Vor der Abfahrt in Richtung Südtirol war eine Besichtigung des Rialto Marktes angesagt.










Genuss, Kochen, Reisen und mehr
Mittwoch 11.05.202
Nach dem Besuch des Rialto Marktes wird im Hotel aus gecheckt und mit dem Wasserbus Linie 2 geht die Fahrt zur Piazzale Roma und ins Parkhaus. Wir finden problemlos die Anschlussstelle zur Autobahn A4. Auf der gut ausgebauten Autobahn geht es bis Verona und von hier aus auf die A22 in Richtung Brenner. Kurz vor Bozen wird die Autobahn verlassen und Fahrt geht weiter auf der SS38 in Richtung Reschenpass. Fast am Dorfende von Castelbello das Hinweisschild zum Restaurant Kuppelrain. Oberhalb des Bahnhofes steht das Gourmet Restaurant „Kuppelrain“. Da es auch einige Zimmer beherbergt, haben wir uns natürlich hier auch einquartiert.
Wir werden vom Hausherrn Jörg Trafoier recht herzlich begrüßt. Nach dem Bezug des Zimmers geht es wieder nach unten auf die Garten Terrasse. Nach einem kleinen Begrüßungstrunk bestehend aus Holunder, Ingwer, Himbeere, etwas Soda und Prosecco wird sich im wunderbaren Rosengarten erst einmal von der Fahrt erholt.
Seit 1988 führen Sonya Egger-Trafoier & Jörg Trafoier den Gastbetrieb, seit einigen Jahren ist die gesamte Familie ist eingebunden und man merkt allen macht es riesige Freude das Haus zu führen. Seit 2001 ist man mit 1 Michelin-Stern ausgezeichnet. Dieser wurde auch gehalten als Jörg Trafoier vor 3 Jahren die Küchengewalt an Sohn Kevin weitergab. Tochter Nathalie ist die Dessertspezialistin und die jüngste Tochter Giulya geht noch zur Schule hilft aber im Service aus. Jörg Trafoier ist jetzt Gastgeber, trägt auf und erläutert was der Sohn erkocht hat. Sonya Egger-Trafoier ist die Wein Sommelière mit vielen Auszeichnungen. Davon später mehr.
Um 19.00 Uhr beginnt das Abendmenü.
Zum Auftakt wird ein Glas Champagner bzw. Wermut getrunken. Auch die ersten Häppchen werden serviert. Selbst gebackene Grissini, Südtiroler Speck aus eigener Verarbeitung, Brot mit Bärlauch Butter und ein Zucchini Süppchen kommen auf den Tisch.
Im Kuppelrain werden zwei Menüs mit jeweils 5,6 bzw. 7 Gängen angeboten. Ein möglicher Austausch von Gängen zwischen den Menüs ist möglich. Die beiden Menüs (Klassik und Traditional) kosten bei 7 Gängen 130 € / mit Wein 200 €. Wir bestellen quer durch die Karte und Menü beginnt mit regionalen Produkten, modern angerichtet.
Sashimi von der Regenbogenforelle aus dem Vinschgau, Rettich, Apfel und Holunderblütendressing. Abgerundet wird das ganze durch ein Sorbet vom Meerrettich. Ein Teller, der im Ganzen einfach großartig schmeckt und wartet noch dazu mit einer exzellenten Hauptzutat auf. Die Forelle absolut frisch und von einer hervorragender Qualität.
Danach Risotto von der Gerste, Fichtensprossen, gelbe Bete und Almkäse. Cremig schmelzend aber mit Biss.
Tortelli gefüllt mit Bio-Ziegenkäse, Brennnessel-Creme und schwarze Trüffel. Ein Traum mit so vielen verschiedenen Geschmackskompositionen
Schweinebauch, Langustine, Bisque, Frühlingszwiebel, Bohnencreme. 36 Std. Sous Vide gegart bei 54°.
Rehrücken, Meraner Pfeffer, Bio-Pilze, Sellerie. Reh auf den Punkt gegart. Das Schwarzwurzel-Pürée schmeckte köstlich.
Zum Abschluss Zartbitter Schokolade mit Haselnüssen und Vinschgauer Marille.
Nach Espresso und Pralinen von Tochter Nathalie noch etwas Besonderes. Man hatte noch eine Rarität im Schrank stehen. Ein Grappa von Romano Levi. Ich konnte natürlich nicht widerstehen.
Die Weinauswahl macht mit der Gastgeberin und Sommelière Sonja Egger-Trafoier richtig Freude: Flaschen werden vorgeschlagen, entkorkt, vorgestellt und daraus großzügig nachgeschenkt. Man merkt ihr Können und den Spaß Wein anzubieten, die nicht alltäglich sind. Alle Weine im Wein Menü kamen aus Südtirol. Ihr Können und Wissen ist 2021/22 mit dem Michelin Sommelier „Award 2022 Italy“ ausgezeichnet worden . Als erste Frau in Italien.
