Siehe auch https://alwisgenussreisen.com/2020/02/28/gasthaus-kraft-breitenbach/
Trattoria Toscana-Niedenstein 2020
Wir verfolgen die Entwicklung der Toskana seit der Eröffnung im Jahre 2013. Die Familie Noori hat hier ein kleines kulinarisches Kleinod aufgebaut. Es ist wichtig daran zu erinnern, dasses keine Pizzeria ist, was hier in Niedenstein steht, sondern eine Trattoria. Natürlich werden auch Pizzas (Pizzen) angeboten, der Haupt Augenmerk liegt allerdings auf der toskanischen Küche. Obwohl Ali Noori kein gelernter Koch ist, werden seine Kreationen immer besser und feiner. Bei unserem letzten Besucher Ende Januar2020 konnten wir uns wieder einmal davon überzeugen.
Fazit: Man kann nur hoffen, dass die bisherige Entwicklung auch nach der momentan vorhandenen Krise fortgeführt wird. Entwicklungspotenzial ist jedenfalls sowohl in der Küche als auch im Service vorhanden.
Gasthaus Kraft – Breitenbach
Seit 7 Generationen ist der Landgasthof Kraft dem Gast und der regionalen Küche verpflichtet. Der Landgasthof steht im Dorfkern von Breitenbach, heute Ortsteil der Gemeinde Schauenburg, ca. 20 km südwestlich von Kassel. Seit Generationen befindet sich dieses stattliche Fachwerkgebäude im Eigentum der Familie Kraft. Seit Jan. 2019 hat nun mit Tim Kraft die 7te Generation das Zepter übernommen.
Seit Anfang 2020 verstärkt nun auch Bruder Meik die Küchenmannschaft. Seine Lehre hat er bei Michael Fell im Egerner Hof in Rottach Egern absolviert. Eine Küche mit Michelin Stern. Danach hatte er in so renommierten Häusern wie der „Ente“ in Wiesbaden, ebenfalls mit einem Michelin Stern ausgezeichnet und im Frankfurter Restaurant „King Kamehameha“ gearbeitet. nach einem kurzen Intermezzo im Elternhaus hat er die letzten Jahre im Restaurant Voit, Kassel gearbeitet. Er hat mit seinem Können geholfen den Michelin Stern nach Kassel zu holen und diesen auch zu verteidigen.
Wer nun meint eine kulinarische Revolution wäre im Gasthaus Kraft ausgebrochen, der irrt sich. Auch weiterhin stehen Steaks oder Schnitzel in den verschiedensten Ausführungen und den passenden Beilagen auf der Karte. Nicht zu vergessen der Jahreszeit entsprechend der knusprige Gänsebraten oder die Schlachteplatte aus eigener Schlachtung.
Keine radikale Veränderung sondern behutsame Erneuerung mit frischen und regionalen Produkten ist angesagt. Gerade Gerichte mit regionalen und saisonalen Produkten sollen verstärkt ausgebaut werden.
Silvestermenü-Voit-Kassel
Voit – Kassel 2019
So modern, klar und puristisch Patron und Chefkoch Sven Wolf sein Restaurant gestaltet hat, ist auch sein Küchenstil. In der offenen Küche kann man ihn und seine Küchencrew über die Schulter schauen und zusehen wie sie die leichten und kreativen Speisefolgen zubereiten. Aus dem 8 Gang Menü zu 98 €, kann man natürlich auch à la carte wählen. Es fällt auf, dass es kaum Sättigungsbeilagen, wie Kartoffeln oder Nudeln, gibt. Viel Gemüse und leichte Saucen sind Begleiter von Fisch oder Fleisch. Die Saucen überwiegend auf Ölbasis und mit Gemüse oder Kräuter gemixt. Stark einreduzierte Saucen wird man hier nicht finden.
Die Speiskarte wechselt je nach Jahreszeiten und Einkauf. Fast immer auf der Karte ist das „Tatar vom Rind“ mit schwarzen Knoblauch und Kapuziner Kresse sowie das Sanddorn Sorbet mit Dillöl.
Gelungen diesmal mit feinen Aromen und Texturen die „Jakobsmuschel mit Karotte, Fichte und Castel franco“. Die Jakobsmuschel noch innen leicht glasig, abgedeckt mit kleinen Blättern von Castel Franco (Radicchio), verschieden Texturen von der Karotte, (geraspelt, Scheiben und Brühe) mit jungen Fichtensprossen garniert. Oder das Challans Maishuhn, einmal ein Stück von der Brust und von dem ausgelösten Schenkel, beides Sous Vide gegart. Erbsencreme und wilder Brokkoli waren zusammen mit Morcheln und Molke ideale Begleiter.
Noch ein Wort zum Service. Ruhig und ohne Hektik wurde beraten und serviert.
