Teneriffa 2025-Restaurant Almar

Degustationsmenü im Almar Tenerife, Costa Adeje

Auf Empfehlung unserer Tochter und unseres Schwiegersohnes besuchten wir das Almar in Costa Adeje. Sie reisen seit Jahren regelmäßig nach Teneriffa und kehren dort immer wieder ein.

Das Almar Tenerife bot uns ein außergewöhnliches kulinarisches Erlebnis. Besonders beeindruckte uns das Degustationsmenü für nur 90 Euro – in Deutschland hätte ich dafür wohl das Doppelte gezahlt. Ein erstaunlicher Unterschied.

Das Restaurant ist ein Muss für alle, die Aromen und Texturen einer besonderen Küche entdecken wollen. Uns erwartete mediterrane Küche, verfeinert mit einem Hauch japanischer Eleganz. Jedes Gericht war mit Sorgfalt zubereitet und kunstvoll angerichtet. Nicht nur der Geschmack, auch die Liebe zum Detail begeisterte uns.

Zum Glas Cava gab es Grüße aus der Küche, die die Nähe des Meeres widerspiegelten – ein gelungener Auftakt. Allerdings habe ich bei solchen Kleinigkeiten oft Schwierigkeiten, die einzelnen Zutaten geschmacklich zu erfassen. Eine Diskussion auf hohem Niveau.

Schon der erste Gang entpuppte sich als Höhepunkt des Menüs: eine kurz angebratene Jakobsmuschel, noch leicht glasig, bedeckt mit einem Schaum aus Kokosnuss und Bergamotte. Die Bergamotte verlieh dem Gericht eine frische, zitronige und leicht herbe Note. Der Cava reichte auch noch für diesen Gang.

Es folgte Thunfisch-Tatar, gewürzt mit Papaya, Avocado und Tamarindensauce. Die Kombination aus der Frische des Thunfischs, der Süße der Papaya, der Cremigkeit der Avocado und der Säure der Tamarindensauce war ein Geschmackserlebnis, das uns begeisterte. Dazu wurde ein Weißwein gereicht, der perfekt harmonierte.

Der nächste Gang war puristisch: geräucherter Aal mit Gofio-Crumble, einem Hauch Palmhonig und Avocado-Senf-Sauce. Ein gut gekühlter Rosé aus Navarra begleitete das Gericht. Obwohl ich kein großer Rosé-Fan bin, passte dieser hervorragend zum Fisch.

Danach kam ein saftiger Wolfsbarsch, der Japan mit den Kanaren verband. Das intensive, leicht bittere Aroma der Yuzu-Frucht verschmolz mit der kanarischen grünen Mojo-Sauce. Als Überraschung diente eine Popcorn-Sauce. Auch hier blieb der Rosé die passende Wahl.

Die Ravioli, ist gefüllt mit Hummer und lagen in einer gelben Cherrytomatensauce. Sie wurden  von grünem Apfelgel begleitet. Die mild-süße Sauce harmonierte perfekt mit der Ravioli. Der dazu gereichte Weißwein aus Galicien beeindruckte nicht nur durch sein Etikett, sondern auch durch die Balance von Frische und Textur. Mit moderaten 12,5 Prozent Alkohol war er ein gelungener Abschluss der Weißweine.

Die nächsten Gänge führten uns zurück in die japanische Küche. Ein Nigiri mit A5-Wagyu diente als Zwischengang.

Das Wagyu-Tenderloin wurde nicht kurz angebraten, sondern langsam gegart. Dazu gab es Maiscreme und eine Demi-Glace-Sauce, leicht mit Kaffee abgeschmeckt. Leider war das Fleisch etwas zu lange gegart und dadurch leicht faserig – der schwächste Gang des Menüs. Der dazu gereichte Rotwein „El Lomo“ von der Insel überzeugte mit Noten von Kaffee und Schokolade sowie kräftigen, aber angenehmen Tanninen.

Frische brachte das Pre-Dessert: eine Kombination aus Kokos, Mango und Yuzu.

