Sylt, November 2025

November auf Sylt:

Eine kulinarische Reise beim Island Food Festival.

Im November zeigt sich Sylt von seiner ruhigen Seite. Die geschäftige Sommersaison klingt aus, viele Restaurants und Geschäfte schließen vorübergehend, um vor Weihnachten neue Kraft zu tanken. Doch Feinschmecker müssen nicht darben: Das „Island Food Festival“ sorgt für genussvolle Abwechslung.

Holger Bodendorf, der kreative Kopf hinter dem Landhaus Stricker, hat auch in diesem Jahr ein Fest für die Sinne organisiert. Über mehrere Tage präsentieren die besten Küchenchefs der Insel ihre Kreationen und laden spannende Gastköche ein. Bodendorf steht dabei nicht allein – eine Riege erstklassiger Gastgeber macht das Festival zu einem besonderen Erlebnis.

Wer sind diese Gastgeber? Da ist das Hotel & Restaurant Jörg Müller, ein Sylter Klassiker, der Tradition und Innovation vereint. Der Söl’Ring Hof unter Jan-Philipp Berner glänzt mit kreativer Küche, und erstmals dabei ist der Dorfkrug Bar und Grill von Thomas Samson, wo rustikale Gerichte moderne Akzente erhalten.

Auch Jan Nissen-Hünding vom Samoa Seepferdchen und Max Westphal aus Severin’s Resort & Spa bereichern das Festival. Gemeinsam gestalten sie ein Programm, das mit regionalen Zutaten, saisonalen Menüs und innovativen Ideen jeden Gaumen begeistert.

Wir hatten erneut bei Jörg Müller gebucht. Besonders lockte uns neben der neuen griechischen Küche von Nikos Billis das außergewöhnliche Angebot für Weinliebhaber: eine Verkostung ausgewählter Bordeaux-Raritäten. Doch drei Tage vor dem Termin sagte man die Veranstaltung ab, weil mehrere Teilnehmer abgesprungen waren. Stattdessen begann unser Aufenthalt bei Müller mit einem typisch griechischen Tavernenmenü.

Das Festival startete mit einem kulinarischen Abend im Severin’s Resort & Spa. Sylter Gastgeber, Gastköche, Produzenten und Gäste der teilnehmenden Häuser trafen sich dort zu einem genussreichen Auftakt. Neben den Sylter Gastgebern präsentierten auch Partnerbetriebe von der Insel ihre regionalen Produkte. Ein gelungener Start.

Der erste Abend bei Jörg Müller stand unter dem Motto „Taverna Müller – eine Nacht in Hella“. Eine Reise durch die Vielfalt der griechischen Küche, ohne die klassischen Gerichte wie Gyros, Souvlaki, Bauernsalat oder Bifteki zu servieren. Gastkoch Nikos Billis und sein Team verwandelten die Taverne mit ihren Gerichten in eine moderne griechische Oase. Teller um Teller landete auf dem Tisch, und jeder griff nach Lust und Appetit zu. Ein Abend voller lebendiger Aromen und mediterraner Leichtigkeit. Die „Meze“ wurden durch Weine vom Weingut Dr. Heger ergänzt, die überraschend gut dazu passten. Darauf ein Yamas!

Am zweiten Abend entführte uns Nikos Billis in die Welt des „Greek Fine Dining“: präzise, elegant und voller Überraschungen. Seine Lehrjahre bei Spitzenadressen wie Noma, Miramar, De Librije und zuletzt im W Costa Navarino, wo er nun Küchenchef ist, spiegelten sich in jedem Detail wider. Die griechische Küche zeigte sich in einem völlig neuen Licht.

Den letzten Abend auf Sylt verbrachten wir nicht auf der Abschlussfete in Tinnum, sondern blieben in Westerland. Da wir früh heimkehren wollten, entschieden wir uns für diesen ruhigen Abend ohne viel Alkohol.

Leber mit Zwetschgen, Steinbuttravioli und Garnele, danach Lammhaxe bzw. Seezunge. Zum Abschluss dann ein Apfelküchlein.

