Am Stadtrand von Vire Normandie glänzt ein kulinarisches Juwel: „L’Atelier du goût“, geführt von den talentierten Köchen Clément Gosselet und Jordan Lebascle. Das Restaurant hat sich rasch einen Namen gemacht und strebt nach Höherem. Schon jetzt genießen die beiden positive Kritiken im Michelin-Guide und im Gault Millau. Letzterer hat ihnen eine Haube verliehen – ein Beweis für ihre Qualität und Innovationskraft. Diese Auszeichnung spiegelt ihr Engagement für exzellente Kochkunst und ihren Willen zur ständigen Weiterentwicklung wider.
Die Chefköche verbinden gekonnt die Tradition der französischen Küche mit modernen Einflüssen und schaffen so einen unverwechselbaren Stil. Ihre moderne und saisonale Regionalküche schöpft aus dem reichen Angebot der Normandie und ihrer lokalen Erzeuger. Die Gerichte überzeugen nicht nur geschmacklich, sondern auch optisch – ein Markenzeichen, das sie in der Gastronomie von Vire heraushebt.
L’Atelier du goût unter der Leitung von Gosselet und Lebascle ist auf dem besten Weg, die kulinarische Landschaft der Normandie nachhaltig zu prägen. Die bisherigen Auszeichnungen und hervorragenden Kritiken belegen das Talent und die Ambitionen des Hauses. Es bleibt spannend, ob bald ein Michelin-Stern und weitere Ehrungen folgen.
Der Gastraum
Amuse Bouche
Marmorierte Foie Gras mit Rotwein, Veilchen-, Birnen- und Pekannuss-Senf
Langustinen in Texturspielen, Frische Kräuter, spritziger Granny Smith und Bergamotte
Edler Fisch aus heimischer Fischerei (Adlerfisch) Mit den Aromen einer Carbonara, Morcheln und zarten Kartoffeln mit Wakame
Ente auf zwei Arten – Niedrigtemperaturbrust, Ketchup aus schwarzen Johannisbeeren – kandierte Keule in Zibet, Kakao und grünem Spargel.
Dabei hat uns die Keule besonders gut gefallen
knusprige Timbale, alles aus Schokolade, Gianduja-Praliné bzw.
Erdbeeren in allen Formen, Knuspriges Shortbread und Basilikum
An einem Dienstagmorgen brechen wir auf – ein Tag, der frischen Wind in unsere Pläne bringt. Vor uns liegen 2200 Kilometer, sechs Tage und fünf Restaurants, die bereits besucht wurden oder noch entdeckt werden wollen. Die Vorfreude ist spürbar, als wir uns auf den Weg machen.
Unsere Route führt uns über die A44 in Richtung Dortmund. Der Verkehr fließt ruhig, während wir die ersten Kilometer hinter uns lassen. In Gedanken stelle ich bereits die nächsten Stationen zusammen und freue mich auf die kulinarischen Höhepunkte unserer Reise.
In Dortmund wechseln wir auf die A1, die uns weiter nach Köln bringt. Aachen rückt näher, und bald erreichen wir die Autobahnraststätte. Hier gönnen wir uns eine kleine Auszeit: einen köstlichen Cappuccino, der uns neue Energie verleiht.
Gestärkt setzen wir unsere Reise fort und fahren entspannt über die belgische Autobahn. Die Landschaft zieht ruhig und malerisch an uns vorbei, während ich den Tempomat auf 125 km/h stelle. Es ist fast meditativ, wie sich die Straße vor uns entfaltet.
Nur rund um Lüttich muss ich aufmerksamer fahren. Hier wird der Verkehr dichter, und ich muss gelegentlich bremsen oder beschleunigen. Nach etwa einer Stunde und 50 Minuten erreichen wir schließlich die französische Grenze. Hinter uns liegen bereits zahlreiche Eindrücke, und die Vorfreude auf die kommenden Tage, die gastronomischen Erlebnisse und die neuen Entdeckungen ist groß.
Die Autofahrt geht weiter durch das wunderschöne Frankreich, wo die Autobahn nicht nur als Transportweg dient, sondern auch eine Einladung zum Entschleunigen ist. Bei einer Geschwindigkeit von 135 km/h können wir die Landschaft genießen und machen unsere nächste Ruhepause an der Raststätte „Aire d’Assevillers“. Hier bietet sich die Gelegenheit, die Beine zu vertreten, den ersten Café au Lait zu trinken und ein Croissant zu genießen.