Das anschließende Dessert war kräftig und schokoladig, mit verschiedenen Texturen schwarzer Schokolade und einer Creme aus kanarischen Bananen. Dazu wurde ein leicht süßlicher Muskatwein serviert.

Fazit: Unser Besuch im Almar Tenerife war ein voller Erfolg und übertraf unsere Erwartungen. Wir empfehlen dieses Restaurant jedem, der das Besondere sucht und die Vielfalt einer modernen kanarischen Küche erleben möchte. Zu jedem Gang gab es eine sorgfältig ausgewählte Weinbegleitung, die die Aromen harmonisch unterstrich und das Erlebnis abrundete. Vom ersten Moment an fühlten wir uns willkommen. Das Restaurant präsentiert sich mit einer Begrüßung, einem Service und einer Präsentation, die fast Michelin-würdig sind!

Sonnenuntergang

Hotel Sonne in Frankenberg/Eder

Unser Aufenthalt im Hotel Sonne in Frankenberg war ein voller Erfolg. Die Erwartungen wurden weitgehend erfüllt, besonders bei Service und Atmosphäre. Das Hotel strahlt eine wohltuende Ruhe aus, die Entspannung und Erholung mühelos macht.

Mit seiner harmonischen Gestaltung lädt das Haus sofort zum Abschalten ein. Die Zimmer sind großzügig und stilvoll eingerichtet, sodass man sich auf Anhieb wohlfühlt. Anfang 2025 renovierte das Hotel die Räume und schloss dafür fast zwei Monate.

Das Personal war stets freundlich und hilfsbereit, was unseren Aufenthalt zusätzlich bereicherte.

Die Angebote des Hauses überzeugen durch Vielfalt und Qualität. Ob das üppige Frühstücksbuffet oder die erholsamen Wellnessanwendungen – hier findet jeder etwas Passendes. Auch der Spa-Bereich wurde modernisiert. Die zentrale Lage des Hotels, direkt neben dem historischen Rathaus von Frankenberg, macht es ideal für Gäste, die dem Alltag entfliehen und neue Kraft tanken möchten. Trotz der Innenstadtstraße blieb es angenehm ruhig.

Ein Höhepunkt war das Gourmetrestaurant Philipp Soldan unter der Leitung von Chefkoch Erik Arnecke, dass wir am ersten Abend besuchten. Der Stern ist absolut verdient. Die kunstvolle Präsentation der Speisen und die harmonischen Aromen überzeugten auf ganzer Linie. Die Gerichte waren nicht nur ein Genuss für den Gaumen, sondern auch fürs Auge. Der professionelle Service rundete das kulinarische Erlebnis perfekt ab.

Im Vergleich dazu fiel der Besuch in den „Sonne Stuben“ ab. Hier gibt es noch viel Luft nach oben. Die Speisen waren solide, doch fehlte das gewisse Etwas, das man in einem gehobenen Restaurant erwartet. Eine überarbeitete Speisekarte oder ein stärkerer Fokus auf regionale Zutaten könnten helfen, das Niveau zu heben und die Gäste mehr zu begeistern.

Fazit: Insgesamt war es ein gelungener Aufenthalt im Hotel und Spa, gekrönt von einem kulinarischen Höhepunkt im Gourmetrestaurant Philipp Soldan. Die Sonne Stuben bieten noch Potenzial zur Verbesserung, doch hoffe ich, dass künftige Besuche dort eine positive Entwicklung zeigen.

Orangerie im Nassauer Hof Wiesbaden

Das Hotel Nassauer Hof, das Sterne-Restaurant „Ente“ und das Entenbistro gehören untrennbar zusammen und werden oft in einem Atemzug genannt. Dabei gerät leicht in Vergessenheit, dass das Hotel noch ein weiteres, durchaus bemerkenswertes Restaurant bietet: die Orangerie. Hier lohnt es sich, die Küche zu entdecken, die eine echte Alternative darstellt. Zum Frühstück, Mittag- oder Abendessen serviert die Orangerie eine abwechslungsreiche Auswahl, die regionale und internationale Klassiker modern interpretiert. Gäste speisen entweder im lichtdurchfluteten Rondell mit raumhohen Fenstern oder, bei schönem Wetter, auf der Terrasse mit herrlichem Blick auf Stadtpark und Kurhaus.

