Schubeck außer Haus

Das Herbsthäuschen, oberhalb von Kassel  im Habichtswald gelegen, ist eigentlich ein rustikales Ausflugs-lokal. Bereits 2008 war Schubeck mit seinen Mannen im Herbsthäuschen zu Gast. Anscheinend hat es im gut gefallen, so dass er am Freitag dem 03.07.09 wieder Gastkoch in Kassel war. Das Herbsthäuschen liegt in einem Naturschutzgebiet, so dass man gezwungen ist, das Auto ca. 1 km vor der Gaststätte abzustellen und die letzten Meter zu Fuß zugehen. Leider haben sich nicht alle daran gehalten, gerade die PS starken Wagenbesitzer waren schlecht zu Fuß.

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Nach der Begrüßung durch die Besitzerin konnte man Schubeck live erleben. Seine Ausführungen über Gewürze und Kräuter waren interessant vorgetragen und wie so oft bei Schubeck auch lehrreich.

Zum Auftakt : Der Schubeck Hauscocktail, dazu Brot und zweierlei Dipps sowie Butter. Der Hauscocktail aus 2006 Cuvee Schloss Vaux Brutaus mit einem Sirup von Holunderblüten.

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Das Menü sah wie folgt aus.

Schuhhecks Fischkomposition:
Lachstartar auf Kartoffelmousseline. Die Mousseline nicht zu fest, das Tatar leider Zitronenlastig.
Törtchen vom geräucherten Heilbutt und Rosa Crevette. Die beste Vorspeise, das Mousse vom Heilbutt nur leicht geräuchert, das Gelee um die Crevetten nicht zu steif. Guter Geschmack
Marinierte Roulade vom roten Thunfisch gefüllt mit Gemüse. Eine Scheibe roher Thunfisch umhüllte eine Farce mit kleinen Gemüse-stückchen. Eine relativ einfache Zubereitung.

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Schwarze Casarecce mit frischen Tomaten, Zucchini, Basilikum
und gebratenen Gambas. Bissfeste Nudeln mit sehr guten Tomatenfond, Tomatenstücken und einem Zucchiniwürfel. Basilikumgeschmack war nur zu erahnen. Die Gambas auf den Punkt gebraten.

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Filet vom Kalbsrücken mit Pfifferlingduxell und grünem Spargel auf geschmorten La Ratte Kartoffeln und Rosmarinjus.Saftiges Fleisch, gute Sauce, allerdings merkte man kaum etwas vom Rosmarin. Bissfester Spargel und krosse Kartoffeln.Anspruch und Wirklichkeit in Punkto Kräuter klafften doch erheblich auseinander.

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Dessertvariation:
Hippenblüte mit Buttermilchcreme und Orangen-Ingwer-Ragout
Minzsüppchen in der Schokoträne
Marmite von Maracuja und Baumkuchen  Ein gelungener süßer Abschluss, wobei besonders die Marmite gefallen konnte.

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Die  Weinbegleitung sah wie folgt aus:

Zur Vorspeise und Nudelgericht wählten wir  eine 2008 Cuvee Esprit Riesling&Scheurebe vom Weingut Hammel, Pfalz. Ein leichter Sommerwein der allerdings bei der Tomate so seine Schwierigkeiten hatte. Als Rotwein einen 2007 Nerod’Avola IGT aus Sizilien. Ein würziger Wein mit Aromen von Waldbeeren, angenehm zu Trinken. Ein Espresso sowie ein Williamsbrand von Fassbind Schweiz beendeten den Abend. Dieser „Les Vieille Barrique“ war ein hervorragender  Abschluss eines interessanten Abends.

Steinerne Schweinchen (Gourmetrestaurant)

Das „Schweinchen“ hat sich im vergangenen Jahr ein neues Outfit zugelegt. Eingang und Empfang wurden neu gestaltet, das Äußere bekam einen neuen hellen Anstrich. Auch das Gourmetlokal wurde neu ausgestattet. Dunkle Farbtöne herrschen vor, Farbakzente werden durch großflächige Bilder in Orange gesetzt. Der wunderbare Blick über Kassel ist  weiterhin  vorhanden. Das ganze Haus hat durch diesen Kraftaufwand eindeutig gewonnen.  

