1986 Italien.
Im Oktober 1986 machten wir fast dreieinhalb Wochen Urlaub in Italien. Unsere damaligen Freunde Rosi und Lorenzo betrieben eine Eisdiele. Am Ende einer jeden Eissaison zog es beide in Lorenzos Heimat Italien. 1986 war es dann soweit. Wir fuhren mit Rosi und Lorenzo in das Heimatdorf von Lorenzo..
Am 10. Okt.1986 begann eine interessante und vergnügliche Reise nach „Bella Italia“. Um 09.00 Uhr sollte es losgehen. Kurz vorher ein Anruf. Lorenzo musste noch seine Brille beim Optiker abholen. Abfahrt also erst um 10.00 Uhr. Treffpunkt sollte an der Autobahnauffahrt Guxhagen sein. Wir waren dann 5 Min. später. Lorenzo war natürlich aufgebracht, warum wir uns verspäteten. Seine eigene Verspätung von 1 Std. war natürlich nicht die Rede wert.
Getrennt ging es also in Richtung Süden. Erster Treffpunkt war die Autobahntankstelle in Kiefersfelden. Im „italienischen“ Auto (Mercedes Kombi) waren Lorenzo, Rosi und Sohn Pino, im „deutschen“ Auto (Citroën) saßen Wilfried, Irmtraud und Sabrina. An der deutschen Autobahnraststätte wurde noch einmal billig getankt und dann ging es durch das Inntal und über den Brenner nach Italien.
Kaum waren wir in Italien fuhr Lorenzo die erste Raststätte an. Allerdings nicht um zu tanken, der Tank war ja noch fast voll, sondern die Bar war sein Ziel. Ein echter italienischer Espresso wurde bestellt. 500 Lire = 1 DM kostete der Spaß.
Dies sollte sich an jeder zweiten Raststätte wiederholen. Langsam wurde es dunkel und Lorenzo fuhr unbeirrt weiter. Wohin es ging, hatte er uns auch nicht erzählt. Also hieß es immer genau hinter dem Mercedes bleiben, damit wir nicht bereits am ersten Tag in Italien verloren gingen.
Es war fast 19.30 Uhr als wir in der Nähe von Parma an einem Hotel anhielten. Es musste alles sehr schnell gehen. Das Gepäck auf die Zimmer bringen, wir hatten noch nicht einmal Zeit auf die Toilette zu gehen, so drängte Lorenzo auf die Abfahrt in ein Restaurant. Ein Geschäftspartner hatte dieses Lokal ausgesucht.
Kurz vor 20.00 Uhr dann endlich am Ziel. Kaum saßen wir im voll ausgebuchten Restaurant als die Türen geschlossen wurden und das Menü begann.
Ein Abendmenü mit allen Facetten der italienischen Küche wurde aufgetragen. Es begann mit Antipasto, also verschiedene Sorten Schinken, Würsten, Käse, alles aus der Region.
Nach dem der Appetit angeregt war, kam Primi Piato der sogenannte erster Gang auf den Tisch. Dieser bestand aus verschiedenen Pasta- und Risottogerichten.
Nach einer kleinen Pause, ging es dann zur Secondi Piato, der zweiter Gang also. Auch hier kamen verschiedene Fisch- bzw. Fleischgänge auf den Tisch.
Beim Nachtisch hieß es nicht Dolci (Kuchen, Creme…) oder Formaggio (Käse) zu wählen, sondern Dolci und Formaggio wurden gewählt.
Auch bei den Getränken hieß es nicht oder, sondern Weiß- und Rotwein kamen auf den Tisch. Nach dem Essen durfte natürlich auf keinen Fall ein Cafe, der legendäre Espresso fehlen. Ein Grappa beschloss dieses Menü.
Am nächsten Tag ging die Fahrt von Parma in Richtung La Spezia und dann entlang der Küste weiter in Richtung Süden über Pisa, Grosseto, Porto Ercole, Rom, Monte Cassino nach Neapel und zum Hafen nach Pozzuoli. Anschließend ging es mit der Fähre nach Ischia. Die Besichtigung des Klosters Monte Cassino viel leider aus, da im Kloster gerade Mittagspause angesagt war.
Abenteuerlich die Fahrt durch Neapel. Lorenzo brachte es sogar fertig, kurz vor Neapel auf der Autobahn ca. 100 m rückwärts zu fahren. Er hatte, weil zu schnell, die Ausfahrt verpasst. Vorfahrtsregeln oder Ampelanlagen waren eigentlich außer Kraft gesetzt, keiner hielt sich an die Verkehrsregeln. Ich war deshalb froh, als die Fähre in Richtung Ischia ablegte und das Auto und wir die Fahrt heil überstanden hatten.
Ja, so schöne Erinnerungen habe ich auch an Italien anno 1980 usw.
Ischia? Ich liebe Ischia. Wie ging es denn weiter? Ist doch gemein, einfach mit dem Erzählen aufzuhören. 😉