Bevor wir mit dem Speisen beginnen, verdient das Servicepersonal besondere Anerkennung – allen voran Gauthier Bührer. Mit Freundlichkeit, Aufmerksamkeit und Kompetenz sorgt er dafür, dass wir  willkommen und bestens umsorgt fühlten. Sein Lächeln macht den Aufenthalt in der Orangerie zu einem rundum angenehmen Erlebnis.

Nun zu den Speisen.  

Schnell kamen Brot, Butter und Olivenöl auf den Tisch. Dazu ein Glas gut gekühlter, perlender Bollinger Rosé Champagner.

1. Gang: Carabinero-Carpaccio, Kaviartoast, Wachtel-Ei, Safrancreme, Krustentieröl

Das zarte Carpaccio vom Carabinero überraschte mit frischem, intensivem Geschmack. Zusammen mit dem Kaviartoast entstand eine harmonische Symphonie der Meeresaromen, veredelt durch die luxuriöse Safrancreme. Das Wachtel-Ei krönte das Gericht, während das feine Krustentieröl ihm Tiefe verlieh.

2. Gang: Gebratene Jakobsmuschel, Bouillabaissefond, Piemonteser Risotto, Aioli, buntes Gemüse

Die perfekt gebratene Jakobsmuschel ruhte auf cremigem Piemonteser Risotto, umgeben von aromatischem Bouillabaissefond. Buntes Gemüse ergänzte das Gericht farblich und geschmacklich, während die Aioli den Gang abrundete.

3. Gang: Filet von der Bodensee-Färse, Süßkartoffel, Feige, Szechuanpfeffer, Kokos-Ponzusoße

Das zarte, medium rare servierte Filet der Bodensee-Färse überzeugte mit seiner Qualität. Die Süßkartoffel und die süße Feige schufen ein harmonisches Zusammenspiel, während der Szechuanpfeffer eine pikante Schärfe beisteuerte.

4. Gang: Roquefort, Brie de Meaux, Reblochon, Bergkäse, Feigensenf, Früchtebrot

Eine erlesene Käseauswahl bildete den vierten Gang. Feigensenf und Früchtebrot setzten geschmackvolle Akzente und rundeten das Erlebnis ab.

5. Gang: Yuzu Delice, weiße Schokolade, Pistazie, Zitronen-Pfeffer-Kaviar, Yuzu-Sorbet

Das Yuzu Delice bestach durch fruchtige Frische, während weiße Schokolade und knusprige Pistazien eine harmonische Textur boten. Der zitronen-pfeffrige Kaviar überraschte mit Würze, und das erfrischende Yuzu-Sorbet setzte den perfekten Schlusspunkt.

Die Gänge 2 bis 5 wurden auf Wunsch geteilt.

Ein Weißburgunder vom Weingut St. Antony und ein Spätburgunder von Robert König begleiteten das Menü und intensivierten das Geschmackserlebnis.

Zum Abschluss gab es Espresso, begleitet von einem Wildkirsch Nr. 1 von Ziegler – ein Hauch von Nostalgie schwang mit.

Kuppelrain-Südtirol-2025

Das Familienrestaurant „Kuppelrain“: Ein kulinarisches Erlebnis auf Sterne-Niveau

Das „Kuppelrain“ ist mehr als ein Restaurant; es ist eine Oase der Gastfreundschaft, seit 2001 mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet. 1988 von Sonya Egger-Trafoier und Jörg Trafoier gegründet, hat sich dieses Familienunternehmen zu einem wahren Genussziel entwickelt, das die ganze Familie einbindet. Jeder Mitarbeiter strahlt Freude und Leidenschaft aus, was sich in jedem Detail des Gastronomie-Erlebnisses zeigt.

Sohn Kevin leitet die Küche und kreiert kreative, exquisite Gerichte. Beeindruckend bleibt der Michelin-Stern auch unter seiner Führung. Jörg Trafoier, nun Gastgeber, führt die Gäste durch das Menü und erläutert  die von Kevin zubereiteten Köstlichkeiten. Tochter Nathalie glänzt als Dessert-Spezialistin, während die jüngste Tochter Giulya im Service hilft, was den Aufenthalt im „Kuppelrain“ zu einem familiären Erlebnis macht.