Frisch gestärkt setzen wir unsere Fahrt über die A29 in Richtung Honfleur fort. Anders als sonst, werden wir diesen charmanten Ort diesmal nicht zur Übernachtung ansteuern. Bei der Ausfahrt Yvetot verlassen wir die Autobahn und fahren auf die Departements Straßen, die uns tiefer ins Herz der Normandie führen.
Tag: Auberge du Val au Cesne, 76190 Croix-Mare: Unser Ziel ist eine kleine, abgelegene Auberge, die sich in einem stillen Tal versteckt. Die Anfahrt ist gesäumt von sanften Hügeln und üppigem Grün. Die Auberge du Val au Cesne erwartet uns mit einem herzlichen Willkommen. Hier werden wir nicht nur übernachten, sondern auch köstlich speisen. Obwohl mittlerweile knapp 680 Kilometer hinter uns liegen, war es bisher eine entspannte Fahrt durch Belgien und Frankreich. Sie zeigt uns, wie schön es ist, die Geschwindigkeit zu drosseln. Ich hätte also nichts gegen ein Tempo von 130 km/h auch auf deutschen Autobahnen. Nach einer ruhigen Nacht und einem köstlichen französischen Frühstück ging unsere Reise weiter. Im Navigationssystem deaktivierten wir die Autobahn-Funktion und entschieden uns für die malerischen Departement-Straßen in Richtung Pont de Tancarville. Die mautpflichtige Brücke kostete 2,80 €, was wir gerne in Kauf nahmen für die wunderschöne Aussicht, die uns erwartete. Unsere Route führte uns weiter nach Lisieux, Thury-Harcourt und Condé-sur-Noireau, bis wir schließlich in Vire ankamen. Bevor es in Richtung Le Mont Saint Michel weiterging, machten wir einen Stopp im Café Central am Kreisel 6. Juni. Dort wurden wir bereits von ersten Hinweisen auf den 10. Juli überrascht, an dem Vire Etappenziel der Tour de France sein würde – das verspricht Spannung!
2. Tag: Le Mont Saint Michel
Die Fahrt nach Le Mont Saint Michel gestaltete sich dann allerdings als etwas knifflig. Die Parkplatzeinfahrt P3, reserviert für Übernachtungsgäste, war durch überwucherte Schilder schwer zu finden. Aber auch dieses kleine Abenteuer meisterten wir. Wir packten das Nötigste für die Nacht in kleinere Taschen um und nahmen den kostenlosen Bus zum Mont. Ursprünglich hatten wir geplant, die Strecke mit einer Pferdekutsche zurückzulegen, doch leider fiel diese Möglichkeit weg.
Als wir ankamen, führte uns unser Weg zur Rezeption des Hotels Madame Poulard. Nach dem Einchecken ging es die 200 Stufen hinauf bis zu unserem Zimmer – zum Glück war es nicht allzu warm an diesem Tag! Das Zimmer bot uns einen fantastischen Blick auf die Wattseite, was die Mühen der Anreise sofort belohnte. Um 18:30 Uhr machten wir uns wieder auf den Weg, die 200 Stufen hinunter, um im berühmten Restaurant Madame Poulard zu speisen. Leider entsprach das Essen nicht ganz meinen Vorstellungen eines guten französischen Menüs – schade!
Nach dem Abendessen ging es wieder die 200 Stufen hinauf, wo wir eine ruhige Nacht verbrachten. Am nächsten Morgen wiederholte sich das Spiel: die 200 Stufen hinunter und mit dem Bus zurück zum Auto. Das Navigationssystem wurde nun umgestellt, um so schnell wie möglich nach Vire zu gelangen. Auf der Autobahn A84 erreichten wir rechtzeitig den offiziellen Empfang der Delegation.
3. und 4. Tag: Vire Normandie
In Vire verbrachten wir zwei Tage. Wir übernachteten im Hotel Saint Pierre und genossen am Donnerstag ein nettes Abendessen im Restaurant Vrai Normand. Der Freitagmorgen stand ganz im Zeichen des Marktes, wo wir leckeren Käse der Normandie, Calvados und Cidre kauften. Danach wartete der offizielle Empfang im Rathaus auf uns, gefolgt von einem Mittagessen im Restaurant L’atelier du goût. Am Abend wurden wir dann vom Partnerschaftskomitee in den Salle du Vaudeville eingeladen.
