Sardinien 2013 Teil 7

Sardinien 2013 Teil 7

Am Samstag schließlich das Abendessen in einem Agritourismus – Betrieb. Man merkt die Haupturlaubszeit ist fast vorbei. Vieler dieser Betriebe haben bereits geschlossen oder nur an den Wochenenden geöffnet. Auf Vermittlung eines Mitarbeiters der Anlage Vista Blu reservieren wir im Sa Mandra.

Die Anlage liegt etwas außerhalb von Alghero in der Nähe des Flughafens. Durch die wenigen Starts und Landungen ist allerdings kaum mit Lärm zu rechnen. Ab der Hauptverkehrsstraße und dem Flughafen ist das Restaurant gut ausgeschildert.

Durch einen Torbogen, dieser ist mit allerhand landwirtschaftlichen Geräten geschmückt, betritt man den Innenhof des Betriebes. Sa Mandra ähnelt einem kleinen Open-Air-Museum, ein Agriturismo, der in ein kleines Dorf verwandelt wurde.

01Geht man auf  den gepflegten Gehwegen durch die Anlage umweht einen der Duft von Myrte, Borretsch und Lavendel. Rechts und links der Wege stehen antike und moderne Werkzeuge des Handwerks.

Nach dem sehr freundlichen Empfang wird man zum Aperitif eingeladen. In unserem Fall bestand dieser aus einem Gläschen Weißwein. Auf den Tischen standen zur Selbstbedienung kleine Appetitanreger. Dies waren eingelegte Oliven, sardisches Brot, Lardo sowie ein Frischkäse und Baguette. Bei noch sehr angenehmen Außentemperaturen konnte man den Abend entspannt beginnen.

03Lardo, sardisches Brot und Oliven

04 Frischkäse, Baguette, Oliven

In einer Art rustikalen Schäferhütte beginnt dann das eigentliche Menü.

22 HüttteHier wurde gespeist

Es ist sehr üppig und vielfältig. All die typischen Speisen der sardischen und italienischen Küche kommen in mehreren Gängen auf den Tisch. Fast alle Zutaten dieses Menüs stammen aus dem eigenen Betrieb.

Zuerst kommt Ricotta in den verschiedensten Ausführungen und Reifgraden auf den Tisch.07 Ricotta mit Honig

Frischer Ricotta  mit Wildblütenhonig

08 Gesalzene Ricotta mit Orangenmarmelade

Geräucherter Ricotta mit Orangenmarmelade

09 Ricotta-Tomate

Ricotta mit Tomate

10 Pecorino

Pecorino semicotto sardo

Den Abschluss der ersten Runde machte dann

06 Gegrilltes Gemüse mit Olivenölgegrilltes Gemüse mit Olivenöl

 Weiter ging es mit Wurst und Schinken

11 FilettoFiletto

12 Coppa und Salsiccia

Coppa und Sasiccia

14 Schinken

Schinken Monte Spada

13 Lamminnnereien

Ragout von Lamminereien mit Gewürzen.

Es folgten zwei Nudelgänge

15 Ravioli

Ravioli mit Kräutern gefüllt und einer Kartoffel-Pecorino Sauce

16 Maharrones

Maharrones eine weitere ungewöhnliche Pasta.

Teigig, etwa in die Richtung wie Orecchiette oder Gnocchi. Die Sauce mit Tomaten, Olivenöl und Zwiebeln sowie Birnenstücken. Die Verwendung von Fiore Sardo Käse bringt eine gewisse Üppigkeit in die Sauce, diese wird durch die süße der Birnen etwas ausgeglichen.

Nun das Hauptgericht – Spanferkel

02 SpanferkelSpanferkel am offenem Feuer

17 SpanferkelSpanferkel auf dem Tisch mit

18 GemüseGemüse

19 Ragout vom Schweinund Ragout.

Es ging auf Mitternacht zu. Den Abschluss mit

20 sardische SüssigkeitenSardischen Süßigkeiten

21 ObstObst und

23 DigestivDigestiv.

Grappa, Kräuterlikör und Zitronenlikör sowie Kaffee.

05Weine Santa Maria la Palma (DOC Cannonau und Vermentino DOC)

FAZIT:

Fröhlich- genießerische Inszenierung sardischer Lebensart zum fairen Preis. Der Preis einschl. Getränke liegt bei  40 € pro Person. Kinder bezahlen entsprechend ihrem Alter zwischen 20 und 30 €. Glücklich wer eine  Reservierung hat. Das ganze streckt sich über einen Zeitraum von ca. 4.5 Stunden – man genießt also ohne Hast – ggf. kann man zwischendurch vom Tisch aufstehen und etwas durch den Garten flanieren, bis man wieder aufnahmebereit ist. Eine tolle, stimmungsvolle Esserfahrung ist garantiert.

Sardinien 2013 Teil 2

Sardinien Teil 2

Als wir am nächsten Morgen aufwachen geht der erste Blick durch das Fenster. Wir sehen einen blauen Himmel mit nur leichter Bewölkung. Beim heraus treten auf die Terrasse merken wir allerdings, dass doch ein kühler Wind aus Norden weht. Zuerst geht es unter die Dusche und wir machen uns fertig für das Frühstück. Dirk hat mittlerweile im nahen Alghero eingekauft und wir nehmen uns viel Zeit für das Frühstück.