Sonya Egger-Trafoier, als Sommelière des Hauses, bringt ihr umfangreiches Weinwissen in die Auswahl der Begleitgetränke ein. Mit zahlreichen Auszeichnungen sorgt sie dafür, dass jeder Gang mit dem perfekten Wein harmoniert.

Das Gourmet-Restaurant „Kuppelrain“ liegt oberhalb des Bahnhofs von Kuppelrain und bietet auch gemütliche Zimmer für Übernachtungen. Wir entschieden uns, in einem dieser charmanten Zimmer zu nächtigen. Nach dem Bezug unseres Zimmers empfing uns Hausherr Jörg Trafoier herzlich.

Um von der langen Anreise zu entspannen, gingen wir direkt auf die Gartenterrasse. Mit einem Glas Champagner und köstlichen Bruschettas genossen wir die Aussicht auf den zauberhaften Rosengarten, der zum Verweilen und Träumen einlädt. Hier wird schnell klar, dass das „Kuppelrain“ nicht nur ein gastronomisches Highlight, sondern auch ein Ort der Ruhe und des Genusses ist.

Um 19 Uhr beginnt das Abendmenü.

Auf den Aperitif verzichten wir diesmal, da wir am Nachmittag bereits ein Glas Champagner im herrlichen Garten mit Blick auf die Burg Kastelbell genossen haben. Stattdessen starten wir direkt mit der Weinreise. Gastgeberin und Sommelière Sonja Egger-Trafoier hat die Auswahl bereits getroffen. Sie schenkt vor allem aus Magnum- und Doppelmagnumflaschen aus. Sie ist der Meinung, dass Weine in großen Flaschen besser schmecken und länger reifen als in normalen 0,75-Liter-Flaschen.

Weine werden vorgeschlagen, entkorkt, vorgestellt und großzügig nachgeschenkt. Man spürt ihre Expertise und die Freude daran, außergewöhnliche Weine anzubieten. Alle Weine des Menüs stammen aus Südtirol. Ihr Können und Wissen wurden 2021/22 mit dem „Michelin Sommelier Award 2022 Italy“ ausgezeichnet – als erste Frau in Italien.

Im Kuppelrain gibt es zwei Menüs mit jeweils fünf, sechs oder sieben Gängen. Ein Austausch von Gängen zwischen den Menüs ist möglich. Die sieben Gänge kosten 145 Euro, mit Weinbegleitung 230 Euro. Obwohl man auf der Karte darum bittet, tischweise nur ein Menü zu wählen, servieren Service und Küche uns problemlos beide Varianten. Die Gerichte basieren auf regionalen Produkten und werden modern angerichtet. Gemüse, Obst, Kräuter und Früchte stammen aus dem eigenen Garten. Die Bio-Eier legen Hühner, die vor dem Nebeneingang frei herumlaufen. Auch Fisch und Fleisch kommen aus der Region. Nachhaltigkeit und Tierwohl sind den Trafoiers wichtig.

Die ersten Häppchen treffen ein: selbst gebackene Grissini, Südtiroler Speck aus eigener Herstellung und Brot mit Olivenöl aus der Verwandtschaft.

Als Gruß aus der Küche gibt es eine Meerrettich-Panna-Cotta mit Gurke – ein wunderbares Zusammenspiel von Frische und Schärfe.

Dinkelbrot mit brauner Butter

Gänseleber mit Marille, Hanfsaat und Passito: Das Escalope und die Terrine zergingen zart auf der Zunge. Die Hanfsaat knusperte, die Marille steuerte Fruchtigkeit bei, und der Passito-Fond rundete das Ganze mit feiner Süße ab.

Saibling aus Latsch-Kohlrabi-Senf-Holunderblütendressing

Wolfsbarsch-Kastelbeller Safran- Kimchi aus dem Vinschgau

Tortelliala Parmigiana-Aubergine-Tomate-Parmesan

Schweinebauch-Kaisergranat-Lauch-Erbse.