Dazu Weiß- und Rotwein (je 0,375 l) von Domaine Jacques Prieur. Auf den „Absacker“ an der Bar verzichteten wir diesmal.

Es waren ereignisreiche und bewegte Tage, die viel zu schnell vorbei gingen. Nach Sylt ist vor Sylt.

Restaurant Qapaq 2025 – Teneriffa

Av. la Habana, 14, 38650 Arona. Besucht Oktober 2025

Das Restaurant vereint peruanische und mediterrane Fusionsküche, zubereitet mit lokalen Zutaten.

Nahe der Playa de las Vistas liegt das Restaurante Qapaq – kein Ort mit spektakulärem Meerblick, aber eine Adresse für authentische peruanische Genüsse. Der Bau wirkt unscheinbar, doch dieser Eindruck täuscht. Beim Betreten empfängt den Gast eine schlichte, gemütliche Einrichtung. Der Raum ist funktional gestaltet, damit die Aufmerksamkeit den Speisen und Getränken gilt. Besonders reizvoll: die offene Küche. Hier kann man dem Team zusehen, wie es frische Zutaten verarbeitet – ein Erlebnis für alle Sinne.

Links der Küche liegt ein weiterer Bereich, moderner und geschmackvoll eingerichtet. Ob Liebhaber peruanischer Küche oder Neugierige auf der Suche nach neuen Aromen – im Qapaq fühlt sich jeder willkommen. Das Serviceteam sorgt dafür, dass der Besuch in Erinnerung bleibt.

Die Empfehlung kam von unserer Tochter und unserem Schwiegersohn. Auch die Michelin-Empfehlung für das Lokal sprach für sich.

Der Service ist äußerst freundlich. Die Speisekarte ist klar strukturiert: Sie bietet rein peruanische Gerichte und solche mit spanischem Einfluss, aber peruanischen Akzenten.

Der Abend begann mit einem köstlichen Amuse-Bouche: zarter Oktopus, kunstvoll in knusprigen Filoteig gewickelt und perfekt frittiert. Eine würzige rote Mojo-Soße setzte einen spannenden Akzent.

Es folgte eine Jakobsmuschel, überbacken mit Parmesan. Ihre leicht glasige Textur und ein feiner Rauchgeschmack unterstrichen die frischen Aromen. Ein Meeralgensalat fügte maritime Frische hinzu und rundete den Gang ab.

Das Highlight des Abends war das Ceviche, serviert in zwei Variationen. Die klassische Version überzeugte mit zartem Weißfisch, mariniert in Limettensaft, verfeinert mit roten Zwiebeln, Koriander und feurigen Chilischeiben. Süße Süßkartoffelwürfel und knusprige Maiskörner setzten harmonische Kontraste.

Die zweite Variation kombinierte Weißfisch mit saftigen Garnelen. Eine Marinade aus Passionsfrucht verlieh dem Gericht eine exotische Note. Ein erfrischendes Limetten-Sorbet balancierte die intensiven Aromen mit leichter Frische.

Das Hauptgericht präsentierte zartes Schweinefleisch, begleitet von Hühnererbsenkroketten und gebratener Kochbanane. Die Kombination überraschte mit einem neuen Geschmackserlebnis. Jedes Element harmonierte perfekt und zeigte die Kreativität der Küche.

Zum Abschluss Dessert und Espresso

Ein feinherber Weißwein aus Lanzarote, sorgfältig ausgewählt, begleitete die Speisen und rundete den Abend ab.

Fazit: Das Restaurante Qapaq ist mehr als ein Ort zum Essen – es ist ein Erlebnis für Feinschmecker und Liebhaber der Fusionsküche. Lassen Sie sich von der Kreativität der Küche und der Qualität der Zutaten begeistern. Ein Besuch lohnt sich!

Teneriffa 2025-Restaurant Almar

Degustationsmenü im Almar Tenerife, Costa Adeje

Auf Empfehlung unserer Tochter und unseres Schwiegersohnes besuchten wir das Almar in Costa Adeje. Sie reisen seit Jahren regelmäßig nach Teneriffa und kehren dort immer wieder ein.

