Slow Food Genussführer-Plakette nach Baunatal

Die Testessen haben schon im Winter 2014/15 stattgefunden und die Aufnahme auf der Internet Plattform von Slow Food Nordhessen ist bereits erfolgt.

Am 22.April 2015 wurde nun die feierliche Übergabe von Plakette und Urkunde für den Genussführer Deutschland nachgezogen. Slow Food Nordhessen und die Pächter von „Humburgs Eck“, Tobias Papras und Matthias Eskuche, hatten u.a. die 1. Stadträtin Engler, Kreisbeigeordneter Christian Strube in Vertretung von Susanne Selbert (Erste Kreisbeigeordnete),  Dirk Wuschko vom Stadtmarketing Baunatal, die Lokalpresse und andere Unterstützer sowie viele Netzwerkpartner nach Großenritte  eingeladen und viele waren gekommen. Wilfried Albrecht als Genussführer-Pate von „Humburgs Eck“,  überreichte Urkunde und Plakette. Er erzählte in kurzen Zügen vom ersten Besuch in der Gaststätte bis zur Aufnahme in den Genussführer. Gerhard Schneider-Rose, Convivienleiter  Slow Food Nordhessen, hatte vorab die Grundideen von Slow Food vorgestellt.

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Tobias Papras und Matthias Eskuche zeigten  sich erfreut über die Auszeichnung und versprachen, die  Qualitätskriterien von Slow Food weiterhin zu erfüllen und ihre Gäste mit regionaler und saisonaler Küche zu verwöhnen.

Sie ließen  es sich nicht nehmen, den Gästen kleine Kostproben ihrer Küche zu servieren.  Der Jahreszeit angepasst gab es Variationen vom Caldener Spargel, dazu Apfelschaumwein von Jochen Döhne aus dem nahen Breitenbach.

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Brunnenkresse – Brennnesselknödel – Käse – Weisswein

01 Suppe von der Brunnenkresse

Suppe von der Brunnenkresse:

Schalotten fein würfeln und in Butter anschwitzen lassen. Mehlig kochende Kartoffeln ebenfalls würfeln  und zu den Schalotten geben. Die Stiele der Brunnenkresse klein schneiden und dazu geben. Mit kalter Milch sowie Gemüsebrühe aufgießen, salzen und weich kochen. Anschließend im Mixer mit etwas Sahne  mischen. Mit Muskat und Pfeffer würzen und durch ein Sieb streichen. Vorher etwas von der Brühe beiseite stellen. Kurz vor dem Anrichten, werden die Blätter der  Brunnenkresse  gewaschen und in der Brühe kurz blanchiert. In Eiswasser legen, anschließend gut ausdrücken und zusammen mit der Brühe und etwas Olivenöl  in den Mixer geben. Diese Masse durch ein Sieb streichen und zur Kartoffelmasse gegen. Etwas Butter einrühren und servieren. Als Einlage gebratene Kartoffelwürfel, Blätter von der Brunnenkresse sowie Blüten von der Schlüsselblume.

03 Schweinefilet- Spargel-Brennneselknödel

Schweinefilet in Calvados-Sahnesauce, Spargel und Brennnesselknödel.

05 Käse

Bergkäse mit Blüten, 2x Ziegenkäse, Langres verfeinert mit Kirschwasser

06 Wein

Unterm Walnussbaum – Grebenhain

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Große Küche mitten im Vogelsberg? Ja, die gibt es. Fernab von Autobahnen und Bundesstraßen gibt es in der 160 Seelengemeinde Volkhartshain  eine Genussoase der Spitzenklasse. Seit 2011 leitet Benedikt Acht im restaurierten Stallgebäude das Restaurant „Unterm Walnussbaum“ als Inhaber und Koch. Der Restaurantraum ist sehr schlicht gehalten. Weiß an Wänden und an der Decke sowie steingrau auf dem Fußboden sind die vorherrschenden Farben. Auch die Tische sind weiß Akzente setzen zeitgenössische Kunst wie zum Beispiel Picasso Grafiken, Blechvögeln oder Schmiedeeisen.

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Wir werden von einer jungen Dame sehr freundlich empfangen und an den reservierten Tisch geleitet. An diesen Ostersonntag gibt es nur ein Menü mit vier oder fünf Gängen, was uns ja bekannt war. Wir entschieden uns für das Fünfgängige   Menü. Bei den Getränken wird es etwas schwieriger. Da wir ja mit dem Auto unterwegs sind, muss der Fahrer leider auf das Weinmenü verzichten. Der Fahrer entscheidet sich für das sehr interessante nicht alkoholische Getränkemenü und für die Beifahrerin wird ein Welschriesling sowie ein Rotwein aus Mallorca von der Bodega Maruccia bestellt.