In den letzten Jahren hat sich in der Fine-Dining-Szene eine spannende Entwicklung gezeigt: Schweinefleisch, oft als schlicht oder rustikal abgetan, erobert zunehmend die Menüs von Sternerestaurants. Besonders faszinierend wirkt die Verbindung mit Kaisergranat, einer delikaten Meeresfrucht mit feiner Textur und aromatischem Geschmack. Diese Verschmelzung von Land und Meer verwöhnt nicht nur die Sinne, sondern feiert auch die Vielfalt der Gastronomie.

Dazu gesellt sich bissfester Lauch, der mit milder Süße und knackiger Frische eine reizvolle Textur bietet. Cremige Erbsen steuern Frische und lebendige Farbe bei. So entsteht ein harmonisches Gericht, das Auge und Gaumen gleichermaßen begeistert

Hirsch – Karotte-Fichtenpulver-Johannisbeere.

Schon wieder hatte ich Probleme mit Wild. Der Hirschrücken, obwohl perfekt gegart, schmeckte leicht metallisch und fühlte sich gummiartig an. Ganz anders das Keulenfleisch: zart, aromatisch und genau so, wie man es von einem Wildgericht erwartet. Daran gab es nichts zu kritisieren.

Käse aus dem Vinschgau

Dessert und Pralinen sind von Tochter Nathalie. Wunderbar

Das Menü II

Fazit: Der Besuch im „Kuppelrain“ ist nicht nur ein Fest für den Gaumen, sondern auch ein Beispiel für gelungene Familienförderung in der Gastronomie. Die Kombination aus hervorragender Küche, sorgfältiger Weinauswahl und herzlicher Gastfreundschaft macht einen Aufenthalt hier zu einem unvergesslichen Erlebnis für die ganze Familie.

In einem der drei schön restaurierten Zimmer haben wir wundervoll  geschlafen. Das Frühstück am nächsten Morgen passte sich an den großartigen Abend an. Dank an die Familie Trafoier.

Die Weine

Auberge du Val au Cesne 2025/05

Rückkehr zur Auberge du Val au Cesne

2007 besuchten wir bereits die Auberge du Val au Cesne und fühlten uns dort rundum wohl. Die Nachricht vom Eigentümerwechsel 2024 beunruhigte uns nicht – die schönen Erinnerungen blieben lebendig.

Die Anreise zur idyllischen Auberge war ein Vergnügen. Sanfte Hügel und üppiges Grün boten eine willkommene Auszeit vom Alltag. Bei unserer Ankunft empfing uns der Hausherr herzlich und führte uns zu unserem Zimmer, nur 100 Meter entfernt.

Zimmer Nr. 5 im Dachgeschoss hatte seinen eigenen Charme. Die Stofftapete mit Jagdmotiven verlieh dem Raum eine rustikale Note. Die Dusche war zwar eng, doch das separate WC machte das wett. Wir fühlten uns sofort wohl und entspannten nach der langen Fahrt.

Kulinarische Erlebnisse im Restaurant

Um 19:00 Uhr betraten wir das Restaurant im charmanten normannischen Fachwerkstil. Es strahlte einladende Gemütlichkeit aus. Wir wählten das Menü für 50 € und freuten uns auf die kulinarischen Genüsse.

Ein Glas prickelnder Champagner sorgte für gute Laune. Zwei köstliche Amuse-Bouche verkürzten die Wartezeit auf das Hauptgericht.

Irmtraud genoss als ersten Gang zarten Thunfisch-Tataki in knuspriger Mehrkornkruste mit leichter Gemüsesauce – frisch und leicht!

Ich wählte die Gänseleberpastete des Chefs, ergänzt mit Himbeerkonfit und geröstetem Toast. Ein wahrer Genuss!

Irmtraud freute sich auf ein Steinbutt Filet mit Thymian-Zitronensauce. Der Fisch war fantastisch, schmolz auf der Zunge – doch warum verdeckte die Sauce den Fisch? Schade, denn er hätte mehr Aufmerksamkeit verdient!