Das Almar Tenerife bot uns ein außergewöhnliches kulinarisches Erlebnis. Besonders beeindruckte uns das Degustationsmenü für nur 90 Euro – in Deutschland hätte ich dafür wohl das Doppelte gezahlt. Ein erstaunlicher Unterschied.

Das Restaurant ist ein Muss für alle, die Aromen und Texturen einer besonderen Küche entdecken wollen. Uns erwartete mediterrane Küche, verfeinert mit einem Hauch japanischer Eleganz. Jedes Gericht war mit Sorgfalt zubereitet und kunstvoll angerichtet. Nicht nur der Geschmack, auch die Liebe zum Detail begeisterte uns.

Zum Glas Cava gab es Grüße aus der Küche, die die Nähe des Meeres widerspiegelten – ein gelungener Auftakt. Allerdings habe ich bei solchen Kleinigkeiten oft Schwierigkeiten, die einzelnen Zutaten geschmacklich zu erfassen. Eine Diskussion auf hohem Niveau.

Schon der erste Gang entpuppte sich als Höhepunkt des Menüs: eine kurz angebratene Jakobsmuschel, noch leicht glasig, bedeckt mit einem Schaum aus Kokosnuss und Bergamotte. Die Bergamotte verlieh dem Gericht eine frische, zitronige und leicht herbe Note. Der Cava reichte auch noch für diesen Gang.

Es folgte Thunfisch-Tatar, gewürzt mit Papaya, Avocado und Tamarindensauce. Die Kombination aus der Frische des Thunfischs, der Süße der Papaya, der Cremigkeit der Avocado und der Säure der Tamarindensauce war ein Geschmackserlebnis, das uns begeisterte. Dazu wurde ein Weißwein gereicht, der perfekt harmonierte.

Der nächste Gang war puristisch: geräucherter Aal mit Gofio-Crumble, einem Hauch Palmhonig und Avocado-Senf-Sauce. Ein gut gekühlter Rosé aus Navarra begleitete das Gericht. Obwohl ich kein großer Rosé-Fan bin, passte dieser hervorragend zum Fisch.

Danach kam ein saftiger Wolfsbarsch, der Japan mit den Kanaren verband. Das intensive, leicht bittere Aroma der Yuzu-Frucht verschmolz mit der kanarischen grünen Mojo-Sauce. Als Überraschung diente eine Popcorn-Sauce. Auch hier blieb der Rosé die passende Wahl.

Die Ravioli, ist gefüllt mit Hummer und lagen in einer gelben Cherrytomatensauce. Sie wurden  von grünem Apfelgel begleitet. Die mild-süße Sauce harmonierte perfekt mit der Ravioli. Der dazu gereichte Weißwein aus Galicien beeindruckte nicht nur durch sein Etikett, sondern auch durch die Balance von Frische und Textur. Mit moderaten 12,5 Prozent Alkohol war er ein gelungener Abschluss der Weißweine.

Die nächsten Gänge führten uns zurück in die japanische Küche. Ein Nigiri mit A5-Wagyu diente als Zwischengang.

Das Wagyu-Tenderloin wurde nicht kurz angebraten, sondern langsam gegart. Dazu gab es Maiscreme und eine Demi-Glace-Sauce, leicht mit Kaffee abgeschmeckt. Leider war das Fleisch etwas zu lange gegart und dadurch leicht faserig – der schwächste Gang des Menüs. Der dazu gereichte Rotwein „El Lomo“ von der Insel überzeugte mit Noten von Kaffee und Schokolade sowie kräftigen, aber angenehmen Tanninen.

Frische brachte das Pre-Dessert: eine Kombination aus Kokos, Mango und Yuzu.

Das anschließende Dessert war kräftig und schokoladig, mit verschiedenen Texturen schwarzer Schokolade und einer Creme aus kanarischen Bananen. Dazu wurde ein leicht süßlicher Muskatwein serviert.