Es passte alles an diesem Abend. In einem der drei schön restaurierten Zimmer haben wir wundervoll geschlafen. Das Frühstück am nächsten Morgen passte sich an den großartigen Abend an. Dank an die Familie Trafoier für die Gastfreundschaft und den schönen Abend.
Das Beste an diesem Abendessen im Restaurant Terrazza Danieli, im gleichnamigen Hotel, war die Aussicht von der Dachterrasse auf die Lagune und den vorgelagerten Inseln. Gut war der Nudelgang und das Dessert. Der Service perfekt, die Getränke, ein Sauvignon aus dem Friuli konnten gefallen.
Kosten für das Menü 160 € plus 16 € Gedenk. Für die Aussicht habe ich bestimmt 80€ bezahlt.
Sonntag, 08.05.2022
1000 km auf einen Rutsch? Vor Jahren wäre das überhaupt kein Problem gewesen. (In unsere Partnerschaft in der Normandie sind es 950km) Aber, man wird älter und vernünftiger. Also galt es einen Zwischenstopp einzulegen. Er sollte in der Nähe von Salzburg sein. Noch auf deutscher Seite evtl. bei Winkler? War ich schon, also abgehakt. Döllerer in Golling bei Salzburg hat Sonntag im Gourmet Ruhetag. Gebr. Obauer in Werfen hatten wir ebenfalls schon besucht, auch wenn es länger her ist.
Letztendlich machte der Sonnenhof mit dem Restaurant „Kräuterreich“ in St. Veit im Pongau das Rennen. Auschlaggebend waren nicht die 4 Hauben im GM, sondern sein Kochbuch „Kräuterreich“, Geheimnisse der Alpinen Küche. Was das Buch versprach, wurde nicht nur eingehalten, sondern an diesem Sonntagabend noch übertroffen. Wir haben unsere Entscheidung nicht bereut.
Bei unserer Ankunft am Sonntagnachmittag spielte Vitus Winkler mit seinem kleinen Sohn auf der Dorfstraße mit dem Dreirad. Es sah alles sehr entspannt aus. Diese Entschleu-nigung war dann auch den gesamten Abend im Restaurant spürbar. Nicht nur bei ihm, auch bei der gesamten Mannschaft.
Nach dem problemlosen Einchecken gab es erst einmal einen Willkommenstrank und ein kleines Begrüßungshäppchen. Kräuter, Blüten und Scheiben von leicht geräucherte Rote Bete zeigten bereits hier die Richtung in die Kräuterküche.
Vom Zimmer aus hatten wir einen Blick auf die Berge, deren Spitzen noch weiß gesprenkelt waren.
Um 19.00 Uhr ging es dann ins Gourmetrestaurant „Kräuterreich by Vitus Winkler“. Dieses ist im vorgelagertem Wintergarten, mit Blick auf die Berge, untergebracht. Neben dem Gourmetrestaurant gibt es noch das bodenständigen Wirtshaus und der Chef’s Table.
Zum Auftakt wählen wir einen Wermut, wie konnte es auch anders sein, natürlich hausgemacht. Dazu kleine „Apero Häppchen“, reichlich mit Kräutern, wie z.B. Schafgabe, Bärlauch , durchsetzt.
Angeboten werden 5 Gänge € 130,- pro Person, 6 Gänge € 155,- pro Person, 7 Gänge € 180,- pro Person
Wir entscheiden und für das 7 Gang Überraschungsmenü inklusive Gedeck und Gruß aus der Küche.
Jeder Gang des Menüs ein Highlight, fein abgestimmt und mit Perfektion auf den Teller gebracht. Die einzelnen Gerichte von Fluss&See, Wald&Wiese oder am Feld waren sehr kreativ und mit Kräuter und regionalen Produkten verfeinert.
Die Alpencarbonara mit Brennnessel. Kohlrabi als Pasta geschnitten, dazu das Ei Dotter, Morcheln und Brennnessel sowie das „Hauptgericht“ mit Maibock, auf den Punkt gegart, mit Spargel, Bachkresse und Aroniabeeren waren Höhepunkte des Menüs. Interessant auch der Gang „Goldenes Kalb“ mit Zunge und Leber. Auch die anderen Gänge des Menüs waren ausgezeichnet. Die ausgesuchten Weine passten sehr gut zum Menü.
Hervorragend auch der Service. Vitus Winkler brachte zusammen mit den Service Damen die Gerichte an den Tisch und erläuterte sie selbst. Der Hauptgang wurde von seinem Souschef serviert. Ein rundum gelungener Abend.
Wie sind am Überlegen demnächst eine kleine Auszeit über 3 Tage im Sonnenhof zu nehmen.
