Wieder in der Küche

Am Wochenende gab es endlich wieder selbst zubereitete Speisen. Vierzehn Tage haben wir uns bekochen und bedienen lassen. Ein Bericht über dieses 14 Tage Gran Canaria wird folgen.

Grüner Spargel
Habe ich die Wahl zwischen Grün und Weiß, entscheide ich mich fast immer für den grünen Spargel. Grüner Spargel schmeckt würziger, herzhafter und  ist knackiger, bissfester sowie kräftiger im Geschmack.  Der Weiße kommt frühestens Ende April bei uns auf den Teller.
Der Grüne Spargel, gekauft auf dem Wochenmarkt, wird leicht gekürzt und nur im unteren Bereich ca. 2 cm geschält. Dann für ca. 4 Min. bei 100° in den Dampfgarer. Auch eine kleine Tomate wandert mit den Garer.
Für das verlorene Ei das Wasser aufkochen lassen und Essig dazugeben. Das leicht siedende  Wasser kreisförmig mit einem Schneebesen aufrühren. Dier Eier einzeln in einer Tasse aufschlagen und sorgfältig in das Essigwasser gleiten lassen.  Eiweiß sorgfältig um das Eigelb legen. Die Eier ca. 2-3  Minuten pochieren. Die Eier mit einer Drahtkelle herausnehmen.
Den Spargel auf einem flachen Teller anrichten. Die Tomate anlegen und salzen sowie pfeffern. Im unterem Teil des Teller wird eine kleine Handvoll Pflücksalat angelegt.  Mit Balsamico Essig und Olivenöl beträufeln. Auf den Salat werden das verlorene Ei gelegt und leicht geöffnet.
 
Lachs auf grüner Soße
Ich verwende wohl die Kräuter, die für eine Kasseler Grüne Soße in Frage kommen, die Sauce wird aber völlig anders aufgebaut.
Klein geschnittene Schalotten werden in Olivenöl angedünstet. Mit Noilly Prat, Pastis und Weißwein ablöschen und einreduzieren. Mit Gemüsebrühe auffüllen und weiter einkochen lassen. Eine Handvoll Kräuter werden zusammen mit der Brühe gemixt. Durch ein Sieb geben. Erst jetzt wird mit Salz und Pfeffer gewürzt. Kurz vor dem Servieren wird noch etwas Butter mit dem Stabmixer untergemixt.
Der Lachs, pro Person ca. 100 gr. wird enthäutet und die braune Fettschicht sorgfältig entfernt. In einer Pfanne wird etwas Wasser erhitzt und der Lachs eingelegt. Sofort in den auf 140° heißen Herd schieben. Mit einem Thermometer überprüfe ich die Innentemperatur. Bei ca. 50° aus den Ofen nehmen. Danach salzen und pfeffern. Währen der Lachs im Ofen ist, werden die ausgepulten Garnelen in Olivenöl angebraten.
In einen angewärmten tiefen Teller die Sauce angießen, den Lachs darauf anrichten, mit etwas grün belegen und die Garnele auf den Lachs legen. Hinzu kommt noch eine kleine Salzkartoffel.
Getrunken wird ein Grauer Burgunder von der Nahe.
 
Zweimal Lammlachse 
Nicht immer kann alles gelingen. Diesmal habe ich einiges falsch gemacht. Aus Fehlern kann man ja bekanntlich lernen.
Ein Teil des Lammlachses wird angebraten und auf 52° Innentemperatur im Ofen erwärmt. Danach mit Salz und Ras el Hanout würzen. Länglich aufgeschnitten, dann servieren. So weit so gut.
Den anderen Teil des Lammlachses in Olivenöl anbraten und abkühlen lassen. Braune Champignons werden gemixt, angebraten, bis alle Flüssigkeit verdampft ist und ebenfalls abkühlen lassen. Zucchini in sehr dünne Scheiben hobeln und in Olivenöl anbraten, aber ohne, dass sie Farbe annehmen.
Eine Folie auslegen und die Zucchinischeiben darauflegen. Salzen und pfeffern. Das Pilz Duxelles auf die Scheiben streichen, die Lachse anlegen und in Folie und Alufolie einrollen. Im Ofen bis 54° garen. Beim Aufschneiden dann die Katastrophe. Alles fällt auseinander. Hier muss demnächst eine zusätzliche Schicht eingebaut werden. Also Blätter- oder Strudelteig.
Dazu gab es Bohnen, Bouillon Kartoffeln und eine Lammsauce mit Thymian. Getrunken wurde ein Rotwein von den Kanaren.