Ausgezeichnet die Beratung durch Leon Charlet bei der Weinauswahl. Die vorgeschlagen Weine, alle aus deutschen Anbaugebieten, passten ausgezeichnet zu den Speisen.
Fazit: Sven Wolf und seine Mannschaft haben sich seit der Eröffnung des Hauses vor fast 5 Jahren stetig weiter entwickelt. Der Michelin Stern (seit 2017) ist wohlverdienter Lohn. Auch die anderen Restaurantführer haben das Haus entdeckt. Das Voit gehört damit zu den 250 besten Restaurants in Deutschland, in Hessen auf Platz 14, nach Platz 41 im Jahre 2018. (Restaurant-Ranglisten 2019)
Brot | Quark | rote Bete
Einstieg: Linsen | Pilzsud | Entenleber | Makrele
Feld & Wiese: Blumenkohl | Haselnuss| Ei | Parmesan
Weide: Tatar vom Rind| schwarzer Knoblauch | Himbeere | Kapuziner
Wasser: Jakobsmuschel | Karotte | Fichte | Castel franco
Weide: Schweinebauch | Kohlrabi | Kombucha | Vadouvan
Dazwischen: Sandornsorbet mit Dillöl
Weide: Challans Maishuhn | Morchel | Erbse | Molke
Käse: Kuh & Ziege| Senf | Feige
Süss: Birne | Schmand | Brioche
Voit – Kassel 2019
Restaurantranglisten 2019
Im Vorjahr noch auf Platz 41 in Hessen. Im Jahre 2019 mit 89.60 Punkten auf Platz 14,
und der GUSTO Restaurantführer hat das Restaurant noch nicht getestet.
Michelin „stars“ | * | 17,0 |
GaultMillau „points“ | 15 | 15,0 |
Feinschmecker „points“ | FF | 14,0 |
Schlemmer Atlas „spoon“ | XXX | 15,0 |
Grosser Guide | hhh | 15,4 |
Varta „startip“ | tip k | 13,2 |
GUSTO Restaurantführer hat mittlerweile getestet, 7 von 10 Pfannen, damit 91.40Punkte und Platz 11
70. zum ersten
Kompliment und Dank an Ali Noori , seiner Küchencrew und seiner Ehefrau im Service. Meine Wünsche und Anregungen für die Speisefolge wurden hervorragend umgesetzt. Meine Gäste und ich haben den Abend ohne Abstriche genossen. Ohne Abstriche? Diese Aussage bedeutet bei meinen Erfahrungen im Bereich Essen und Trinken sehr viel.
Brand u. Brandt – Lutherturm Kassel
Christoph Brand und seine „Fliegende Köche“ hatten Tristan Brandt vom Opus V aus Mannheim eingeladen. Der Zwei Sterne Koch zelebrierte in dem 6 Gang Menü eine Speisfolge auf höchstem Niveau. Auch die Gänge die von Christoph Brand zu verantworten waren, konnten gefallen.
Bereits beim Amuse Bouche ein besonderer Schmaus. Weckewerk, eine deftige nordhessische Spezialität, servierte er gekonnt in einer Eihülle. Dazu gezupftes Forellentatar und Baguette gefärbt von Rote Bete.
Höhepunkt im Menü bereits der erste Gang von Tristan Brandt.
Makrele | grünes Gemüse | Kefir.
Tatar | Sellerie | Kapern
Perlhuhn | Edamame | Malzbier
Hier schlug der 5. Geschmackssinn voll zu. Umami dominierte bei diesem Gericht. Schwarzer Sesam brachte knusprige Momente.
Heilbutt | Topinambur |Johannisbeere
Hier dominierte eindeutig die Bitterkeit des Chicorées. Eine Zutat also, die bei der Menübeschreibung nicht aufgeführt war. Die begleitende Scheurebe , trocken, vom Weingut am Stein, Würzburg hatte da so ihre Schwierigkeit Akzente zu setzen.
Rehrücken | schwarze Wurzel | schwarze Nuss
Hier der einzige kleine Kritikpunkt. Die Schwarzwurzel sowie der Rosenkohl wurden fast roh serviert. Man musste kräftig zubeißen.
Schokolade | Banane | Estragon
Fazit: Das beste Sonntagessen das ich in Kassel bisher genießen dürfte. Perfekter Service, von Sascha Pensky organisiert.
