La Galleria, ein Restaurant mit italienischer Küche, gelegen in Kassel Wilhelmshöhe. Verkehrstechnisch gut zu erreichen.
Auto: Parkplätze in einer Tiefgarage unter dem Gebäude. Parkgebühren werden vom Restaurant erstattet.
Straßenbahn/Bahn: Gegenüber liegt der ICE Bahnhof Kassel Wilhelmshöhe mit diversen Anbindungen.
Unter einer Kuppel, in einem vier geschossigen Einkaufszentrum, ist das Restaurant untergebracht. Die Tische, weiß eingedeckt mit Stoffservietten, stehen auf einer Art Piazza. Getrennt vom übrigen Publikumsverkehr wird das ganze durch gläserne Schränke. In diesen stehen geleerte Weinflaschen. Bei voll besetztem Haus ist die Geräuschkulisse doch recht hoch, Gemütlichkeit kommt bestimmt nicht auf, ist vielleicht von den Inhabern auch gar nicht gewollt.
01 Bruschetta
Bruschetta Claudio Ciabatta – Brot mit Gorgonzola, Mascarpone und Honig
02 Bruschetta
Bruschetta Caprese Ciabatta – Brot mit Tomaten, Mozzarella und Basilikum überbacken
03 Jacobsmuschel
Gemüsestampf mit Basilikumschaum und Jacobsmuscheln
Die nordhessische Metropole ist nach wie vor eine kulinarische Diaspora. Blickt man in die Gastroführer, ist von Kassel wenig zu lesen. In den Restaurant Ranglisten 2011 taucht lediglich das Santéim Steinernen Schweinchen, das Restaurant Park Schönfeld und die Osteria in der Jordanstr. auf.
Bei einem Besuch im Steinernen Schweinchen sollte man allerdings genau hinsehen wo man Speisen will. Drei sehr unterschiedliche Richtungen von Restaurants werden angeboten.
Da ist erstens die Gaststube des Steinernen Schweinchens. Im urgemütlichen ehemaligen Gesindehaus bietet die Küche neben leckeren Grillgerichten, die direkt am offenen Kamin zubereitet werden, auch allerlei nordhessische Spezialitäten an.
Da ist zweitens das Santé. Es ist das Hauptrestaurant des Steinernen Schweinchens und hat im Michelin 2011 den begehrten Bib erhalten. Bib Gourmand, ein Prädikat für sorgfältig zubereitete Mahlzeiten zu einem besonders guten Preis-Leistungs-Verhältnis. In Deutschland sind es insgesamt 386 Häuser, die diese Auszeichnung 2011 erhalten haben.
Da ist drittens das Gourmet Restaurant im Steinernen Schweinchen. Es ist das kulinarische Aushängeschild des Hauses. Hier bietet Chefkoch Jürgen Richter eine leichte und innovative Küche an. Geöffnet ist das Gourmet Restaurant allerdings nur abends und zwar von Mittwoch bis Samstag.
Unser Besuch diesmal galt dem Santé. Jeden Freitag wird ein Tête-à-Tête Menü angeboten, Drei Gänge, dazu eine Flasche Wein werden für 55,00 € angeboten und dies für zwei Personen.
Wir waren zu viert und hatten, wie es sich auch eigentlich gehört, vorbestellt. Wir wurden sehr freundlich begrüßt und an den Tisch geleitet. Der Tisch war sehr festlich gedeckt und zwei Speisekarten lagen bereits auf dem Tisch.
Brot etc.
Als Aperitif wurde uns u.a. auch das Kultgetränk „Hugo“ empfohlen. In einen echten Hugo gehören Prosecco, Holundersirup, Mineralwasser, Limetten und Minze sowie Eiswürfel. Ein sehr erfrischender und wohlschmeckender Auftakt. Anzumerken ist, dass der Aperitif wie auch später der Espresso, nicht zum Pauschalpreis gehört. Gegen den ersten Hunger standen sehr schnell dreierlei Brot sowie Butter, Schnittlauchquark und geschmorte Perlzwiebeln auf den Tisch. Ein Amuse Bouche wird nicht serviert und ist bei dem Preis auch nicht zu erwarten.
1. Gang 01
Nach einer angenehmen Wartezeit kam der erste Gang auf den Tisch.
Auf einer Schiefertafel wurde „Glasnudelsalat Asiatischer Art mit gedämpften Kabeljau und Orangen-Mango-Chutney im Sojafond“ serviert. Dazu eine Currycremesauce und Salatspitzen.
Ein ausgewogener Gang mit seinen asiatischen Gewürzen und einem perfekt gegarten Kabeljau. Der Fisch lauwarm serviert. Dies sollte man dann auch auf der Karte ausweisen. Leider steckte in meinen Stück noch eine Gräte und bei einem Salat war ein Blatt nicht mehr ganz frisch. Es schmeckte „muffig“.