5. Tag: Caudebec-en-Caux bei David
Der Samstagmorgen begann für uns mit einem Frühstück im Café Central, gefolgt von einem kleinen Einkaufsbummel für normannische Süßigkeiten. Unsere Fahrt führte uns dann weiter in Richtung Westen, zum Manoir de Revital bei David Goerne, einem besonderen Ort mit einem interessanten Restaurant. Gegen Mittag kamen wir an und wurden im sogenannten Dschungelhaus untergebracht. Auf der Terrasse mit Blick auf die Seine entspannten wir uns und genossen von 12:45 Uhr bis knapp 17:00 Uhr, ein mehr-gängiges französisches Menü einschließlich einiger leckerer Weine. David hatte noch eine Überraschung für uns: Kalbsbries, das er uns am Abend servieren wollte. Obwohl wir schon satt waren, konnten wir dieser Delikatesse nicht widerstehen.
Um 20:00 Uhr setzten wir uns wieder auf die Terrasse und ließen uns ein 3-Gänge-Menü servieren – einfach köstlich! Am Ende des Tages waren wir satt und zufrieden und zogen uns in unser Haus zurück.
Am nächsten Morgen genossen wir ein ausgiebiges Frühstück, bevor wir uns gegen 10:00 Uhr auf den Rückweg machten. Nach knapp siebeneinhalb Stunden Fahrt waren wir wieder zuhause. Es waren spannende und erfüllte Tage, die ich auf jeden Fall wiederholen möchte!
Eier, Milch, Vanillezucker, Mehl und Backpulver sowie 1 Prise Salz zu einem glatten Teig verrühren. Ca. 15 Minuten quellen lassen Wenn nötig Äpfel schälen, ich habe Goldparmäne aus dem eigenen Garten verwendet, hier ist ein Schälen nicht notwendig. Kerngehäuse ausstechen und Äpfel quer in Ringe schneiden Butterschmalz in einer Pfanne erhitzen, Teig hineingeben und anbacken lassen. Apfelringe darauflegen. Pfannkuchen ca. 3-4 Minuten goldbraun backen, Butter und Zucker unterheben und mit Calvados ablöschen, warm stellen. Auf die gleiche Weise die weiteren Pfannkuchen. Mit Puderzucker bestäuben und servieren. Leider habe ich keinen normannischen Cidre mehr im Haus, wegen der Pandemie fiel mein Besuch im November 2020in Vire leider aus. Es gab aber einen hervorragenden Ersatz. Im Kühlschrank lag noch ein 2015 Apfel-Schaum wein aus der Brennerei & Sektmanufaktur Joachim Döhne, Schauenburg-Breitenbach. Ein Sortenreiner Schaumwein von der Wintergoldparmäne, Brut ausgebaut.
Rückblick Nr. 01 geht, wie könnte es auch anders sein, in die Normandie. In Baunatal wird 1982 über eine „Jumelage“ diskutiert. Da ich seit einem Jahr (1981) im Stadtparlament sitze, bin ich natürlich auch davon betroffen und befürworte energisch diese Partnerschaft. Eine Vorab -Delegation war im April von einem geheimen Besuch in Vire mit positiven Eindrücken zurückgekommen. Da ich noch etwas Resturlaub hatte und ich mich, vor der Abstimmung, gern selbst informieren wollte machte ich mich Ende Juli mit der Familie auf den Weg in Richtung Vire.
Erster Zwischenstopp war Köln mit dem Besuch in „Franz Kellers Restaurant“.(Rückblick folgt) Am nächsten Morgen dann über die Autobahn in Belgien, noch mit Grenzkontrollen, bis zur ersten Raststätte an der A1 „ Aire de service d’Assevillers“. Hier wurde ein getankt ein erster café au lait getrunken. Dann ging es auf die N29 über Amiens und Aumale Richtung Rouen. Die Durchfahrt durch Amiens brachte mich zum Schwitzen. Damals war ja nur Karte, Spürsinn und rechtzeitiges entdecken der nächsten Abzweigung angesagt. In der Nähe von Aumale wurde dann zum ersten Male die Normandie mit dem Departement Seine-Maritim erreicht. Die Weiterfahrt erfolgte über Rouen, auch hier war die Durchfahrt nicht einfach, dann auf die A 13, die „Normandie Autobahn“ und zu unserer ersten Übernachtung in Thury Hartcourt in der „normannischen Schweiz“ gelegen. Im Hotel Restaurant Relais de la Poste( Rückblick folgt) wurde übernachtet und vorzüglich gespeist.