Voit-Kassel 2017-11
Die große Fensterfront des ehemaligen Ladenlokals ist geblieben. Auch bei der Inneneinrichtung hat sich Sven Wolf nicht verbiegen lassen. Eine offene Küche, massive Holztische, Stahl und Beton erwarten den Gast. Auch im Küchenteam keine Veränderungen. Im Service ist das ein oder andere Gesicht neu. Die große „Veränderung kam dann aber am 14. Nov. Der Guide Michelin Deutschland ließ einen Stern über dem Restaurant erstrahlen. Seit der Erstausgabe des Michelins in Deutschland ist es das erste Mal, dass ein Restaurant in Kassel diese Auszeichnung erhält. Die Versuche von Hansi Meister mit seinen Chefköchen Richter bzw. Fischer in den 1980ziger Jahren einen Stern nach Kassel zu holen war gescheitert. Wobei man damals munkelte, dass der Stern eigentlich klar war, aber Chefkoch Fischer verließ das Haus in Richtung Nürnberg. Auch die Versuche von Thomas Nähler mit Jürgen Richter zwischen 2001 und 2009 in Richtung Stern hatte leider keinen Erfolg.
Zum Aperitif werden wie üblich dünne selbstgebackene Brotscheiben mit zweierlei Dipp serviert. Diesmal Quark mit Kräutern bzw. ein rote Bete dipp werden den gesamten Abend nachgereicht. Auf einen Aperitif verzichten wir diesmal und bestellen einen Flasche Weißwein, die das Menü den gesamten Abend begleiten wird. Der vom Sommelier empfohlene Sauvignon gris vom Weingut Zeter, Pfalz passte mit seiner Mineralität ausgezeichnet zum Menü.
Fazit: Der Stern ist wohl verdient und ist die Auszeichnung für eine kontinuierliche Entwicklung seit 2014. Bei meinen jeweiligen Besuchen in den Jahren 2014-2017 konnte ich diese Entwicklung mit verfolgen. Schade eigentlich nur, dass andere Restaurantführer wie „Gault Millau“ oder „Gusto“ das Voit noch nicht entdeckt haben. Dies spricht nicht gerade für diese Führer. Nach meinen ersten Besuchen im Jahre 2014 habe ich geschrieben.
Der „Wolf“ ist angekommen, möge er noch lange bleiben.
Hoffen wir, dass Sven Wolf mit seiner Mannschaft das Begonnene mit Bedacht weiterführt und der Stern noch lange über dem Restaurant erstrahlen wird.
Offene Küche:
Amuse Bouche: Kartoffelschaum | Tatar von der Dorade | Lauchöl
Einstieg: Tatar | Miso | Gurke | Kapuziner
Dazwischen : Maishuhn | Morchel | Herbsttrompeten
Sorbet: Sandorn mit Dillöl
Hauptsache: Tafelspitz 57° | Schulter | Sellerie | Quitte
Käse: Kuh | Ziege | Senf | Feige
Süss: weisse Schokolade | Blutorange | Matcha
Trinken: Sauvignon gris | Zeter | Pfalz
Siehe auch: https://alwisgenussreisen.com/2016/09/19/voit-kassel-3/
Il Teatro- Kassel
Das von außen recht unscheinbare Restaurant, gelegen unterhalb des Königplatzes in der „Oberste Gasse“ Ecke Seidenes Strümpfchen, bietet eine feine, frische italienische Küche. Der allzeit präsente und unkomplizierte Service wird vom Junior Chef geleitet. Die Bistroartige Inneneinrichtung ist dunkel, aber gemütlich gehalten. Mit den Rottönen der Wände und dem dunklem Boden wird eine angenehme Wärme vermittelt. Neben den 10-12 Tischen im Lokal gibt es bei entsprechendem Wetter noch einige Terrassenplätze.
Neben einer allgemeinen Karte, die absolut ausreichend bemessen ist, werden zusätzlich Tagesangebote auf einer Schiefertafel angeboten. Die Speisen – und Weinkarte wurden innerhalb kürzester Zeit gereicht und Getränkewünsche aufgenommen.
Unserem Wunsch entsprechend wurden die Vorspeise und der Fischgang halbiert. Als Hauptgang wurde dann einmal Ochsenbacke und einmal Iberico Kotelett serviert. Als Dessert Feigen und Vanilleeis.
Vorspeisen Teller, halbe Portion
Seeteufel | Mangold | Kartoffel
Ochsenbacke | Wirsing | Kartoffel.
Kotelett vom Iberico Schwein | Wirsing | Kartoffel.
Feige | Vanilleeis | Balsamico
Fazit: Ein Restaurant welches in Kassel mit zur Spitze gehört. Im Restaurant mit weißen Tischtüchern ist das Speiseangebot natürlich typisch Italien. Die einzelnen Gänge werden in einem vernünftigen Zeitrahmen serviert und werden, so jedenfalls meinem Empfinden nach, frisch zubereitet. Als Mangel sind jedoch die belanglosen Beilagen anzusehen, die sich auch noch wiederholen. Der Service ist in Familienhand, jederzeit ansprechbar und Wünsche werden erfüllt.
Direkt nebenan gibt es noch eine kleine Weinbar und ein Hotel.