Bei unserem zweiten Besuch im idyllisch gelegenen Gasthaus, etwas abseits der Straße, begeisterte uns erneut die Atmosphäre. Der Ort hat Charme, der den Alltag vergessen lässt.
Das Personal zeigte sich wie beim letzten Mal bestens gelaunt und aufmerksam. Jeden Wunsch erfüllte man uns mit einem herzlichen Lächeln, was den Aufenthalt noch angenehmer machte. Die familiäre Stimmung und der zuvorkommende Service ließen uns sofort heimisch fühlen.
Als Vorspeisen genossen wir eine herrliche Auswahl:
knusprige Paninis, frittierte Teigbällchen mit Knoblauch und Salz,
zartes Carpaccio mit würziger Sauce, Rucola und Parmesan,
frittierte Sardinen mit Knoblauch sowie
Gambas mit Paprika und Zwiebeln in Knoblauchsauce.
Alles kam gleichzeitig auf den Tisch, sodass wir nach Herzenslust probieren konnten. Die Vielfalt der Aromen bereitete uns große Freude.
Für die Hauptspeisen; wir waren zu viert,
Pizza Rustica mit Tomaten, Käse, Schinken, Pilzen, Paprika und Salami,
Cotoletta Bolognese – ein paniertes Schnitzel, überbacken mit Käse und Fleischsauce,Pommes und Salat (ohne Bild)
Penne Silana mit getrockneten Steinpilzen und frischen Pfifferlingen
sowie Linguine Mare e Monte mit Garnelen, Steinpilzen, frischen Tomaten und Weißweinsauce.
Dazu reichte man uns einen gut gekühlten Chardonnay, der die Gerichte perfekt ergänzte.
Zum krönenden Abschluss genossen wir Marillenschnaps und einen starken Espresso.
Unser Besuch im Gasthaus war ein schönes Erlebnis. Das Essen überzeugte ebenso wie die herzliche Gastfreundschaft und die Lage inmitten der Natur. Wir freuen uns schon auf das nächste Mal!
In der heutigen Gastronomie ringen viele Betriebe darum, unterschiedliche Zielgruppen anzusprechen. Besonders schwierig ist es, eine traditionelle Ausflugsgaststätte mit einem modernen Restaurantkonzept zu vereinen. Das Restaurant Waldhotel Elfbuchen versucht genau diesen Spagat. Bisher zog es vor allem Familien und Wanderer an. Mit zeitgemäßen Gerichten könnte es jedoch auch Gourmets und jüngere, trendbewusste Gäste gewinnen. Die Balance zwischen traditioneller und moderner Küche zu finden, verlangt Fingerspitzengefühl. Ein überladenes Menü schreckt ab, ein zu knappes enttäuscht. In der Region Kassel und Nordhessen, die nicht als Hochburg für Feinschmecker gilt, ist das eine besondere Herausforderung. Nach unserem Besuch an einem Donnerstagabend lässt sich sagen: Die Herausforderung wurde angenommen. Noch läuft nicht alles rund, aber der Anfang ist gemacht.
Der Empfang war freundlich, unser Tisch bot einen schönen Blick ins Grüne. Doch schon beim Aperitif gab es den ersten Stolperstein: Champagner nur flaschenweise, der angebotene Winzersekt aus dem Rheingau zwar wohlschmeckend, aber zu warm serviert. Aus dem angebotenen Sieben-Gänge-Menü wählten wir fünf Gänge.
Das Menü trägt den Titel „Rudis Waldspaziergang“.
Es begann mit bunten Tomaten von der Gärtnerei Ulrich, kombiniert mit Ziegenkäse, Oliven und roten Zwiebeln – ein gelungener, leichter Sommergang.
Weiter ging es mit einem Tatar von der Lachsforelle, begleitet von Buttermilch, Kohlrabi und Dill. Hier fehlte es etwas an Würze, doch insgesamt ein ansprechender Gang.
Der Höhepunkt des Abends folgte: Tortellini von der hessischen Landgarnele, serviert mit Weinbergpfirsich und Estragon. Die Landgarnele stammt aus der Aquakultur Damm in Niedenstein-Wichdorf. Der Nudelteig hatte die perfekte Dicke, die Würzung war dank Estragon hervorragend.
Der nächste Gang ließ mich ratlos zurück: rosa gebratener Rücken aus dem Habichtswald, serviert mit Bohnen, Löwenzahn, Maiwipfeln und Bucheckern. Der Rücken war wie bestellt medium rare, doch die Konsistenz irritierte. War er Sous-vide gegart oder zuvor gefroren?
Das Dessert bestand aus Schokoladenmousse mit Kirschholz-Eis und eingelegten Kirschen. Die Mousse war mir etwas zu süß.
Zu den Preisen: Der „Große Waldspaziergang“ mit sieben Gängen kostet 123 Euro, der „Kleine Waldspaziergang“ mit drei Gängen 59 Euro. Jeder weitere Gang schlägt mit 16 Euro zu Buche.
Die Weine blieben in Deutschland: Sowohl Weiß- als auch Rotwein stammten vom Weingut Bernhard Huber in Malterdingen, bekannt für anspruchsvolle Tropfen – und so schmeckten sie auch.
Fazit: Ein gelungener Abend mit Höhen und kleinen Tiefen, die sich sicher beheben lassen. Der Service war ruhig und sorgfältig. Saisonale und regionale Ausrichtung in der Küche. Nach dem Essen führte ich ein angenehmes Gespräch mit Küchenchef Rüdiger Mehlgarten, der zuvor unter anderem im „Jacobs“ in Hamburg und im „Freigeist“ in Göttingen gearbeitet hat. Eine kulinarische Reise, die sicher nicht die letzte war. Spannend bleibt die Frage, wie das Konzept im Winter funktioniert, wenn in dieser Höhenlage oft Schnee liegt. Ich bin gespannt auf die Fortsetzung.
Bewertung: 6,75/10
Amuse Bouche
Brot mit Butter und Salz. Für 4 Personen sehr wenig Butter.