Für mich gab es ein Lammkarree mit Kräuterkruste und reduziertem Lammjus. Das Fleisch war medium rare, doch der Teller sehr überladen.

Natürlich durfte der Käsegang in der Normandie nicht fehlen!

Nach den Hauptgerichten folgten zwei interessante Desserts:

Irmtraud genoss eine neu interpretierte Zitronentarte mit Baiser – erfrischend und lecker!

Ich wählte Profiteroles mit Pistaziencreme und heißer Schokolade – ein süßer Traum!

Zum Dinner wählten wir einen Chablis und zum Lamm einen Côtes du Rhône. Zum süßen Abschluss gab es Kaffee und Calvados.

Fazit: Zufrieden und glücklich lehnten wir uns zurück und genossen die wunderbare Atmosphäre. Prost auf eine interessante normannische  Küche, ich gebe 6.25 von 10 Punkten, und die schönen Momente, die wir hier erlebten!

Alte Schule-Fürstenhagen-MP

Besucht 04/2025

Dort, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen, liegt idyllisch inmitten der Feldberger Seenplatte das Restaurant „Alte Schule“ in Fürstenhagen. Daniel Schmidthaler und sein Küchenteam zaubern regionale Gerichte aus frischen Zutaten, die sie oft aus den umliegenden Wäldern, Seen, Feldern und Wiesen beziehen.

Wir haben uns in dem Haus und den liebevoll im Landhausstil eingerichteten Hotelzimmern rundum wohlgefühlt.

Im ehemaligen Klassenzimmer der Schule serviert das Team ein Sieben-Gänge-Menü, begleitet von verschiedenen Amuse-Bouches. Eine Menükarte gibt es zunächst nicht – sie wird erst am Ende des Menüs überreicht.

Das ist nicht ideal für mich. Ich weiß ja nicht, welche Gerichte serviert werden, wenn ich die Weine auswähle. Mich nur auf die sogenannte Weinreise zu verlassen, reizt mich inzwischen auch nicht mehr. Ich möchte selbst entscheiden, welchen Wein ich zu den einzelnen Speisen trinke.

Die Amuse-Bouches überzeugten, besonders der „Pilztee“ mit seinem intensiven Aroma und dem kräftigen Umami-Geschmack.

Auch der vegetarische Gang begeisterte: Topinambur, Chicorée und Marille harmonierten hervorragend. Der Chicorée bot angenehmen Biss, die Marille steuerte eine feine Süße bei.

Der Gang mit Kalbszunge sorgte für Diskussionen am Tisch. Die Kombination aus Zunge, Pilz und Karotte stieß bei einer Person – wir waren zu dritt – auf Ablehnung. Der Grund war weniger der Geschmack als die Vorstellung, Zunge zu essen.  

Zum Abschluss führte Daniel Schmidthaler in seine Heimat: Eine wunderbare Buchtel mit Vanillesauce krönte das Menü.

Fazit: Herzlich-familiäre Gastfreundschaft, professioneller Service – der Stern ist verdient. Meine Bewertung: 7+ von 10.

Amuse Boche: Brot mit zweierlei Butter, Tartelette-Bete-Gurke

Spitzkohl-Meerettich – Tee

Lachsforelle-Steckrübe-Sauerampfer

dazu grüner Apfel

Topinambur-Chicorée -Marille

Pilz-Kalbszunge-Karotte

Stör-Brot-Kohl

Lauch-Kartoffel

Perlhuhn-gelbe Bete-Tomate

Apfel-Waldaromen

Buchtel-Sorbet

Loumi Berlin

Loumi Berlin 03/2025

In Berlin stellt sich bei jedem Besuch die Frage: Wohin zum Essen? Im Juli 2024 landeten wir mit dem Tulus Totrek einen Volltreffer. Den Ausschlag diesmal gab ein Blogbeitrag von Julien Walther auf *Trois Etoiles* über das Loumi in Kreuzberg. Wer seinen Blog kennt, staunt über sein Urteil: Für ein bislang unprämiertes Restaurant vergibt er 8 von 10 Punkten – das entspricht in seinem System zwei Michelin-Sternen. So lobt er selten ein deutsches Restaurant. Walther weiß, wovon er spricht. Er gehört zu den wenigen, die alle damaligen Drei-Sterne-Restaurants des Guide Michelin besucht haben (149 von 149, Stand Januar 2025).

