Nach dem Kurztrip in Erfurt dann Abendessen im St. Georg zu Dieterode. Die Übernachtung erfolgte wie auch im vergangenen Jahr in der Auberge Eichsfeld. Beschreibung siehe hier. Auch im St. Georg hat sich seit dem vergangenen Jahr nichts verändert.
Garten 01
Überdachter Balkon
Flammkuchen
Flammkuchen
Als Auftakt ein Tarte flambée. Reichlich belegt mit Pfifferlingen, Gemüsezwiebeln und Munsterkäse. Der Teig im Holzofen kross gebacken. Ein gelungener Auftakt.
Fischsuppe
Fischsuppe
Auch die Fischsuppe konnte überzeugen. Eine herzhaft gewürzte Fischbrühe, reichlich Einlage von Fisch und Gemüse.
Linsen
Linsen. Als Zwischengang. Linsen mit Pulpo und einem kleinen Salat.
Saibling
Saibling. Der Fisch saftig gegart, die Kartoffeln leider sehr, sehr al dente.
Taube
Taube. Die Taube auf den Punkt gebraten, dazu Pfifferlinge, Erbsen und Lorbeerkartoffeln.
Lammhaxe
Lammhaxe. Fast schon zu viel. Saftige Haxe mit geschmorten Fenchel und einer leichten Sauce.
Aprikosentarte
Aprikose. Als Abschluss Aprikosentarte und Aprikosensorbet. Das Sorbet ein wenig hart, die Tarte schmeckte nach mehr.
Zu den Weinen. Sommelier Markus hatte wieder eine gute Auswahl getroffen. Vom Riesling aus dem Elsass für die Tarte flambée, Silvaner vom Weingut Pawis (Saale/Unstrut) und Rotwein aus Baden für Taube und Haxe.
Die Speisefolge am ersten Tag unseres Aufenthaltes in Dieterode sah wie folgt aus.
Als Amuse Bouche ein Tarte flambee, diese und fast alle anderen Gerichte werden in dem schweren Gussofen, der im romantischen Innenhof lodert, fertig gestellt. Hauchdünner Teig mit viel Belag nach Elsässer Art. Dazu einen Riesling, die Flasche kostete gerade einmal 20 €.
Danach ebenfalls eine Tarte. Diesmal belegt mit Stilton und Birne. Wiederum hauchdünner Teig und ein Belag mit süßem(Birne) und schmelzig-herben(Käse) Geschmack. Dazu passte der vorgeschlagene Juracon.
Tarte Stilton und Birne
Weiter ging es mit “ Foie gras de canard“ mit Quittengelee, Meersalz und Pfeffer. Man konnte die leicht erwärmte Fioe gras terrinne also unterschiedlich würzen. Auch zu diesem gang wurde der Juracon getrunken. Das Glas 0,1 l für 6 €.
Foie gras de canard mit Quittengelee
Bei den Suppen konnte man sich am Tisch nicht einigen. So wurden sowohl die Fischsuppe und die Steinpilzsuppe bestellt. Die Fischsuppe hatte nach meiner Auffassung leider zu viel Pernod abbekommen, schmeckte aber sonst ausgezeichnet.
FischsuppeChevre chaudPasta mit Herbsttrompeten
Pasta mit Herbsttrompeten
Frische Herbst- oder Totentrompeten kurz in Butter geschwenkt, dazu Bandnudeln. Schlicht, einfach, gut.
Lammrücken mit Steinpilzen
Lamm mit Steinpilzen
Dazu Kartoffelpüree mit Trüffel und Salat. Das Filet war leider fast durch-gebraten aber immerhin noch saftig.
Fiadone
Fiadone
Der Fiadone wird aus Brocciu, einem korsischen Frischkäse hergestellt. Da er schwer zu bekommen ist, kann man auch Ziegenfrischkäse nehmen.
Am Nachmittag von Frau Lioba Kistner gebacken, war es der richtige Abschluss dieses Menüs.
Irgendwo im nirgendwo des Eichsfeldes liegt das 100 Seelen Dorf Dieterode. Kurvenreich sind die Straßen um dort anzukommen. Auch viele Höhenmeter müssen überwunden werden. An -und Abfahrten bis zu 14% sind keine Seltenheiten. Bei diesen schwierigen Anfahrten stellt sich natürlich die Frage, was gibt es dort zu sehen um die Fahrten auf sich zu nehmen?
Es sind zwei, besser noch drei Namen, die den Besuch in Dieterode bemerkenswert machen.
Ohne Dr. Werner Freund gäbe es kein Restaurant und ohne Restaurant auch keine Auberge. Dr. Freund, der aus Dieterode stammt, hat Geografie studiert, promoviert und hat sich in den letzten Jahren ein Ruf als Restaurator von historischen Gebäuden gemacht. Auch die beiden Gebäude in Dieterode haben von seiner Erfahrung profitiert.
Das Gebäude Dieterode, Dorfstraße 16 ist 1630 erbaut worden. Noch zu DDR Zeiten (1983) erwarb er das Gebäude. Aber erst nach der Wende konnte die Restaurierung mit voller Hingabe weiter geführt werden. 1997 eröffnete er dann sein Restaurant St. Georg. Von Gault Millau mit 13 Punkten bedacht ist sein Restaurant Anlaufstation für viele Frankreichfreunde.
Wir selbst, vier Erwachsene und zwei Kinder, haben ein wunderbares Wochenende in Dieterode erlebt. Obwohl Dr. Freund an beiden Abenden nicht selbst in der Küche stand, war es uneingeschränkt ein besonders Erlebnis. Ich konnte allerdings an beiden Tagen interessante Gespräche mit ihm führen und habe dabei auch die beiden Menüs teilweise vor besprochen. Markus, der Sommeliere und Lioba Kistner, die als Nachbarsfrau die Perle des Hauses ist, vertraten ihn hervorragend.
Ein Besuch im St. Georg ist aber auch eine Vertrauenssache. Kleingeister werden hier nie den vollen Genuss erleben können.
Speisekarte ? Fehlanzeige. Man kann sich natürlich nach den Preisen erkunden, dies geschieht allerdings recht selten.
Weinkarte? die gibt auch mit Preisen. Am besten aber man lässt sich von Markus beraten, wie wir es an beiden Abenden gemacht haben. Wir sind dabei nicht schlecht gefahren, sowohl bei den Weinen als auch bei den Preisen. Dabei haben wir viele neue Weineindrücke, besonders im Bereich Saale -Unstrut, erleben dürfen.
Gasthaus St. Georg - OfenGasthaus St. Georg - GastraumSt. Georg Dieterode - Überdachte Terrasse