Die Fahrt wurde durch die „normannische Schweiz“ fortgesetzt und gegen Mittag des 23.07.1982 erreichte ich erstmals die Stadt Vire. Es folgte eine Besichtigung von ca. 3 Stunden. Der Platz des 6. Juni, der Uhr- und Wachturm, Schlossplatz mit der Ruine und die Kirche Notre-Dame waren die besonderen Merkmale der ersten Tour.
Im Cafe Vivaldi, gegenüber dem Rathaus, wurde ein Kaffee getrunken. Das zum damaligen Zeitpunkt beste Restaurant in Vire, das „Chevel Blanc“, hatte an diesem Mittag geschlossen. Dieses Haus hatte damals im Michelin 1 Stern. Es wurde Ende der 80ziger Jahre geschlossen. Über die N 175 erfolgte die Fahrt zurück in unser Hotel.
Nach einem „kargen“ französischen Frühstück, war eine Besichtigung des Mont St. Michel geplant. Anscheinend hatten aber an diesem Tage auch andere diese Besichtigung vor. Ein Durchkommen bis zum eigentlichen Eingang der Kirche war nicht möglich. Die „rue“ war unpassierbar. So wurde der „heilige Berg“ diesmal leider nur von außen Besichtigt.
Die Rückfahrt erfolgte über Avranches, Villedieu-les-Poeles, Villers Bocage nach Caen. Hier wurde im Hotel Dauphin am 25.07. und 26.07. übernachtet. Wir hatten in diesem Hotel viel Glück, da an dem Empfang uns eine deutsche Stimme erwartete. Eine Austausch-studentin aus Bayern war unsere Rettung.
Dass man sich nicht immer auf die Restaurantführer verlassen kann, erfuhr ich hier sehr deutlich. Da das Restaurant des Dauphins am 25.07. seinen Ruhetag hatte, wurde trotz Warnung unserer Studentin im mit 1 Stern gekrönten Restaurant „Le Relais des Gourmets“ ein Tisch gebucht.
Die Bedienung war unfreundlich, das Essen fast ungenießbar und die Rechnung gepfeffert. Zum Schluss stellte sich dann auch noch heraus, dass der Oberkellner aus Deutschland kam, uns aber in keiner Weise bei der Auswahl geholfen hat. Das bereits hingelegte Trinkgeld wurde wieder zurückgenommen. Zwei Jahre später verlor das Restaurant verdientermaßen den Stern.
Am nächsten Tag erfolgte die Besichtigung der Invasionsküste. Von Caen über die D 22 erreichte man Arromches-les Bains mit seinen Resten des künstlichen Hafens. Die D 514 führte uns zu Port en Bessin mit seinem Hafen, nach Colleville sur Mer mit dem amerikanischen Soldatenfriedhof, zum Ponte du Hoc und nach Le Cambe zum deutschen Soldatenfriedhof.
Eine für uns eindrucksvolle Zeitreise. Über die N 13 ging es wieder zurück nach Caen.
Das Abendessen wurde im Restaurant Dauphin eingenommen. Eine normannische Spezialität folgte nach der anderen, ein völlig anderes Essen als am Vortag.
Am 27.07.1982 wurde die Heimreise über Rouen – hier wurde die Innenstadt besichtigt – und Belgien angetreten. Ein ereignisreiches Wochenende ging zu Ende.
Mit einem Gottesdienst in der Kathedrale Notre-Dame begann um 15:00 Uhr die Gedenkfeiern anlässlich des Kriegsende vor 70 Jahren. Vor der Kathedrale hatten sich normannische Veteranen mit ihren Traditionsfahnen aufgestellt. Zusammen mit den Veteranen marschierte dann auch die „politische Prominenz“ der Region in das gut gefüllte Kirchenschiff.