Fazit: Unser Besuch im Almar Tenerife war ein voller Erfolg und übertraf unsere Erwartungen. Wir empfehlen dieses Restaurant jedem, der das Besondere sucht und die Vielfalt einer modernen kanarischen Küche erleben möchte. Zu jedem Gang gab es eine sorgfältig ausgewählte Weinbegleitung, die die Aromen harmonisch unterstrich und das Erlebnis abrundete. Vom ersten Moment an fühlten wir uns willkommen. Das Restaurant präsentiert sich mit einer Begrüßung, einem Service und einer Präsentation, die fast Michelin-würdig sind!

Sonnenuntergang

Teneriffa 2025-Hotel

Guayarmina Princess in Costa Adeje:

schöne Hülle, schwaches Essen.

Wer in Costa Adeje einen entspannten Urlaub sucht, sollte das Guayarmina Princess besser meiden. Die Architektur beeindruckt auf den ersten Blick: ein modernes, großzügiges Gebäude mit zeitgemäßem Design. Doch hinter der Fassade lauern Enttäuschungen.

Zimmer

Wir hatten ein Standardzimmer gebucht. Es war geräumig, das Bett bequem, und die begehbare Dusche gefiel uns. Allerdings ließ die Abdichtung zwischen Wand und Schiebtür zu wünschen übrig, sodass der Boden vor der Dusche oft unter Wasser stand.

Restaurants – die Schwachstelle des Hotels

Kulinarisch enttäuscht das Guayarmina Princess. Der „Food Market“ bietet zwar eine große Auswahl, doch das Ambiente erinnert eher an eine Kantine als an ein 4-Sterne-Hotel. Qualität und Abwechslung bleiben auf der Strecke. Alles wirkt anonym und wenig einladend.

Wer mindestens vier Nächte bleibt, isst einmal im ‚The Roast‘ ohne Aufpreis. Die Vorspeisen und Desserts ähneln jedoch denen im „Food Market“, und die Hauptgerichte von der kleinen Karte sind kaum erwähnenswert. Immerhin ist es dort ruhiger als im Hauptrestaurant.

Ein weiteres Problem ist der Service. Das Personal wirkt oft gleichgültig, manchmal sogar nervös – bei einem Hotel dieser Größe wenig überraschend. Alles scheint auf die überwiegend englischen Gäste ausgerichtet, die 80 bis 90 Prozent der Besucher ausmachen. Über die Einhaltung der Kleiderordnung hüllt man besser den Mantel des Schweigens.

Fazit

Trotz der schönen Zimmer und der beeindruckenden Architektur überwiegen die negativen Eindrücke. Wer keine hohen Ansprüche an die Küche stellt, könnte hier dennoch glücklich werden. Allen anderen sei geraten, die Restaurants in der Umgebung zu erkunden – ein Tipp, den wir selbst beherzigt haben.

Philipp Soldan-Frankenberg

Freitagabend im Gourmetrestaurant Philipp Soldan – ein Fest für die Sinne. Das Menü entführt auf eine köstliche Reise, bei der mutige und raffinierte Geschmackskombinationen ein unverwechselbares Erlebnis schaffen. Jeder Gang begeistert: Texturen, Aromen und Timing harmonieren perfekt.

Der Service glänzt mit Professionalität, Herzlichkeit und unaufdringlicher Eleganz. Das Team umsorgt die Gäste aufmerksam und kompetent, ohne je aufdringlich zu wirken. Wir fühlten uns rundum willkommen und bestens betreut.

Ein Highlight ist die offene Küche. Zwar trennt eine Glasscheibe sie vom Gastraum, doch erlaubt sie spannende Einblicke. Die Köche arbeiten ruhig und konzentriert, während sie die Gerichte kunstvoll anrichten. Unter Hochdruck entstehen kreative Kompositionen, und Chefkoch Erik Arnecke bleibt dabei stets der ruhende Pol.

Auch die Weinkarte beeindruckt und lädt zu einer Entdeckungsreise ein. Dank des Coravin-Systems können selbst edelste Weine glasweise genossen werden, ohne die Flasche zu öffnen. So lassen sich exklusive Tropfen probieren, die sonst unerschwinglich blieben. Die Preise für 0,1 Liter reichten von 12 bis 38 Euro und bieten eine exquisite Auswahl, die perfekt zu den Gerichten passt.