Mein letzter Testbericht stammt vom 31.12.07 und es war daher an der Zeit sich zu informieren, ob die Veränderungen sich auch in der Küche bemerkbar machen. Jürgen Richter ist nach meiner Einschätzung auf dem richtigen Weg, er  hat allerdings das Problem, dass er auch für die anderen Restaurants des Hauses verantwortlich zeigt und das Gourmetrestaurant nicht immer ausgelastet ist. Dieser Spagat und die Ansprüche die Inhaber Thomas Nähler formuliert, er möchte einen Michelin Stern über seinem Hause stehen sehen, machen es nicht einfacher für ihn.

Dies war auch bei unserem Besuch am 27.02.09 deutlich merkbar.

Nach einer telefonischen Reservierung  wurden wir von einer jungen Dame freundlich begrüßt und zum Tisch begleitet. Wir waren die einzigen Gäste und es sollten an diesem Abend auch nur noch ein Tisch mit zwei Personen besetzt werden.

Auch Herr Nähler begrüßte uns freundlich und wir führten ein interessantes Gespräch über die Gastronomie in Kassel. Als Aperitif wurde ein Champagner ausgesucht. Das Glas 0.01 für 9,50 €.

Dreierlei Brot und Salzbutter stand schnell auf dem Tisch.

Tatar vom Flusskrebs, Flusskrebs im krossen Strudelteig, ein Stückchen Roastbeef sowie eine kalte Zucchinisuppe wurde als Amuse Bouche serviert.

 Schweinchen-Amuse Bouche

Aus der Karte wählten wir ein  à la carte Menü aus. Dieses kann mit sieben Gängen für 99 €, mit fünf Gängen für 79 € oder mit drei Gängen für 54 €  bestellt werden Außerdem wird ein Degustations-Menü mit vier Gängen und den entsprechenden Weinen für 79 € angeboten.

Wir entschieden uns für die fünf Gänge die wie folgt serviert wurden.

 Allerlei vom Kaninchen mit Kakao und Trockenfeigen

Auf einer Schiefertafel lagen Leber, Niere und Rücken des Tieres, dazu mit einem breiten Pinselstrich die Schokolade sowie die Feigen als Tatar.

Hier geht Richter einen neuen Weg den er aber mit etwas gewagteren Gewürzen, besonders bei der Schokolade, (evtl. etwas Chili) stärker einschlagen soll.

Leber und Niere auf den Punkt gebraten.

 Schweinchen- 1. Gang

 Wachtel mit bunten Kartoffelrondell und violettem Kartoffelsorbet

Wunderbar saftige Wachtelbrust mit intensiver Sauce. Das Sorbet war allerdings kein klassisches Sorbet sondern lediglich ein eiskalter violetter Kartoffelbrei.

 Schweinchen-2. Gang

 

Atlantik – Steinbutt mit Essigkirchen, Röstbrot und Lardo

Ein saftiges Stück Fisch, die Essigkirsche glänzte mit Abwesenheit, lediglich etwas roter Saft war zu sehen. Krosses Brot, beim Lardo schieden sich die Geister. Der Lardo war mir durch das Grillen zu salzig geworden, meiner Frau allerdings gefiel diese Zusammenstellung

 Schweinchen-3. Gang

 

Kalbscarrèe und –bäckchen  mit Banjulreduktion und Steckrüben.

Die Bäckchen  saftig geschmort, das Carrèe  gerade noch rosa gebraten, die Steckrüben als kleine Quadrate  geschnitten, hätten ruhig etwas mehr sein dürfen.

  Schweinchen-4.Gang

  Käse vom Oberellenbacher Kirchhof

Fünf verschiedene Sorten vom Biohof aus Oberellenbach. Gut gereift und eine Alternative zu  den sonst üblich servierten Käsesorten.

 Schweinchen-5.Gang

 Zwergorangen mit braunem Zucker

Wie eigentlich bei allen Besuchen im „Schweinchen“, der süße Abschluss ist fast immer der schwächste Gang. Hier sollte und muss sich Richter etwas einfallen lassen.

 Schweichen-6.Gang

Als Weiswein hatten wir einen 0,37 l Sancerre aus dem Burgund gewählt, als Rotwein einen ebenfalls 0,37 l Rocca Rubia. Beide Weine, mit richtiger Temperatur serviert, passten sehr gut zu den einzelnen Gängen. Zum Abschluss Espresso und kleine Süßigkeiten sowie einen guten Marillenschnaps,

Fazit: Ein gelungener Abend mit kleinen Schwächen, die aber bei der Gesamtbeurteilung nicht ins Gewicht fallen.