Nach Ende des Gottesdienstes wurde unter musikalischer Begleitung des Musikzuges des GSV Eintracht Baunatal der kurze Weg zwischen Kathedrale und Uhrenturm zurückgelegt. Hier fand der offizielle Festakt anlässlich des Kriegsendes statt. Was dann stattfand war, ein Stück Geschichte und es waren sehr bewegende Momente in der Geschichte unserer Städtepartnerschaft.
Im Beisein von Veteranen des Zweiten Weltkrieges erklang am Uhrenturm das Deutschlandlied sowie die Europahymne gespielt von Musikzug des GSV. Nach der Kranzniederlegung durch die beiden Bürgermeister der Städte Vire und Baunatal sowie offiziellen Vertretern der Region Normandie erklang dann, gespielt von der Stadtmusik Vire, die Marseillaise.
Der nächste Höhepunkt folgte im Hochzeitssaal des Rathauses von Vire. Neben den Reden der beiden Bürgermeister sowie den Vorsitzenden der Partnerschaftskomitees folgte ein Vortrag der Klasse 9A der THS. Die Schülerinnen und Schüler zeichneten mit Texten auf Französisch und Deutsch nach, wie es zu den beiden Weltkriegen und zum Naziterror kam. Sehr bewegende auch die beiden Gesangseinlagen über den Frieden von Schülerinnen und Schülern der Musikschule von Vire.
Siehe auch den Bericht einer Schülerin über den Besuch in Vire.
Den dritten Tag in der Normandie muss man in vier Abschnitte unterteilen.
Stadtrundgang mit den Schülerinnen und Schüler der THS
Mittagessen bei Ginette und André
Gedenkfeier in der Kathedrale und am Uhrenturm
Partnerschaftsabend
Es wird ein langer Tag werden. Wir gehen daher den 8. Mai sehr geruhsam mit einem französischen Frühstück an.
Wie bei Gillette und André seit langem üblich, gibt es zum Frühstück einen großen Pott Kaffee mit Milch, Baguette und Croissants. Dazu Honig und selbst hergestellte Marmelade.
Um 10:00 Uhr ist Treffpunkt am Tourismusbüro Normandie am Square de la Résistance. Wir teilen die doch sehr große Gruppe auf. Ich selbst übernehme die Schülerinnen und Schüler der THS und Sonja den Rest.
Direkt am Tourismusbüro das am 06. Juni 2014 enthüllte Denkmal zur Erinnerung an die über 500 Zivilopfer bei der Bombardierung des 6.Juni 1944.
Zuerst geht es in die Rue des Déportés. Hier steht klein und unscheinbar die protestantische Kirche für die Bocage. Diese Kirche wurde erst nach 1945 errichtet. Protestantische Gläubige die nach dem Krieg aus dem Elsass in die Normandie kamen, erbauten diese Kirche. Ich selbst habe allerdings in den vielen Jahren noch nie gesehen, dass hier auch Gottesdienste abgehalten werden. Ein besonderes Kleinod der Stadt Vire steht gegenüber dieser Kirche.
Es handelt sich um die Reste der Saint Thomas Kirche. Diese Kirche ist das älteste Heiligtum der Stadt. (11.Jahrhundert). Die Kirche wurde im romanischen Stil erbaut und zuerst dem Erzengel Michael geweiht, später im Jahre 1180 dem heiligen Thomas. Im Jahre 1944 wurde die Kirche zerstört. Sie wurde auch nach dem Krieg nicht wieder aufgebaut und anstelle des Kirchenschiffes befinden sich Grabsteine eines Friedhofes, der im Jahre 1783 geschlossen wurde.
Weiter geht es in Richtung Rathaus. Das „Hotel de Ville“ ist ein Beispiel der Nachkriegsarchitektur in Vire. Das heutige Rathaus steht auf dem Gelände, wo auch das alte Rathaus stand. Dies wurde im Juni 1944 stark beschädigt. Im Jahre 1953 begann der Wiederaufbau und wurde am 21. Juni 1956 vom damaligen Präsidenten des Rates Guy Mollet eröffnet. Das zur damaligen Zeit sehr moderne Design ist das Werk des Pariser Architekten Claude Herpe. Im Rathaus befindet sich auch ein nachgebautes Modell von Vire im Mittelalter. Seit 2011 steht das Gebäude unter Denkmalschutz.