Sonntagsmenü 10.01.2021

Zucchini mit Tomatensauce und mit Parmesan überbacken
Feldsalat mit Poulardenbrust gefüllt mit nordhessischer „Ahler Worscht“ Sous Vide gegart.
Nierenzapfen mit Rösti und Rosenkohl. Dazu eine intensive Rotweinsauce.
Viele werden fragen, was ist ein  Onglet. Diese Bezeichnung kommt aus Frankreich. In den USA als „Hanging Tender“ und in Deutschland als „Nierenzapfen“. Das Onglet ist der Muskelanteil des Zwerchfells des Rindes  und gehört streng genommen zu den Innereien. Es  besitzt einen festeren Biss als beispielsweise ein Filet und hat einen intensiven Fleischgeschmack.
Wie wird es zubereitet? Ich habe mich für das Sous Vide Verfahren entschieden. Zuerst das Onglet zuschneiden. Die nicht essbare Sehne in der Mitte muss entfernt werden. Ich erhalte dadurch zwei ungleichmäßige Stücke. Diese werden ca. 1 Std. mariniert. Womit? Salz, Pfeffer und ein Hauch Piment D Espelette. Anschließend in eine Sous Vide Beutel legen. Dazu kommen noch Thymian und ein Stück Salzbutter. Einschweißen und anschließend für ca. 3 Stunden bei  54 Grad °C garen. Röstaromen entstehen dann beim anschließenden scharfen kurzbraten. Auf dem Grill oder Grillpfanne jede der Seiten ca. 2 Minuten scharf bei größter Hitze anbraten.

Danach noch ein wenig Käse. Dazu einen Rotwein von den Hängen der Rhone.

Jakobsmuschel

01 Jakobsmuschel

Der erste Gang im Sonntagsmenü. Gebratene Zucchinischeiben mit Jakobsmuschel und Queller.

Zucchinischeiben ca. 1 cm dick, leicht mehlieren und in Butterschmalz auf beiden Seite kross braten, salzen und pfeffern. Die Muscheln ebenfalls mehlieren und kurz auf beiden Seiten anbraten und bei ausgeschalteter Hitze nachziehen lassen. Nur pfeffern.

Beim nächsten Menü wird dies als Amuse Bouche serviert. (Nur eine Scheibe)

 

Zitronen-Poularde mit Thymian und Kartoffel

01 Zitronenhähnchen

Stur nach Rezept kochen ist eigentlich nicht mein Ding. Bei diesem Rezept habe ich mich jedoch stur an die Vorlage gehalten und ich muss sagen, ich habe an dem Rezept einiges auszusetzen. Gelesen habe ich dieses Gericht in der Zeitschrift „so isst Italien“ Heft 02 – 2018.

Und so las ich das Rezept:

  1. Den Backofen auf 200° Oberunterhitze vorheizen, das Poulardenfleisch waschen und trockentupfen, dann salzen und pfeffern. Die Zitronen heiß abwaschen und trocken reiben. Eine Zitrone auspressen, die zweite Frucht in Spalten schneiden. Den Knoblauch schälen.
  2. Ein Essen Olivenöl in einen Bräter erhitzen. Das Fleisch darin bei großer Hitze rundherum anbraten, dann mit Zitronensaft beträufeln. Knoblauch und Zitronenspalten in den Bräter geben. Den Geflügelfond angewiesen. Das Fleisch zugedeckt im vorgeheizten Ofen auf der zweiten Schiene von unten ca. 30 Minuten garen. Inzwischen die Kartoffeln schälen und waschen. Nach Ablauf der 30 Minuten Garzeit und das Fleisch herum verteilen alles mit zwei EL Öl beträufeln, weitere 30 Minuten garen.
  3. Zucchini waschen, putzen und in Stifte schneiden. Mit der Hälfte des Thymian, übrigen Öl und Honig in einer Schüssel vermischen. Die Zucchinimischung in den Bräter geben und alles weitere 10 Minuten garen.
  4. Die Petersilie waschen und trockenschütteln. Die Blättchen von den Stielen zupfen und grob hacken. Den Bräter aus dem Ofen nehmen. Das Poulardenfleisch mit Zucchini und Kartoffeln auf Tellern anrichten, mit der gehackten Petersilie und dem restlichen Thymian bestreuen und sofort servieren.

Hier einige Kritikpunkte an dem Rezept:

Die Kartoffeln waren nach der angegebenen Zeit nicht weich genug. Eventuell muss man sie 10 Minuten vor kochen. Für die vorgesehene Masse sind zwei Zitronen einfach viel zu viel, eine Zitrone in Spalten geschnitten hätte völlig ausgereicht. Bei Zitrone, also Säure, gehört auch auf alle Fälle eine Prise Zucker zum Ausgleich. Auch die Zucchinistifte waren nach dieser kurzen Zeit noch fast roh.

 

 

Gebratenes Gemüse

Ein leichtes Abendessen.

Je eine gelbe bzw. grüne Zucchini und eine Aubergine werden in Scheiben geschnitten, Champignons werden geviertelt. Die Gemüsescheiben werden Portionsweise in Olivenöl kurz angebraten und im Ofen warm gehalten. Danach die Pilze braten. Kleine Tomaten kurz in der Pfanne schwenken und ebenfalls zum Gemüse geben. Gewürzt wird mit Salz und Pfeffer. Kräuter wie Rosmarin, Thymian, Salbei und Minze werden klein gehackt und über die Gemüse gegeben und  anschließend ca. 20 Minuten ziehen lassen.

Mit Ciabatta entweder lauwarm oder kalt  essen.

Gebratenes Gemüse