Dazu gab es einen Weißwein. 2009 Johanniger, ein Gutscuvée aus dem gleichnamigen Weingut zu Biebelsheim. Ein Wein für alle Tage, leicht und angenehm trocken. Nach Aussage des Services der Hauswein des Restaurants.
2. Gang
Der zweite Gang wurde nach angenehmen 25 Min. serviert.
„Rücken vom Salzgraslamm in Mozzarella- Oliven-Pinienkruste auf gebratenen Zucchini und Polenta-Thymiansauce.“
Ein wohl durchdachter Gang mit den Gewürzen und dem Geschmack des Südens. Lediglich der kurz gegarte Frühlingslauch passte geschmacklich nicht ganz zum Gericht. Den Rücken hätte ich gern etwas mehr „Medium gegart“ gewünscht. Die anderen am Tisch fanden ihn allerdings in Ordnung.
Dazu „Ursprung“, ein Rotwein von M. Schneider / Pfalz, mit kleinen Aufpreis zum Menü. Den ursprünglich in der Karte ausgewiesenen Rotwein von Johanninger fanden wir als zu leicht zum Lamm.
Dessert 01
Als Dessert schließlich „Gebackene Feige auf Physalis-Kompott und Honig Milcheis in Cassismark“
Ein gelungener Abschluss, lediglich die Feigen fand ich etwas fad. Wer einmal eine gut gereifte Feige direkt vom Baum gegessen hat, wird die nachgereiften immer als „etwas fad“ empfinden. Also weniger ein Problem des Hauses.
Danach noch Espresso und einen „kleinen Absacker“.
Fazit: Ein gelungener Abend mit kleinen Mängeln, die den Gesamteindruck aber kaum schmälern. Zum Schluss standen dann 89 € pro Paar satt 55 € auf der Rechnung. Dies ist allerdings selbst verschuldet. Das Santé war an diesem Abend gut besucht, allerdings sollte es bei diesem Preis Freitagsabend im Santé Platzmangel geben.
Der Bergpark Wilhelmshöhe ist um eine Attraktion reicher. Direkt neben dem Kasseler Wahrzeichen, dem Herkules, wurden am 01.0März 2011 die Herkules Terrassen eröffnet. Über ein Jahr war die Gaststätte geschlossen, bis die Museumslandschaft Hessen Kassel für diese Räumlichkeiten einen neuen Pächter fand.
Mit seinem Konzept hat Thomas Nähler als neuer Pächter anscheinend die Eigentümer überzeugen können.
Herkules Terrassen
Im Eingangsbereich ist eine Theke entstanden, hier ist auch das Kuchenbuffet aufgebaut.
Herkules Terrassen Eingang
Links vom Eingang, mit Blick auf diesen, ist ein größerer Raum für Gruppen etc. vorhanden. Die Attraktion ist allerdings der Restaurantbereich. Mit viel Naturmaterialien wie Holz und Stein ist der Raum ausgestattet. Das Beste ist allerdings der Blick in das Kasseler Becken und auf die Berge der Söhre. Auch die Außenterrassen bieten diesen Blick.
Die Speise- und Getränkekarte ist für ein „Ausflugslokal“ relativ klein gehalten und das ist auch gut so. Auch die Preisgestaltung ist in Ordnung. Bei unseren Besuch nette und aufmerksame Bedienung. Man kann nur hoffen, dass dies auch bei Vollbetrieb so sein wird.
Bei meinem ersten Besuch war ich allerdings mit dem bestellten Flammekuchen nach nordhessischer Art nicht ganz zufrieden. Nach nordhessischer Art heißt, Schmand, Sauerkraut und „Ahle Worscht“. Leider war der Teig am Rand etwas verkohlt, während er zur Mitte hin immer kälter wurde und daher auch nicht kross war. Bei der Größe wären auch zwei Personen satt geworden. Ein Problem ist auch die „Ahle Worscht“. Sobald Wärme ins Spiel kommt, schmeckt die Wurst doch recht salzig. Dies ist allerdings kein spezielles Problem des Hauses, sondern ist ein allgemeines. Besser wäre es, den Flammekuchen ohne“ Worscht“ in den Ofen zu schieben und erst danach die Scheiben auf den fertigen Flammekuchen zu legen.
Flammekuchen Nordhessisch
Man kann Thomas Nähler nur viel Glück wünschen, dass dieser Betrieb genau so läuft wie sein Stammhaus „Steinerne Schweinchen“ und die Orangerie.
Bei Hochbetrieb kann es nach meiner Auffasung zu erheblichen Problemen beim Parken geben. Es wäre der wünschensweret, dass die Stadt Kassel sich dazu durchringt, die Herkulesbahn neu zu beleben.