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Vorab gibt es kleine Knabbereien wie karamellisierte Walnüsse mit Blütensalz, Blätterteigstange mit Olivenöl und Schwarz Kümmel und Baguette mit verschiedenen Olivenölen.

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Als Amuse Bouche wird in einer Espressotasse ein fein gewürztes Karottensüppchen mit Parmesan-Safran Kräcker serviert.

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Kaisegranat – Apfel/Fenchelblüte/Gurke/Apfel/Minze/Paprika

Der Kaisergranat kam lauwarm auf den Tisch, dazu ein Ragout von Apfel und Gurke, gewürzt mit Fenchelblüten. Auf dem Ragout war ein Sorbet von Minze angerichtet. Um diese Einlage herum wird von Benedikt Acht am Tisch die kalte Paprikasauce angegossen.

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Skrei – Kartoffel/Walnuss/Grüner Spargel/Perlzwiebel

Der Fisch auf den Punkt gegart. Der grüne Spargel brachte Biss und die Perlzwiebeln eine leichte  süße an das Gericht. Dazu eine Sauce auf Kartoffelbasis.

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Kalbsfilet –  Morchel/ Polenta/Erbsen

Sehr klassisch dann das Hauptgericht. Zum wunderbar zarten Kalbsfilet mit einer Sahnesauce, gab es Morcheln und Erbsen. Die dazu gereichten Polentaküchlein waren leider fast ungewürzt. Dies ist aber auch der einzige Kritikpunkt am Menü.

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Picandou – Tomate/ Karamell/ Thymian.

Die Oberfläche des Ziegenkäses leicht karamellisieren. Dazu Tomaten in den verschiedensten Zubereitungsarten und mit Thymian gewürzt

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Valrhona Ivoire- Reis Apollo & Venere Kokos/Mandel/ Milch.

Ein Dessert in Weiß mit kleinen schwarzen Einsprengungen. Basis bildete ein Parfait von weißer Schokolade, darauf ein Eis aus Reis und abgedeckt mit einer getrockneter Milch-Oblate. Die schwarzen Einsprengungen ist getrockneter schwarzes Reis.

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Zum Abschluss noch Espresso  und hausgemachte Pralinen.

Fazit: Der 35-jährige Benedikt Acht hat viele Erfahrungen u.a. in mehreren Sterne Restaurants gesammelt. Die wichtigsten Stationen waren dabei Juan Amador im  Restaurant Careme,  Joachim Koerper im Restaurante „Girasol“ sowie  Ferran Adria & Albert Adria im Restaurante el Bulli. Diese Erfahrungen wirken sich deutlich in seinen Kreationen aus. Gott sei Dank ist die Speisekarte nicht sehr umfangreich, dafür sind die Bestandteile der angebotenen mehrgängigen Menüs üppig und beispielslos  differenziert. Die Bestandteile eines jeden Ganges im Menü sind von hoher Qualität. Dies gilt auch für die Weine und die nicht alkoholischen Spezialitäten. Interessante Gewürze und Trinkessige  vom Doktorenhof runden das sehr interessante Gesamtbild der Küche von Benedikt Acht ab. Leider gibt es keine Übernachtungsmöglichkeiten in dem kleinen Ort, sodass man entweder kein Alkohol trinken kann oder in den Nachbarorten eine Übernachtungsmöglichkeit suchen muss.

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PS. Verwundert ist man, dass bisher keiner der großen Restaurantführer dieses kulinarische Kleinod im Vogelsberg entdeckt hat. Verdient hat es Benedikt Acht.

Unterm Walnussbaum

Herrnweg 3, 36355 Grebenhain

06668 919866, http://www.untermwalnussbaum.de/

Die Öffnungszeiten

Restaurant

Mittwoch bis Samstag ab 18.30 Uhr, Sonntag 12.00 Uhr – 14.00 Uhr

Patisserie: Sonntag 12.00 Uhr – 15.00 Uhr

Silo

Mittwoch bis Sonntag, auf Reservierung mindestens 8 Tage vorher. Beginn zwischen 12.00 Uhr und 22.00 Uhr