Das Loumi liegt unscheinbar an einer Ecke in Kreuzberg, im Erdgeschoss. Unser Taxifahrer fuhr erst daran vorbei. Nach einer Wendung an der nächsten Kreuzung entdeckten wir die rote Markise und die Hausnummer 2.

An diesem Samstagabend waren wir gegen 18.30 Uhr die ersten Gäste. Man begrüßte uns herzlich und führte uns zu unserem Tisch. Auf dem Weg dorthin passierten wir die offene, L-förmige Küche mit zehn Tresenplätzen davor. Wer dort sitzt, hat den besten Blick auf die vier Köche bei der Arbeit. Der Chef, Karl-Lous Kömmeler, steht am Pass, mit dem Rücken zur Küche und dem Blick auf den schlicht eingerichteten Gastraum mit 14 Sitzplätzen. Hier verleiht er den Gerichten den letzten Schliff – sein wichtigstes Werkzeug: die Pinzette.

Das Menü umfasst acht Gänge plus Amuse-Bouche für 130 Euro. Wer möchte, kann es mit Extras ergänzen, etwa einer gegrillten Auster mit Buttersauce und fein abgestimmter Zitronenzeste.

Zusätzlich kam Kalbsbries auf den Tisch, allerdings ohne den vorgesehenen Kaviar. Das Bries war perfekt gegart: innen zart, außen mit würzigem Chiliaroma und einer angenehmen, knusprigen Säure. Eine fantastische Sauce rundete das Gericht ab.

Ein Gang verdient besondere Erwähnung: knusprig gegrillte Wachtel mit frischem grünem Spargel und einer gefüllten Morchel. Die Füllung aus Entenleber, Sardelle und Salzzitrone harmonierte perfekt mit dem Wachteljus – Umami in Reinform.

Alle Gänge überzeugten durch ein außergewöhnlich hohes Niveau. Die Portionen waren so bemessen, dass man am Ende satt, aber nicht übersättigt war.

Fazit: Ich vergebe 7,5 bis 8 von 10 Punkten und bin gespannt auf die Sternevergabe im Juni.

Amuse Bouche

Auster

Tatar

Makrele

Garnele, Erbsen

Abalone, Bärlauch

Kinmedia, Spargel

Kalbsbries

Wachtel

Rhabarber

Braunes Butter Eis

Gran Canaria im August 2024

Hotel Faro

Gran Canaria, eine bezaubernde Insel im Atlantik, ist seit Jahrzehnten unser liebster Urlaubsort. Wir kommen hierher, um neue Energie zu tanken und die kanarische Küche zu genießen. Seit jeher ist das Hotel Faro in Maspalomas unsere Anlaufstelle. Zum Glück hat sich nach dem Umbau 2019 und 2020 nicht viel verändert. Noch immer zählt die Lage, die Lage, die Lage.

Wir werden stets freundlich empfangen, und die Formalitäten erledigt das Personal schnell und problemlos. Wir haben diesmal nur Übernachtung mit Frühstück gebucht. Das gesamte Team arbeitet mit sichtbarer Freude. Sonderwünsche beim Frühstück erfüllt man prompt. Kleine Mängel in den Zimmern, wie Waschbecken und unzureichende Kleiderhaken, habe ich bereits in früheren Berichten angesprochen.

Callao Gastro & Ocean Lounge

Etwas hat sich jedoch geändert: Endlich gibt es wieder ein gutes À-la-carte-Restaurant. Nach Experimenten mit Fremdanbietern führt man es nun in eigener Regie. Auch hier begegnen uns vertraute Gesichter. Das Restaurant öffnet derzeit nur mittags, die Bar jedoch bis 19:00 Uhr.

Bei unserem Mittagessen mit Blick auf das Meer, war unser Essen auf hohem Niveau und dies begleitet von einem aufmerksamen und hilfsbereiten Personal.

