericht.

11 Acquarello DessertSchokoladenravioli auf Orangensauce, Pfefferminzeis
2011 Ben Rys-Ponnafugata
Sehr intensive Orangensauce, leider kaum Schokoladengeschmack und die Pfefferminze beim Eis konnte man nur ahnen.

12 Acquarello AbschlussIm Anschluss werden natürlich noch eine Auswahl an süßen Sachen angeboten: Hauchdünner Himbeerkuchen, Plätzchen und Pralinen. Dazu ein leider nur lauwarmer Espresso und eine Wildkirsche von Reisetbauer.

Fazit: Ob das Acquarello wirklich der beste Italiener in Deutschland ist, kann ich nicht beurteilen. Fest steht jedenfalls, dass er bestimmt zu den Besten gehört. Vorbildlich der Service. Er strahlt Freundlichkeit und Kompetenz aus. Leider wird auf der Rechnung kein Name erwähnt, sondern nur Kellner Nr. 3. Ein Menü mit ganz leichten Schwächen, aber ein Wiederbesuch wird stattfinden.

Park Schönfeld-Kassel

01 Restaurant

25.08.2014
Park Schönfeld-Kassel
Eduard Jaisler und Sabrina Schoregge sind mit ihrem Restaurants „Park Schönfeld“ mittlerweile in Kassel gut angekommen. Der 31-Jährige Eduard Jaisler ist seit 2013 Mitglied deutschen Sektion der Jeunes Restaurateurs.

Das Restaurant ist im Untergeschoss des Schlösschens Schönfeld in grüner Umgebung angesiedelt.
Sabrina Schoregge begrüßte auf das Herzlichste und leitet mich zum reservierten Tisch. Nach Vorlage der Speisekarte entschied ich mich für ein 4-Gang Überraschungsmenü einschl. Weinbegleitung.

02 Oliven- ChurrystangenZum Aperitif, einen Riesling Sekt „Geheimrat J, gab es eingelegte Oliven und Churry-Blätterteigstangen.

03 Amuse BoucheAmuse Bouche Rinder Tatar mit Safran-Schmand sowie ein Karotten-Ingwer Süppchen.

04 RehconsommeRehconsommé mit Maultasche und Lauchgemüse. 2013 Weissburgunder vom Weingut Sulz, Burgenland.

05 JakobsmuschelnGebratene Jakobsmuscheln– Sellerie in Safran-Feiner Salat-Tomatenbutter, 2013 Spätburgunder, Blanc de Noir, Willems, Mosel.

06 LammLammcarré – Steinpilzknödel – gebr. Spargel, 2010 Malvira, Nebeolo, Langhe.

07 SchokoWarmes Schokoladentörtchen-Lavendeleis, Rosé Port.

Fazit: Eduard Jaisler hat noch einmal kräftig zulegen können. Seine Gerichte sind noch feiner, ausgewogener und leichter geworden. Die ausgewählten Weine waren wohltemperiert und passten ausgezeichnet zu den jeweiligen Gängen.
Im Vergleich zu meinem Besuch ein Tag vorher im Adel.es, ist Jaisler mit den 1.5 Punkte im Feinschmecker unterbewertet. Ich bin gespannt, wie die anderen Restaurantführer hier bewerten.
Für mich mind. 15 Punkte nach Gault Millau bzw. 2.5 Feinschmeckerpunkt.

08 AbschlussDer Abschluss

Adel.es Alsfeld

24.08.2014
Adel.es Alsfeld

Das Fachwerk Rathaus im Zentrum der Altstadt ist das Aushängeschild der mittelhessischen Stadt Alsfeld im Vogelsbergkreis.
Seit 2007 ist Anja Graulich mit ihrem Adel.es das kulinarische Aushängeschild der Stadt. Anja Graulich, die aus der Region stammt, unternimmt dabei einen gewaltigen kulinarischen Spagat.

03 Adel.es
Auf der einen Seite ist sie natürlich Stolz auf die Auszeichnung im Gourmet Magazin „DER FEINSCHMECKER“ mit 1.5 F, auf der anderen Seite wird sie in einer ansonsten kulinarischen Diaspora allein davon nicht wirtschaftlich überleben können. Also muss sie zweigleisig fahren. Es kann also daher passieren, dass dann auch einmal eine Reisegruppe mit 30 Personen, den recht nett eingerichteten Speiseraum, „überfällt“. Dem entsprechend ist dann die Geräuschkulisse.

Für den großen und kleinen Hunger gibt es die Standardkarte mit Speisen der Jahreszeiten.

Aus dem aktuellen Gourmet a la Carte Angebot wählte ich folgendes Menü:

04Carpaccio vom Charolais Rinderfilet dazu gebratene Steinpilze.

06 JakobsmuschelnnJakobsmuscheln. Macadiamia Brösel. Macadamiaöl . Balsamico Schokoladenjus. schwarzer Wildreis. Papaya, Zwiebelgemüse.

07 MaispoulardeKnusprig lackierte Maispoularde. aromatisierten Kirschtomaten am Zweig. Statt der Nudeln wählte ich Rosmarinkartoffeln aus. Parmesanschaum. Grüner Pfeffer.

08 SchokosouffleSchokoladensoufflé

Ein sehr wohlschmeckendes aber auch üppiges Menü. Besonders bei den Jakobsmuscheln waren mir einfach zu viele Komponenten auf dem Teller. Die Poulardenbrust sehr saftig gebraten mit einem sehr leichten Parmesanschaum.

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Ein Menü mit leichten Schwächen, aber ein Besuch wert.

PS. Das Restaurant ist geschlossen. https://www.oberhessen-live.de/2017/04/05/nach-zehn-jahren-verlaesst-das-adel-es-seinen-standort/

Trattoria Toscana-Niedenstein

22.08.214 Trattoria Toscana

P1080710Die Trattoria ist hat sich mittlerweile zu unserem „Lieblingsitaliener“ entwickelt. Seit meinem letzten Bericht ist 1 Jahr vergangen. Wir waren seit dem einige Male dort und haben immer ausgezeichnet gespeist. Ali Noori bietet, zusammen mit seiner Frau im Service, eine italienische Gastronomie mit viel Herzblut. Die Trattoria Toscana in Niedenstein (Schwalm Eder Kreis) ist ein beliebter Treffpunkt für alle geworden, die eine toskanische Küche mit frischen regionalen Zutaten entsprechend der Jahreszeiten zu schätzen wissen. In gemütlichem Ambiente werden Pizza und Pasta Variationen, frisch zubereitete Fleisch- und Fischkreationen zubereitet und serviert. Desserts und Spezialitäten außerhalb der regulären Karte runden das Angebot ab. Verwandtschaftliche Beziehungen zur Familie Da Cocca und Ferhad Kemal (italienische Feinkost, Kassel) sorgen u.a. dafür, dass beste Zutaten für die Küche zur Verfügung stehen. Passend zu den Gerichten empfehlen die Inhaber natürlich interessante italienische Tropfen.

Diesmal war ich ausgegebenen Anlass mit meinem Bruder dort und es gab zum Auftakt ein Pizzabrot mit Rosmarin und Knoblauch dazu ein Aperol. Danach Aubergine überbacken mit Mozzarella und einer sehr guten Tomatensauce. Ausgezeichnet dann die Lammkoteletts mit Rosmarinkartoffel. Dazu eine Flasche Rotwein aus der Toscana und zum Abschluss ein Grappa di Barolo.

P1080711Rosmarinbrot

P1080712AubergineP1080713Lamm

P108071401 Grappa