Unser Spaziergang führt uns weiter in Richtung Saint Anna Kirche. Auf dem Weg dorthin sehen wir zwei Türme der alten Stadtbefestigung. Es handelt sich einmal um das Saint Sauveur Tor und in den Turm der Laubfrösche. Dieser Turm verdankt seinen Namen den zahlreichen Geräuschen, die früher den Teich an der Schleuse bewohnten.
Die Kirche Saint Anne wurde 1860 im neuromanischen Stil erbaut und ersetzte die zu klein gewordene Kirche neben dem Hospital.
Wir überqueren die Straße und kommen zum Museum. Das ehemalige Krankenhaus, vor dem elften Jahrhundert gegründet und war ein Asyl für Pilger, Passanten und Kranke. Im 18. Jahrhundert wurde das Gebäude neu konstruiert und beherbergt das Museum, das jedes Jahr Ausstellungen organisiert.
Unser Weg führt uns weiter in Richtung Schleuse. Dieses Wasserreservoir wird von der Vire versorgt und ist seit dem zehnten Jahrhundert bekannt. Diese Wasserreserve trug im 14. Jahrhundert erheblich zur Entwicklung des Handels und dem Zuwachs der Bevölkerung bei. Im Tal der Vire wurden Mühlen, Gerbereien und Tuchfabriken errichtet.
Gegenüber der Schleuse wurde 1985 ein kleiner Park eingerichtet. Der Score Baunatal erinnert an die Städtepartner-schaft zwischen den Städten Vire und Baunatal die 1983 beschlossen wurde. Auf dem Granitstein ist folgender Spruch von Friedrich von Schiller zu lesen.
Wir sind eines Herzens und gemeinsam wollen wir handeln.
Über einen kleinen Hohlweg geht es Berg auf in Richtung Bergfried.
Dieser viereckige Bergfried wurde nach Anweisung Henri I. 1123 aus Stein erbaut. Er spielte eine große Rolle im Hundertjährigen Krieg und wurde bereits 1630 auf Befehl Richelieus zerstört. Der große Schlossplatz vor dem Bergfried dient heute als Park- bzw. Rummelplatz.
Es geht wieder in Richtung Innenstadt und wir kommen an der Kirche Notre-Dame vorbei. Der Baubeginn stammt aus dem 13. Jahrhundert, allerdings auf den Grundmauern einer romanischen Kapelle aus dem zwölften Jahrhundert. In den folgenden Jahrhunderten wurde diese Kirche im Spätgotik Stil erweitert und 1872 unter Denkmalschutz gestellt während der Bombardierung im Juni 1944 wurde sie zerstört und 1948 wieder aufgebaut.
Das im Jahre 1996/97 erbaute Theater ist die nächste Anlaufstelle. Dieser Bau, ist mit den modernsten Technologien versehen und ist eines der Kleinodien der Kultur der Bass Normandie. Im rechten Teil des Gebäudes befindet sich das Theater „Le Préau“ und im Untergeschoss befinden sich zwei Kinosäle.
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Wir sind fast am Ende unserer Stadtbesichtigung. Wegen des aufkommenden Regens verzichten wir doch auf einige noch interessante Stellen in der Stadt. So zum Beispiel dem Bereich des Europaparks und des Schwimmbades.
Die Mediathek wurde im November 2006 eröffnet. Ein interessantes Beispiel, wie man Altbau und Neubau sinnvoll miteinander verbinden kann.
Den Abschluss unserer Tour macht das Wahrzeichen der Stadt Vire. Der Uhr- und Wachturm ist das Haupttor der Stadt im 13. Jahrhundert. Ein fast perfektes Beispiel der Militärarchitektur des Mittelalters. Im Durchgang des Turmes befindet sich ein Mahnmal zur Erinnerung an die Bombardierung des 6. Juni 1944.
