Château de la Tour, ca. 30 km nördlich von Paris in der Nähe von Chantilly gelegen.
Der im eleganten anglo-normannischen Stil erbauter Herrensitz, liegt sehr ruhig in einem großen Park Sehr freundlicher Empfang, wir wurden im Château, es gibt noch ein Anbau, der sich doch gut in das gesamte Anwesen einfügt, untergebracht. Es gibt keinen Aufzug. 61 Stufen mussten jeweils bewältigt werden. Unser Zimmer unter dem Dach war sehr großzügig geschnitten, auch das Bad (Badewanne) mit guter Ausstattung. Vom Fenster aus hatten wir einen wunderbaren Blick in den Park.
Die Speisekarte sah recht attraktiv aus. Diverse Menüs werden angeboten und lesen sich auch gut. Was anschließend auf den Tisch gebracht wurde, konnte allerdings nicht überzeugen. Weder ländlich- rustikal noch haute cuisine. Erinnerungen an die 80ziger Jahre kamen hoch.
Fazit: Hotel ist zu empfehlen, Zimmerpreis mit Frühstück 125 €, Restaurant mit deutlichen Abstrichen.
Wem soll man mehr Respekt zollen, den Bauherren mit Architekten oder dem zuständigen Bauamt. Wer in dieser Umgebung dieses Haus plant, anschließend auch baut bzw. auch genehmigt hat viel Mut bewiesen. Ein Designhotel neben ein 70ziger Jahre Bau a la Bayern mit Geranien an Holzbalkonen zu setzen erfordert vor allen alte Zöpfe abzuschneiden. Im Inneren des Neubaues dominiert die Farbe weiß, schwarz wird sehr dezent dagegen gesetzt.
Das Hotelzimmer
Die erfreulich sehr großen und hellen Zimmer sind mit Holzparkett versehen, das Bad offen zum Schlafraum, mit großer Dusche, abgetrennten WC und einem Waschbecken mit viel Ablage und großem Spiegel. Der Boden im Nassbereich aus Schiefer, ebenso die Wände der Dusche. Farbakzente, in unserem Fall grün, setzten Vorhänge und ein kleiner Sessel. Flachbildschirm und Minibar rundeten das Ganze positiv ab.
In den vergangenen Jahren haben wir auf dem Weg in die Normandie die „Nordroute“ über Belgien genommen. Diesmal wurde eine „Südroute“ über Trier, Luxemburg, Reims etc. gewählt. Auf den Weg in die Normandie liegen auf diesem Weg Bau, Thielges und Becker’s. Bau und Thielges haben dienstags geschlossen. So wurde das Becker’s gebucht. Diskussionen in verschiedenen Foren und Blogs machten neugierig.
Ein Fazit vorweg.
Obwohl einige kleine Fehler im Laufe des Abends auftraten, kann gesagt werden, dass Becker’s ein Umweg wert ist.
Das Menü am 26.Mai 2009
Zum Auftakt
Gekühltes Krustentiergelee.
Yellowfin – Thun exotisch mariniert
Menü.
Gänseleber aus den Landes Ananas und Kaffee in Texturen
Gedämpfter Langostino. Lauch, Spargel und Béarnaise
Bar de Ligne mit kross gebratener Haut. Artischocken und Chorizo.
Geschmortes Herzbries. Orangenkarotten und Vanille.
Heimischer Rehrücken. Weinhefe-Jus, Pfefferaroma.
Gebackener Taleggio. Pikante Erdbeermarmelade
Erfrischung aus Holunderblüten.
Dreierlei von Valhona Equatoriale.
Chocolats & Friandises.
Einige Anmerkungen zu einzelnen Gängen.
Gekühltes Krustentiergelee. Gartengurke und Sauerrahm.
Das erste Amuse Bouche gleich ein Paukenschlag. Intensives Gelee von Krustentieren. Die Gartengurken und Sauerrahm brachten Frische. Alle Komponenten waren gut aufeinander abgestimmt.
Bar de Ligne mit kross gebratener Haut. Artischocken und Chorizo
Schöne krosse Haut, Fisch noch leicht glasig, kaum wahrnehmbarer Chorizo-Geschmack. Die Artischocken leicht aldente. Leider waren die „Stiele“ nicht sauber geputzt. Sie waren doch sehr „holzig“. Hier stand die Optik anscheinend im Vordergrund.
Geschmortes Herzbries. Orangenkarotten und Vanille
Endlich wieder einmal Bries. Leider werden Innereien in Deutschland immer weniger angeboten. Bries sauber geputzt, leider waren Karotten und die Sauce für meinen Geschmack zu süß geraten.
Heimischer Rehrücken. Weinhefe-Jus, Pfefferaroma
Dieser Gang überzeugte, optimal gebratenes Fleisch, dezentes Pfefferwürzung. Als Beilage Karotten Ingwermousse und grüner Spargel. Die Karotten wunderbar mit Ingwer gewürzt, leider wurde nur ein kleiner „Klacks“ serviert.
Der beste Gang des Abends.
Gebackener Taleggio. Pikante Erdbeermarmelade.
Der Käsegang war der Schwachpunkt des gesamten Abends.
Drei kleine Kugeln Taleggio als Käsegang ist für ein zwei Sterne Haus indiskutabel. Es müssen nicht wie in anderen Häusern 20 oder mehr Käsesorten zur Auswahl stehen, aber etwas mehr hätte es sein dürfen.