Fazit: Eine außergewöhnliche kulinarische Reise – kreative Küche, makelloser Service, spannende Einblicke in die offene Küche und eine Weinauswahl, die überrascht und begeistert. Ein Ort für Genießer, die das Besondere suchen und sich gerne über Zutaten, Techniken und Aromen austauschen.

Bewertung: 7.5 von 10

Statt Champagner, nach langer Zeit wieder mal ein Sherry als Aperitif

Käsecreme – Schnittlauch Öl – Butter dazu selbstgebackenes Brot

Amuse Bouche

Amuse Bouche – Rindertatar – Salat (fast ein zusätzlicherGang)

In Nussbutter marinierter Kingfisch – Austernmousse – Kaviar

Getauchte Norwegische Jakobsmuschel – Sepia – Risotto Nero

Crepinet vom mild geräucherte. Perlhuhn – Mangold – Trauben Sauce

Sorbet

Duett vom Angnus Beef – Mais – Pfifferlinge

Eingeweckte Zuckeraprikosen – Mandeleis – Fenchelsud

Petit Four

Hotel Sonne in Frankenberg/Eder

Unser Aufenthalt im Hotel Sonne in Frankenberg war ein voller Erfolg. Die Erwartungen wurden weitgehend erfüllt, besonders bei Service und Atmosphäre. Das Hotel strahlt eine wohltuende Ruhe aus, die Entspannung und Erholung mühelos macht.

Mit seiner harmonischen Gestaltung lädt das Haus sofort zum Abschalten ein. Die Zimmer sind großzügig und stilvoll eingerichtet, sodass man sich auf Anhieb wohlfühlt. Anfang 2025 renovierte das Hotel die Räume und schloss dafür fast zwei Monate.

Das Personal war stets freundlich und hilfsbereit, was unseren Aufenthalt zusätzlich bereicherte.

Die Angebote des Hauses überzeugen durch Vielfalt und Qualität. Ob das üppige Frühstücksbuffet oder die erholsamen Wellnessanwendungen – hier findet jeder etwas Passendes. Auch der Spa-Bereich wurde modernisiert. Die zentrale Lage des Hotels, direkt neben dem historischen Rathaus von Frankenberg, macht es ideal für Gäste, die dem Alltag entfliehen und neue Kraft tanken möchten. Trotz der Innenstadtstraße blieb es angenehm ruhig.

Ein Höhepunkt war das Gourmetrestaurant Philipp Soldan unter der Leitung von Chefkoch Erik Arnecke, dass wir am ersten Abend besuchten. Der Stern ist absolut verdient. Die kunstvolle Präsentation der Speisen und die harmonischen Aromen überzeugten auf ganzer Linie. Die Gerichte waren nicht nur ein Genuss für den Gaumen, sondern auch fürs Auge. Der professionelle Service rundete das kulinarische Erlebnis perfekt ab.

Im Vergleich dazu fiel der Besuch in den „Sonne Stuben“ ab. Hier gibt es noch viel Luft nach oben. Die Speisen waren solide, doch fehlte das gewisse Etwas, das man in einem gehobenen Restaurant erwartet. Eine überarbeitete Speisekarte oder ein stärkerer Fokus auf regionale Zutaten könnten helfen, das Niveau zu heben und die Gäste mehr zu begeistern.

Fazit: Insgesamt war es ein gelungener Aufenthalt im Hotel und Spa, gekrönt von einem kulinarischen Höhepunkt im Gourmetrestaurant Philipp Soldan. Die Sonne Stuben bieten noch Potenzial zur Verbesserung, doch hoffe ich, dass künftige Besuche dort eine positive Entwicklung zeigen.

Sylt 2025/9-6 JM Westerland und Abschied

Kaum zu glauben, aber unser Sylt-Urlaub 2025 geht tatsächlich zu Ende! Nach elf Tagen auf dieser traumhaften Insel kann ich nur sagen: Es war alles dabei.

Wir haben die Sonne genossen, an den herrlichen Stränden entspannt – und natürlich auch Regen und Sturm erlebt. Das wechselhafte Wetter gehört zu Sylt und macht den Reiz der Insel aus.