Alghero (98)Wir entscheiden uns zunächst den Strand Maria Pia in der Nähe des Stadtrandes von Alghero aufzusuchen. Dieser feine Sandstrand in Richtung Fertilia gelegen, wird von Dünen und einem dichten Wald aus Pinien und Ginster eingerahmt. Ideal zum Baden mit Kindern, da das Meer hier sehr flach abfällt. Zwei der drei Strandbars waren noch geöffnet.

20 Alghero - Maria PiaSchnell ging es in das 22° warme Meerwasser, beim heraus gehen merkte man doch den kühlen Wind aus Norden. Auch die Bewölkung nahm zu und die Sonne verschwand fast hinter dieser Bewölkung. Wir entschieden uns daher diesen Strand zu verlassen und in Richtung Norden nach Stintino zum La Pelosa Strand zufahren.

Die Fahrt von Alghero nach Stintino dauerte ca. 1 Std. Zunächst war die Strecke relativ flach und ohne viele Kurven, nach ca. 20 min. wurde es allerdings recht bergig und die vielen Kurven verlangten alle Konzentration. Was wird dann allerdings sahen entschädigte uns für diese Anfahrt. Wir sahen einen Traumstrand mit türkisblauem Wasser, weißem Sand und einem wunderbaren Blick auf die vorgelagerten Inseln und Felsen.

Alghero (106)Ein relativ kleiner Strand und längst kein Geheimtipp mehr. Ich vermute, dass er im Sommer total überlaufen ist. Wir können uns jedenfalls in Ruhe unser Plätzchen aussuchen und genossen einen wunderschönen Montagnachmittag bei Baden und Sonnenschein. Allerdings gab es keinen Sonnenschirm- und Liegenverleihen mehr. Das Parken oberhalb des Strandes war um diese Jahreszeit aber kostenfrei. In der kleinen Bar genossen wir warme Paninis und ein Schlückchen gut gekühlten sardischen Wein. Gegen 17:00 Uhr ging es dann wieder in Richtung Alghero.

Alghero (116)01

Beim anschließenden duschen merkt man doch, dass  wie viel Sand am Körper und in den Haaren kleben. Nach dem ausgiebigen reinigen wird sich Stadtfein gemacht.

Sabrina hat für diesen Abend das Restaurant Al Tuguri in der Altstadt von Alghero ausgesucht. Laut Internetauftritt bietet das Restaurant eine typisch sardische Küche an. Auch die überwiegend positiven Erfahrungsberichte in verschiedenen macht doch Hoffnung auf einen schönen Abend mit einer interessanten Küche.

 01 Al Tuguri

Die Kritik vor ab. Wir waren enttäuscht, von einer typisch sardischen Küche war nicht viel zu spüren. Auch das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt nicht.

Das Restaurant liegt in einem alten Gebäude im historischen Zentrum der Stadt. Das Restaurant ist auf mehreren Ebenen angeordnet. In dem Erdgeschoss ist ein geräumiger Empfangsraum mit Sofas und einem großen zentralen Kamin vorhanden. Eine steile Steintreppe führt zu dem eigentlichen Restaurant mit ca.24 Sitzplätzen und der offenen Küche. Von hier aus führt eine Holztreppe im Obergeschoss mit weiteren Sitzplätzen. Wir konnten im 1. Obergeschoss Platz nehmen und hatten direkten Blick in die Küche.

Nachdem der sehr unterkühlt wirkenden Service uns die Speisekarte gereicht hatte, begann für uns die Diskussion. Wir entschieden, dass wir die drei verschiedenen Menüs ausprobieren wollten. Die Kinder bestellten Pasta mit Tomaten.

Das Fischmenü wird ebenso wie das sardische Menü für 40 € und das vegetarische Menü für 36 € angeboten. Es wurden jeweils vier Gänge pro Menü serviert.

 Dirk, sowie ich selbst  entschieden uns für „The Menü of de the Territory“ das wie folgt serviert wurde.

Carpaccio

Pasta

Lammkoteletts

Dessert

Irmtraud nahm das Fischmenü und Sabrina das vegetarische Menü. Beide waren sehr unzufrieden mit den servierten Speisen.

Kalbscarpaccio:

03 Al TuguriAuf dem Teller lagen eiskalte dünne Scheiben vom Kalb. Dadrauf lag eine undefinierbare (Ruccola?) Masse die mit drei Scheiben Wildschwein Schinken abgedeckt war. Die Vinaigrette leider sehr wässrig. Die Frage die ich mir gestellt habe, was war dabei sardisch. Bekomme ich in jeder Pizzeria in Deutschland bedeutend besser serviert.

Pasta

04 Al Tuguri

Der beste Gang des Abends. Die Pasta al dente serviert. Dazu knackig frische Tomaten und geräucherten Ricotta. Auch bei diesem Gang wieder klein gehackte Rucola die nach nichts schmeckte.

Lammkoteletts

05 Al TuguriSardisches Brot, vier Stück Lammkoteletts dazu ein kleines Stückchen gebratene Zucchini. Gott sei Dank waren die Koteletts gut gewürzt und auf den Punkt gegart.

Dessert

06 Al TuguriDer absolute Höhepunkt der Belanglosigkeiten in diesem Menü war das Stück Mürbeteig mit Sahne.

Dazu sadischen Wein:

07 Al Tuguri P1070654

Speisekarte

Besucht am 14.10.2013 (abends)