Heute ist Abreisetag. Die schönste Reise geht irgendwann einmal auch zu Ende. Nach dem letzten ausgiebigen Frühstück wird der letzte Koffer gepackt und wir gehen die gut 400 m in Richtung Bahnhof zu Fuß. Hier haben wir ein Auto angemietet und nach den erforderlichen Formalitäten, führt uns der Weg über Landstraßen und Autobahnen in Richtung Norden.
Die Strecke geht es zuerst entlang des Etang de Thau, danach auf die A9 in Richtung Montpellier. Auf kleinen Landstraßen dann in Richtung A75.
Es ist eine interessante Landschaft die wir durchfahren.
Höhepunkt ist dabei die Überfahrt über die Brücke von Millau. Überquert wird dabei das Tal der Tarn. Das Viadukt von Millau (oder Brücke von Millau), wurde von Michel Virlogeux entworfen und von Norman Foster gestalterisch ausgearbeitet. Der damalige französische Präsident Jacques Chirac weihte am 14. Dez. 2004 das Bauwerk ein.
Die Brücke ist mit 2460 m die längste Schrägseilbrücke der Welt und bei einer maximalen Pfeilerhöhe von 343 m das höchste Bauwerk Frankreichs.
Nachdem wir die Autobahn verlassen haben, führt uns eine sehr kurvenreiche Strecke auf der N 89 bzw. der D9 121 nach Laguoile. Diese Gemeinde mit 1229 Einwohnern liegt im Departement Aveyron in der Region Midi- Pyrenees. Bekannt ist der Ort vor allem durch das gleichnamige Messer, den gleichnamigen Käse, sowie durch das mit drei Sternen im Guide Michelin ausgezeichnete Restaurant von der Familie Bras. Dieses Restaurant ist unser Ziel für diesen Abend. Einquartiert haben wir uns im Hotel Best Western in Laguoile. Das Hotel der Familie Brass war zur damaligen Zeit, als wir Plätze im Restaurant reserviert hatten, bereits ausgebucht. Mit dem Hotel Best Western hatten wir allerdings auch eine gute Wahl getroffen. Besonders die Chefin war sehr freundlich und hat uns sehr viel geholfen. Als ich bei dem einchecken mit der Bitte an sie heran trat, uns ein Taxi für den Abend zu bestellen, schaute sie uns entgeistert an. Anscheinend gab es in Laguoile kein Taxi. Sie erzählte uns, dass sie das Taxi von außerhalb bestellen müsste und das Taxi für die einfache Fahrt, es sind nur ca. 6 km, 95 € nehmen würde. Ja, Sie haben richtig gelesen 95 € für 6 km. Wir haben natürlich davon Abstand genommen und für mich war klar, dass ich an diesem Abend auf ein Wein Menü verzichten muss. Als wir dann kurz nach 18:30 Uhr die Eingangshalle des Hotels betraten, kam die Chefin freudestrahlend auf uns zu und erklärte kurz, dass sie uns zum Restaurant fahren würde. Auch die Rückreise hätte sie bereits organisiert. Ein Jungkoch des Restaurants würde in Laguoile wohnen, und nach Ende seiner Arbeitszeit würde er uns mitnehmen. Wir haben dieses freundliche Angebot natürlich sofort angenommen und haben Madame auch entsprechend am anderen Morgen gedankt, natürlich auch finanziell.