Kulinarisch wurden wir verwöhnt. Vom „Gosch“ in List, bis zum eleganten Söl’ring Hof in Rantum – jede Mahlzeit war ein Genuss. Die Abende in List, Kampen, Rantum, Wenningstedt und natürlich Westerland mit guten Weinen und anregenden Gesprächen, bleiben in Erinnerung.

Ein Besuch im Restaurant Jörg Müller ist stets ein Höhepunkt. Seine Gerichte verwöhnen die Sinne, und der Service erfüllt jeden Wunsch.

Wer meinen Blog kennt, weiß: Ich bin ein großer Fan der Küche von Jörg Müller. 1992 speiste ich dort zum ersten Mal. Es folgten viele weitere Besuche, und besonders die Kochkurse, die ich zwischen 1994 und 2004 bei ihm absolvierte, sind mir in bester Erinnerung. Ob im Gourmet-Restaurant oder im Pesel – die Abende waren immer etwas Besonderes. Auch nach seinem Abschied von der klassischen Gourmetküche im Jahr 2014 blieb ich ein begeisterter Gast. Seine Gerichte überraschen weiterhin mit originellen Ideen. Unvergessen bleibt sein Einstieg mit Gemüsestreifen, Wurst und Schinken, kunstvoll auf einem Holzspieß arrangiert. Wer traut sich sonst auf der Insel, so eine Amuse-Bouche zu servieren. Außer JM sonst keiner.

Am Sonntagabend lockte ein kulinarisches Fest der besonderen Art. Alles drehte sich um Meeresfrüchte – frisch gefangen und meisterhaft zubereitet.

Den Auftakt machten sechs Austern, nicht von den Stränden Sylts, sondern von den rauen, geschmackvollen Küsten Irlands. Pur serviert, ohne Zitrone oder andere Zusätze, entfalteten sie ihr volles Aroma. Die feine Salznote und die zarte Konsistenz boten einen Genuss, der den Abend perfekt einleitete.

Danach folgte der Hauptgang: zarter Steinbutt und prall gefüllter Hummer, begleitet von zwei erlesenen Saucen. Der Steinbutt, auf den Punkt gegart, zerging auf der Zunge und harmonierte mit den fruchtigen und würzigen Nuancen der Saucen. Der Hummer, saftig und üppig, krönte das Menü und machte den Abend unvergesslich.

Als Dessert „Gebackene Zwetschgen auf Armagnacschaum mit Walnuss-Krokant Eis“. Es ist so einfach und doch so gut – der Inbegriff eines Herbstdesserts. Zwetschgen, saftig und reif, umhüllt von einem zarten Teigmantel. Der erste Biss – warm und fruchtig – lässt die Aromen explodieren. Dazu eine Nocke Walnusseis, die mit ihrer cremigen Textur und dem nussigen Geschmack perfekt harmoniert. Das Eis schmilzt langsam und vermischt sich wunderbar mit den süßen Zwetschgen.

Dazu genossen wir einen besonderen Weißwein: den 2023 Solviin vom hauseigenen Weinberg in Keitum. Seine frischen Noten und die feine Säure unterstrichen die Aromen des Meeres und rundeten das Menü ab. Jeder Schluck war eine Entdeckung und begleitete die Vielfalt der Geschmäcker auf vollendete Weise.

Am vorletzten Abend unseres Aufenthalts kehrten wir noch einmal bei JM ein. Diesmal standen Fleisch und Rotwein auf dem Plan. Wie immer starteten wir mit einem Glas Champagner für Irmtraud, während ich wie gewohnt den Hauscocktail wählte.

Dann folgte Beef Tatar mit Reibekuchen und Crème fraîche. Das Fleisch war fein gewürzt, die Crème verlieh dem Gericht eine angenehme Frische.

Als Hauptgang ein Klassiker von JM: Tournedos ‚Rossini‘ mit gebratener Gänseleber, Trüffelsauce und Kartoffelgratin. Das Fleisch war perfekt medium rare gebraten, die Leber zerging auf der Zunge, die Sauce harmonierte ideal, und das Gratin duftete dezent nach Muskat.

