Es ist Ende Oktober, es wird wieder einmal Zeit nach Vire zu fahren. Ein Besuch bei „La foire à l’andouille de Vire Normandie“ steht an. Wegen Corona diesmal leider nur virtuell.
Die Abfahrt in Baunatal so gegen 07.30 Uhr. Es wird Zeit den ersten Halt zu machen. Die Füße ein wenig zu vertreten und ein Kaffee zu trinken.Nach gut 5 Stunden haben wir Frankreich erreicht, noch knapp 45 Min. und wir machen die nächste Pause.
An der Raststätte mit Einkaufszentrum „Assevillers Est Coeur de Haut de France“ wird der nächsten Rast gemacht. Ein Café au lait sowie ein Pain au Chocolat und die Fahrt geht auf der A 29 weiter in Richtung Honfleur.
Kurz vor Honfleur geht es auf der D131 über Yvetot nach Caudebec-en-Caux. Hier hätte ich David Goerne wieder einmal einen Besuch im Restaurant Ga abgestattet. Haben großartige Erfahrungen in den Jahren 2011 und 2014 gemacht.und natürlich auch übernachtet.Es wird Zeit zum Abendessen.
Amuse-Bouche beginnt mit Thunfisch und ein Gläschen Champagner. Diesen Gang nehmen wir, wenn es vielleicht auch etwas kühl ist, auf der vorgelagerten Terrasse des Restaurants ein. Von hier aus hat man einen herrlichen Blick auf Seine und die Pont de Brotonne.Danach eine überbackene Auster, David legt zusätzlich ein Austernblatt auf den Teller.Vielleicht auch Seeteufel auf Spinat und Schnecken, dazu ein 1999 Pouilly FuisseAls Hauptgericht Taube rosa gebraten mit Erbsen und Pfifferlingen, dazu einen leicht gekühlten Bordeaux.Als Dessert ein SouffléZum Abschluss
Eine Reservierung ist unabdingbar, auch eine Übernachtung sollte eingeplant werden.
David, der im Jacob’s (Hamburg) gelernt und u.a. auch als Sous Chef im Restaurant „Alter Meierhof“ bei Dirk Luther gearbeitet hat, bietet zwei Menüs an. Das kleine Menü für 98 € und ein Überraschungsmenü für 148 €, serviert werden beide mit korrespondierenden Weinen.
Wir hatten uns für das große Menü entschieden und es gibt, nach unserer Auffassung, keine Anhaltspunkte für Kritik an dem zu üben, was David Goerne auf die Teller gebracht hat. Goerne steht allein an seinem Molteni Herd und seine Küche kommt frisch und visionär daher. Gespeist wird in der Küche an einem bis zu 12 Personen fassenden Tisch. Für größere Gesellschaften gibt es natürlich noch ein Speisesaal. Bei unserem Besuch saß noch ein französisches Paar, der Bürgermeister mit Ehefrau von Caudebec en Caux, mit am Tisch.
Texturen und Aromen wechseln sich während der Speisefolge perfekt ab. Herzhaft gewürzt wie beim Gazpacho Andaluz, folgt eine milde Infusion von Lakritze. Der nächste Gang- Makrele – dann wieder mit kräftigen Gewürzen und bissfesten Beilagen. Dies setzt sich auch bei den nachfolgenden Gängen fort. Goerne setzt auf Qualität und Frische bei seinen Produkten. Wenn möglich wird alles aus der Region beschafft. Das Meer ist kaum 50 km entfernt. Sein Menü: Handwerklich perfekt, kreativ und mit überraschende Geschmackseindrücken, auch optisch ein Genuss. Die Region soll man sehen und schmecken.
Fazit: Wir kommen wieder. Wir waren vier Tage vorher bei Bau in Perl, sehr gut, aber der Besuch bei David wird stärker bei uns in Erinnerung bleiben.
01. Amuse Bouche 1
Gazpacho Andaluz mit Basilikumsorbet
Zum Auftakt ein erfrischender Genuss, dabei herzhaft gewürzt und ein schmelzendes Sorbet.
02. Amuse Bouche
Lakritze – Infusion
Nach dem herzhaften das milde, leichter Lakritzegeschmack, lauwarm serviert.
03. Amuse Bouche
04. Amuse Bouche
05. Amuse Bouche
Scholle- Schnecke – Kräuterbutter – Kalbsjus
Der Fisch wieder gebraten, dazu kräftige Kräuterbutter.
06. Amuse Bouche
Rochenbacken – Fenchel – Olivenöl
Haben zum ersten Male Rochenbacken gegessen, schönes festes Fleisch.Dazu passte perfekt der Fenchel und das Olivenöl.
07. Amuse Bouche
Hals vom Wagyurind – Alioli
Schlicht, einfach, wunderbar. Das Fleisch langzeit gegart und dadurch butterzart.
Zu diesen Vorspeisen auf der vorgelagerten Terrasse mit Blick auf die Seine, gab es Champagnerbis zum abwinken.
1 G.a. – Foie gras maison
Foie gras de maison
Crème brûlée – Terrine – Eis
Das Eis war einsame Spitze, wunderbar cremig, schmeckte nach mehr.
2 G.a. La Truite
La Truit St. Wandrille
Forelle – sein Kaviar – Champagnersauce
Die Forelle war nicht nur optisch ein Genuss.
3 G.a. St.Pierre
St.Pierre
St. Pierre – Weißwein – Eigelb – Trüffel
Mit Trüffeln wurde nicht gespart und man schmeckte auch den Trüffelgeschmack. Das Eigelb als Onsenei.
4 G.a. Safran
Safran
Safranrisotto – Bar de Ligne – Tintenfisch – Gambas – Muscheln – Pesto
Für mich der beste Gang des Abends. Die Wohlgerüche des Meeres lagen über den Teller. Dazu ein „schlotziges Risotto mit viel Safrangeschmack.