Bürgermeister Marc Andreu Sabater (3.v.l.) begrüßt die Baunataler zur diesjährigen Andouille-Messe in Vire
Baunataler bei der Andouille-Messe in Vire Deutsche Spezialitäten fanden reichlich Abnehmer
Traditionell waren die Baunataler auch in diesem Jahr bei der „Foire a l’Andouille“ in der französischen Partnerstadt
Vire. Mit Unterstützung der Mitglieder des französischen Partnerschaftsarbeitskreises gewohnt großen Anklang bei den Besuchern der Messe. Um die Gäste mit deutschen Spezialitäten zu verwöhnen hatten Petra Flöter, Andrea Dittmar, die Auszubildende Viktoria Lang, und der FSJler aus den Jugendzentrum … Platt, der kräftig bei der Einrichtung des Standes mit anpackte. Sie Baunataler hatten eine große Auswahl an deutschen Spezialitäten wie Weihnachtsstolle und Vollkornbrot der Bäckerei Döhne, Ahle Wurst von der Metzgerei Krug und ein Fässchen Bier von der Hütt-Brauerei, das gern gekostet wird. Im Gegensatz zu den Deutschen, für die eine “Blume” auf dem opfengetränk nicht fehlen darf, mögen die Franzosen keinen “Mousse”, und warten bis sich der Schaum “gesetzt hat”.
Ganz begeistert von der Gastfreundschaft und herzlichen Aufnahme war auch Martina Mempel-Burjan, die zum ersten Mal dabei war und neben Amelie Diekhoff bei Sprachschwierigkeiten als Dolmetscherin einsprang. „Es war ein tolles Erlebnis“, schwärmt sie, „ich habe viele Leckereien wie Cidre, Wein, Kekse, Schokolade und natürlich Käse mit nach Hause gebracht.“ An zwei Abenden saßen Gastgeber und Gäste mit gegenseitiger Einladung bei musikalischer Unterhaltung gemütlich zusammen. Unter den Gästen war auch Baunatals Partnerschaftskreisvorsitzender Wilfried Albrecht, der in Frankreich quasi ein „Heimspiel“ hatte.
Zum Vormerken für den Kalender: Die nächste Partnerschaftsfahrt der Baunataler nach Vire ist vom 07. – 10. Mai 2015. (BN 12.11.2014)
Nach einem sehr guten Frühstück im Château d’Agneau fuhren wir bereits um 8:00 Uhr in Richtung unserer Partnerstadt Vire. Hier war um 9:30 Uhr eine Gesprächsrunde mit den beiden Bürgermeistern der Partnerstädte, den Vorsitzenden der Partnerschaftenkomitees und Vertreter von Vereinen der Stadt Vire terminiert.
Eine sehr interessante Gesprächsrunde und ich hege die Hoffnung, dass neue Kontakte in der Partnerschaft geknüpft werden können.
Um 11:00 Uhr gab es dann den gemeinsamen Startschuss von den Bürgermeistern und den Partnerschaftsvorsitzenden für das Radrennen „Prix cycliste du Jumelage Vire“.
Danach hatte Bürgermeister Marc Andreu Sabatier zum Mittagsessen im Hotel de France eingeladen.
Über das Restaurant habe ich ja bereits mehrmals berichtet, so dass ich mir Einzelheiten diesmal erspare.
Ich wählte ein drei Gang Menü aus. Hier war besonders der erste Gang interessant. Spezialitäten der Stadt Vire und der Normandie wurden hier eindrucksvoll von Chefkoch Jean-Michel Coccalotto verarbeitet.
Gratin de véritable Andouille de Vire sur lit de pommes fruits au sabayon et camembert
Suggestion du marché
Trilogie de dessert maison
Crème brûlée et meringue, panna cotta et sa langue de chat, financier aux amandes.
Am Abend gab es eine Einladung zum Abendessen der Stadt Baunatal für die Delegation. Ausgesucht hatte ich das Restaurant La Pommeraie. Auch über dieses Restaurant habe ich mehrmals berichtet. Julien Guérard und Masako Guérard hatten wieder ein sehr schönes Menü zusammengestellt.
Pastete von Meeresfrüchten
Linsenrisotto
Schweinefilet mit Herbsttrompeten
Schokotarte
Am Sonntagmorgen wurde, bevor die Heimreise angetreten wurde, der Mont St. Michel besucht. Ich selbst habe das Bauwerk ja schon mehrmals aufgesucht, für Wolfgang und Herta war es aber eine Premiere. Besonders für Herta eine Herzensangelegenheit, war ihr Vater doch zwischen 1942 und 1943 hier stationiert.
Die neue Brücke ist ja mittlerweile fertig gestellt, aber es bleibt noch viel Arbeit bevor es so aussieht wie geplant.