Zum Dessert eine makellose Crème Brûlée mit knuspriger Karamellkruste und samtiger Füllung. Dazu ein leicht erwärmter Zwetschgenröster mit einem Hauch Zimt.

Als Wein empfahl uns Ben Birkholz einen Volnay AOC 2019 von der Domaine Chantal Lescure.

Den Abend ließen wir in der Bar bei „Mo“ mit einem Zibärtle ausklingen. Der Service war wie gewohnt erstklassig: „Big Ben“, sein Schwager Jan-Sören und natürlich die Chefin Jane Müller, die im Hintergrund leise, aber souverän die Fäden zog.

Fazit: Sylt hat unsere Erwartungen erneut übertroffen. Wir reisen mit wunderbaren Erinnerungen. Nach Sylt ist vor Sylt. Bis bald, Sylt!

Sylt 09/2025-5 Söl’ring Hof

Der kulinarische Höhepunkt unseres Sylt-Aufenthalts im September 2025 war, wie schon in den Jahren zuvor, der „Söl’ring Hof“ in Rantum. Dieses herausragende 2-Sterne-Restaurant mit angeschlossenem Luxushotel liegt abgeschieden in den Dünen, umgeben von einer Landschaft, die mit endlosen Sandstränden auf beiden Seiten kaum zu übertreffen ist.

Jan-Philipp Berner, sein Küchenchef Jan Fehling  und sein Team verwandeln ihre Leidenschaft für beste Zutaten in wahre Meisterwerke. Die Speisekarten folgen dem Rhythmus der Natur und setzen auf saisonale und regionale Produkte. Mit jeder Jahreszeit erfindet sich die Küche des „Söl’ring Hofs“ neu und überrascht mit aufregenden Kreationen. Berner und Fehling legen großen Wert auf authentische Sylter Zutaten: Frisches Gemüse stammt aus den hauseigenen Gärten, würzige Kräuter von den Salzwiesen und heimische Fischer liefern fangfrische Meeresfrüchte. All das mündet in sechs-, sieben- oder achtgängigen Degustationsmenüs – ein Fest für die Sinne.

Nach einem herzlichen Empfang durch Restaurantleiterin Bärbel Ring wurden wir liebevoll ins Restaurant begleitet. Sie kennt ihre Gäste gut und erinnerte sich, dass wir vor zwei Jahren das Sofa nicht mochten. Kurz darauf brachte eine junge Dame den Aperitifwagen und stellte uns die köstlichen Optionen vor. Wir entschieden uns erneut für Champagner, diesmal in der Rosé-Variante. Auch Hausherr Jan-Philipp Berner ließ es sich nicht nehmen, uns persönlich zu begrüßen und einen wundervollen Abend zu wünschen.

Nach kurzer Überlegung wählten wir das empfohlene 6-Gang Menü. Zuvor verwöhnten uns fünf Amuse-Bouches, und zum Abschluss des Menüs servierte man uns fünf kleine Petit Fours.

Amuse Bouche: Sylter Rose/Rosenöl/rote Bete/Melisse – Tatar/Pommes Soufle/Kieler Sprotte – Kapuziner/Makrele/Radieschen – Rosenfrucht/gelbe Bete/Buchweizen – Siebkrabbe/Heilbutt/Dill

Kartoffelbrot und Sauerrahmbutter

Blumenkohl/Saiblingsrogen/Schnittlauch/Malz

Kaisergranat/Kürbisgewächs/Verbene/Hühnerhaut

Fjordforelle/Kopfsalat/Tomate/Liebstöckel Kabeljau & Hummer/ Mais/Bohnenkraut

Taube, Brust und Keule/Junger Kohl/Kürbiskern/Brombeere

Pflaume/Sauerampfer/Walnuss/Lavendel

Petit four: Sylter Rose/Buttermilch – Rantumer Kranz/Buchecker – Sanddorn/Nougat – Kiefer/weiße Schokolade – Pfirsich/Minze

Fazit: Ein wunderbarer Abend, der seinen Preis hatte – doch jeder Cent war es wert. Die beeindruckende Küche von Berner und seinem talentierten Team durften wir schon in den vergangenen Jahren genießen, und ich freue mich, dass die Qualität stetig steigt. Vom Geschmack bis zur Präsentation: einfach großartig!