Apero Happen unter dem Motto Frühlingserwachen. U.a. Tomatentartelette, Schafgabe, Kopfsalatmousse, Frühlingskräuter, Bärlauch Waldbrot, Huflattich
Palatschinke – Erdbeere – Milchwolke – Malz
Sonntag: Anreise über die A7, A8 und A10 bis nach St. Veit im Pongau. Kurz vor der Grenze wurde die notwendige Vignette für 9.60 € gekauft. Übernachtung dann im Sonnenhof und Abendessen im Restaurant Kräuterreich by Vitus Winkler.
Montag: Nach einem reichlichen Frühstück ging es auf eine abenteuerliche und kurvenreiche Fahrt in Richtung Venedig. Nicht die Autobahnroute interessierte mich, sondern die Alternativ Route, die mir mein Auto Navi anzeigte. Also ging die Fahrt durch den Tauerntunnel, an Matrei und Lienz vorbei in Richtung Süden. Bergauf und bergab und sehr kurvenreich führte uns die Route dann ab Tannenbach durch das Lesachtal nach Kötschach-Mauthen. Für mich war es Nostalgie Pur. War es doch 2010 diese regenreiche Fahrt mit dem Rennrad durch das Pustertal und Lesachtal nach Liesing. Eine Fahrt die mir immer in Erinnerung bleiben wird.
Weiter ging es über den Plöckenpass, bis wir kurz vor Udine endlich die Autobahn erreichten. Kurz vor Venedig führte uns dann die Fahrt über die 4 km lange Brücke in das vorgebuchte Parkhaus. Im 10 Stock wurde das Auto dann für die nächsten 48 Std. abgestellt. Die Parkbuchten waren sehr eng, man hatte Mühe überhaupt aus dem Auto zu kommen.
Die Vaporetto Linie 2 brachte uns dann in das vorgebuchte Hotel Rialto. Das Vaporetto durchfährt den „Canal Grande“ mit seinen faszinierenden Palästen, die man nur vom Wasser aus bewundern kann. Höhepunkt der Bootsfahrt ist die Durchfahrt unter der Rialtobrücke. Kurz hinter der Brücke heißt es für uns aussteigen, ein Gewusel von Menschen empfängt uns und der kurzen Weg ins Hotel ist mit den Gepäckstücken nicht so einfach. Abends geht es dann ins Restaurant Terrazza Danieli.
Dienstag: Nach einem kurzen, schlichtem Frühstück im Hotel bringt uns dar Wasser Bus Linie 1 in die Nähe des San-Marco-Platz. Es ist eine Gondelfahrt vorab gebucht worden. Danach geht es durch enge Gassen zum Mittagsessen. Ausgesucht hatte ich das Bistrot de Venice. Anschließend sehen wir uns Venedig von der Wasserseite her an. Auf dem Rückweg zum Hotel werden die bekanntesten Venedig Sehenswürdigkeiten wie Seufzerbrücke, Dogenpalst sowie Markusdom und der Markusplatz besichtigt. Ein Espresso auf dem Markusplatz verkneif ich mir.
Mittwoch: Wieder schlichtes Frühstück im Hotel. Dann geht es über die Rialto Brücke zum Rialto Markt. Dann geht wieder mit der Linie 2 zum Parkhaus und die Fahrt über die Autobahn in Richtung Südtirol.
Im Restaurant Kuppelrain wird das Abendmenü eingenommen. Das Haus hat auch drei Gästezimmer, so dass wir nach dem Weingenuss nur noch die steile Treppe in das Obergeschoss nehmen mussten.
Donnerstag: Reschenpass, Fernpass, Reutte, Füssen und die A7 sind die Stationen unserer Heimreise. Zwischen Kirchheimer Dreieck und Bad Hersfeld kam es nach einem Unfall zu einer Vollsperrung der A7. Wartezeit über 60 Min.
Interessante Tage, die viel zu schnell vorbei gegangen sind.
Diesmal ein Lamm aus heimischer Zucht. Die Metzgerei Nutschan hatte Lammfleisch aus eigener Zucht im Verkaufswagen liegen. Vom Carré habe ich 6 Rippen gekauft.
Das Carré säubern und ein wenig Fett abschneiden. Das übrig gebliebene Fett wird Kreuzweise eingeschnitten und mit Olivenöl eingerieben. Gewürzt habe ich erst kurz vor dem Servieren mit Salz, Pfeffer und Ras el Hanout.
Das Carré rechtzeitig aus dem Kühlschrank nehmen und anschließend in Butterschmalz recht kräftig anbraten. Im Ofen auf eine Innentemperatur von ca. 51° ziehen lassen. Kurz Nachbraten , würzen und ein Rippenstück abschneiden. Auf einen vorgewärmten Teller mit den Beilagen servieren.
Als Beilage gibt es gefüllte Mangoldröllchen, Mangoldstiele, Bratkartoffel und Lammjus mit Rotwein verfeinert.