Carpacchio von der Goldbrasse, Olivenöl, Zwiebeln

Gratinierte Kammmuscheln a la Ceviche

Tataki vom rotem Thun mit weißer Cordoba-Knoblauchsuppe

Gegrillter Wolfsbarsch Chillisauce, grüner Spargel, Knoblauch

Schweinbäckchen mit grünem Apfel und zarten Salatsprossen

02-2024 Barcelona Tag 2

Nach dem Frühstück wurden „kleine“ Bereiche von Barcelona erkundet. Mit Bus, Metro und natürlich zu Fuß. Meine Uhr zeigte mir am Abend 21.5 km zurück gelegte Fußstrecke an und dass trotz Kniebeschwerden. Altstadt, das Meer, Montjuïc, aufwärts mit der Standseilbahn, abwärts über Rolltreppen. Bevor es zum verspäteten Mittagessen ging, durfte eine Besichtigung der Sagrada Família von Antoni Gaudi nicht fehlen. Wir hatten Glück, meistens strahlend blauer Himmel und um die 18°. Abends wurde es merklich kühler.

02-2024 Barcelona Tag 1

Barcelona

Kurztrip nach Barcelona. Es war schon anstrengend, dieser Aufenthalt in Barcelona. Es war eine Einladung beziehungsweise Geschenk von Tochter und Schwiegersohn zu meinen 75. Geburtstag.

Samstagmittag holten die beiden mit dem Auto mich ab und es ging in Richtung Flughafen Aachen Maastricht. Pünktlich um 17:30 Uhr stieg die Maschine in Richtung Barcelona in den Himmel und wir landeten nach zirka 1 Stunde 45 Minuten. Weitere 20 Minuten benötigten  wir, bis nach dem Auschecken die Metrostation erreicht wurde. 45 Minuten benötigte die Metro vom Flughafen, inklusiv einmal Umsteigen, bis zur Nähe unseres Hotels. Schnell einchecken und jetzt ging die circa 600 Meter in die Altstadt von Barcelona in das Restaurant RAO.

Hier hatte Dirk für 21:30 Uhr den Tisch bestellt. Und tatsächlich mit nur 5 Minuten Verspätung erreichten wir das Restaurant. Sehr freundlicher Empfang und wir wurden an den Tisch begleitet. Kurze Zeit später kam die Speisekarte und wir bestellten auf Wunsch meiner Tochter zuerst einmal eine Flasche Cava. Bei der Bestellung wurde uns empfohlen, dass jeder mindestens 2 Teller bestellen sollte. Man möchte beachten, dass die Portionen mittelgroß sind und das Konzept darin besteht, alles zu teilen. Für uns also insgesamt 6 Teller zum Schluss waren es dann doch 9 Teller.

Sehr entspanntes  Ambiente, das Essen sehr gut, alles war auf den Punkt gegart. Das Personal sehr kompetent . Das einzige Manko, die ersten Speisen(Tapas) kamen viel zu schnell nacheinander auf den Tisch. Nach einer kleinen Reklamation hat es sich dann freundlicherweise gebessert.  Sehr süffiger Cava und Weißwein. Besser hätte der erste Abend in Barcelona nicht laufen können.

Kurz nach Mitternacht machten wir uns auf den kurzen Weg ins Hotel.

Brot, Tomate, natives Olivenöl extra und Salz

IBERISCHER SCHINKEN aus Eichelmast

GEGRILLTER OKTOPUS, cremige Maiskolben und Chimichurri-Sauce

CEVICHE RAÓ, Wolfsbarsch mariniert in Tigermilch, Süßkartoffelchips und Sellerie-Limetten-Sorbet

STEINBUTT DONOSTIARRA, Gebackener Steinbutt mit geröstetem Gemüse

IBERISCHE WANGE , Bei niedriger Temperatur gegart, Demi-Glace mit Pedro Ximénez, cremiger Polenta und einem Hauch Gremolata

ENTENBRUST, aus Freilandhaltung, karamellisierte Zwiebelreduktion und Erbsen

LAMM, bei niedriger Temperatur gekocht, Joghurt-Minz-Gurken-Sauce

Crema Catalana mit Mandarinensorbet