Sylt 09/2025-3 Strand und Müller

Nach einem ausgiebigen Frühstück brechen wir zu einem entspannten Strandtag auf. Die Vorfreude ist groß! In der Nähe der neuen „Badezeit“ mieten wir zwei Strandkörbe – obwohl wir ehrlich gesagt keine großen Fans davon sind. Sie sind zu eng, mir persönlich zu schwer, und jedes Mal, wenn die Sonne wandert, muss man diese sperrigen Kästen verrücken, um im Licht zu bleiben.

Doch kein Grund zur Klage! Wir gönnen uns eine Abwechslung und spazieren am Strand entlang. Das Rauschen der Wellen und der salzige Duft heben sofort die Laune. Plötzlich sehe ich, wie unser Enkel Sky mutig in die Nordsee springt. Respekt – mir ist das Wasser viel zu kalt! Ich bleibe lieber am Ufer und genieße den Anblick der Wellen.

Gegen 16 Uhr kehren wir zum Hotel zurück. Ein wenig wehmütig, aber auch voller Vorfreude, denn am Abend steht das Abschiedsessen mit Hanna und Herbert an. Ein schöner Abschluss für unseren Tag am Strand!

Hanna und Herbert können kaum glauben, dass ihr zweiwöchiger Urlaub schon am Sonntag endet. Auch Leah und Sky müssen ihren Kurztrip leider beenden. Am vorletzten Urlaubstag auf Sylt gehört es für uns zur Tradition, bei Jörg Müller vorbeizuschauen und uns gebührend von der Insel zu verabschieden.

Der Abschied gelingt natürlich mit Lammbratwurst, herzhaften Maultaschen und einem guten Glas Wein – das darf nicht fehlen! Zuvor treffen wir uns in der Bar bei „MO“ für einen Aperitif. Die Damen genießen meist spritzigen Champagner, während die Herren lieber zum Haucocktail greifen. Nach dem Essen folgt der Absacker: Ein kleines Gläschen Zibärtle ist seit Jahren unser Favorit.

Diese kleinen Rituale machen unseren Urlaub besonders – das gute Essen, die geselligen Runden und die Vorfreude auf das nächste Mal.

Sylt 09/2025-04-Frühstück

Frühstück bei Jörg Müller (JM)

Ein Besuch im Restaurant Jörg Müller (JM) gehört auf Sylt einfach dazu! Seit einigen Jahren übernachten wir auch im dazugehörigen Hotel – und ich kann nur sagen: wunderbar! Vom herzlichen Empfang bis zur Verabschiedung lief alles reibungslos. Man fühlt sich rundum wohl, es gibt nichts zu beanstanden.

Das Hotel und Restaurant Jörg Müller liegt ideal im Zentrum von Westerland. Der Bahnhof ist in zehn Minuten zu Fuß erreichbar, und die Nordseeküste liegt nur wenige Schritte entfernt. Perfekt für Strandspaziergänge und Aktivitäten am Wasser.

Die Zimmer sind gemütlich im friesischen Stil eingerichtet, mit viel Liebe zum Detail. Individualität wird hier großgeschrieben.

Natürlich haben wir auch das Restaurant besucht, doch dazu später mehr. Zunächst ein Wort zum Frühstück: alles hausgemacht und frisch zubereitet. Nur das Brot stammt von der Bäckerei Lund aus Hörnum. Wer Fisch und Meeresfrüchte liebt, kommt hier voll auf seine Kosten. Aber auch Fleisch, Käse und Süßes fehlen nicht. Kaffee wird am Tisch serviert, Tee brüht man sich am Samowar selbst auf. Die Auswahl ist großartig! Und das Beste: Alles wird rechtzeitig nachgereicht, sodass man nie warten muss. Eierspeisen werden frisch zubereitet, und für einen beschwingten Start in den Tag gibt es sogar Champagner.

Ein besonderes Lob verdient Frau Wuller und ihr Frühstücksteam. Mit ihrer herzlichen Art haben sie unseren Aufenthalt noch schöner gemacht.