Wir haben in den vielen Jahre seitdem wir die Normandie bereisen das Restaurant oft besucht.
Nach dem Besuch 2014 konnte ich folgendes Fazit ziehen: Dieses stilvolle und gemütliche Restaurant in einem alten Fachwerkhaus bietet eine Mischung aus klassischer und moderner Küche. Ein gutes Preis- Leistungsverhältnis und tadelloser Service.
Letztmalig wurde 2019, also vor der Pandemie, das Haus besucht. Auch damals waren wir sehr zufrieden.
Beim Besuch am 17.05.2023 fanden wir völlig veränderte Situation vor. Die Einrichtung wie in den letzten Jahren, aber die Küche um mind. 2 Klassen schlechter.
Überzeugen konnten eigentlich nur die überbackenen Austern und das Soufflé. Champagner zu warm, der Fisch zu kalt, die Pommes zu den Lammkottelets fast verbrannt, die Kottelets sehr mickrig. Der Tiefpunkt des Menüs war allerdings der Käsegang, und dass in der Normandie. Auch die Rechnung war mit 400 € für 4 Personen sehr happig. Leider ist mein französisch nicht so, dass ich mich detailliert beschweren konnte.
Fazit: Wir haben in den anderen Tagen viel besser und auch preisgünstiger gespeist. Es war der letzte Besuch in diesem Restaurant.
Lammrücken mit Kartoffelpüree, Goldköpfchen. Kohlröschen oder auch Flower Sprouts, Rosmarinsauce auf Lammbasis.
Das Kartoffelpüree nicht mit Sahne und Butter sondern mit Olivenöl.
Für die Lammsauce das Rezept.
Für eine gute Sauce benötigt man gute Zutaten und viel Zeit.
1.Tag
Lammknochen und -fleisch (Parüren) fein hacken bzw. Schneiden. Beides in einer Pfanne in einem sehr heißem Ofen (250°) braun werden lassen. Anschließend in einen großen Kochtopf umfüllen. Das Fett abschütten.
In der Bratpfanne frisches Öl erhitzen, klein geschnittene Gemüse (Porree, Karotten, Sellerie) anbraten. Tomatenmark dazugeben und kurz mit garen. Gemüse mit Gewürzen (Rosmarin, Thymian, Pfeffer) in den Kochtopf mit den Lammknochen umfüllen und mit kaltem Wasser aufgießen. Noch besser mit selbst hergestellter Lammbrühe. Roh geriebene Kartoffeln dazugeben und zirka 21/2 Stunden leicht wallen lassen. Anschließend die Sauce durch ein feines Sieb passieren und abgekühlt in den Kühlschrank stellen.
2. Tag
Zwiebeln in ein kleines bisschen Butter anschwitzen. Mit Port- und Rotwein löschen, kochen und ein reduzieren. Anschließend mit der entfetteten Sauce aufgießen. Rosmarin dazugeben und erneut auf die gewünscht Konsistenz reduzieren. Erst jetzt wird gewürzt. Ein wenig Salz und eine Gewürzmischung von Vitus Winkler aus St. Veit im Pongau, Österreich. Diese habe ich mir von einem Aufenthalt in St. Veit mitgebracht. Natürlich kann man auch jede ander Gewürzmischung nehmen. Rosmarin entfernen und durch ein feines Sieb passieren. Zurück in den Topf und eiskalte Butter einschwenken
Das Fleisch eingekauft im Bio Laden Weissenstein, Kassel. Karotten und Kartoffeln hatte ich noch im Lager.
Die Brust gewaschen und trocken getupft. Natürlich rechtzeitig aus dem Kühlschrank genommen. Auf der Hautseite langsam bräunen lassen, anschließend für zwei Minuten auf der Fleischseite. Gewürzt mit Salz, Pfeffer und Ras el Hanout . Im Ofen nachziehen lassen bis zu einer Kerntemperatur von 71°.
Die Karotten im Dampfgarer bei 100° und 5 Min. gegart, anschließend im Hähnchenfett scharf angebraten. Gewürzt mit Salz und einer Prise Zucker. Dazu ein klassisches Kartoffelpüree.
Bereits für den März 2020 hatte ich schon einmal im Restaurant Cordo reserviert. Damals war David Goerne als Gastkoch aus der Normandie vorgesehen. Aufgrund von Corona wurde der Termin aber leider wieder absagt. Jetzt hat es endlich terminlich gepasst und haben einen gelungenen Abend erlebt.
Wir hatten im hinteren Teil des Restaurants unseren Tisch. Im großen vorderen Raum war eine größere Gesellschaft untergebracht. Uns störte es nicht, im Gegenteil, wir konnten so beobachten welche Arbeit und Mühe Service und auch Köche hatten, um über die Treppe in die Küche des Obergeschoss zu hasten. Wir wählten die „Hafenrundfahrt“ mit einigen Abstechern in den „Gartenrundgang“. Ohne auf einzelne Gänge einzugehen, durchgehend standen Gemüse und Kräuter im Vordergrund. So konnte man beim gelungenen Forellengang den Fisch unter den vielen Kräutern nur erahnen. Sehr gut auch der Hauptgang. Dieser bestand eigentlich aus drei Gängen. Alles vom Huhn wurde verarbeitet. Zuerst die Innereien, dann die gezupften Keulen und zum Schluss die Brust.
Fazit: Wir waren sehr zufrieden mit dem was Yannick Stockhausen und seine Mannschaft in die Teller und auf den Tisch gebracht haben.
Amuse BoucheSauerteigbrot mit WiesenkräuterbutterForelleKarotte – Kimchi – ZiegenkäseErbsen, Bauchschinken, PetersilieAuster, Beurre Blanc als Sorbet, SchnittlauchInnereien vom HuhnGezupfte Keulen vom HuhnBrust vom HuhnRhabarberBirne, NougatDer süße Abschluss
400 Chem. du Petit Coq, 27500 Campigny, Frankreich
Am Rande des kleinen Dorfes Campigny (Eure) steht dieses romantische Hotel in ruhiger Lage mit sehr freundlichem Personal und gutem Essen. Unser Zimmer wohl recht klein, aber doch komfortablen. Getrennter WC-Dusch Bereich. Vorgelagerte kleine Terrasse mit Blick ins Grüne. Anscheinend war das Zimmern vor kurzen renoviert worden. Wieso häufig in diesen Hotels gibt es keine Kofferablage und nur eine durchgehende Bettdecke. Leider konnten wir, wegen Regen, den romantischer Garten mit Pool und Liegemöglichkeiten nicht nutzen.
Das Abendessen entsprach unseren Erwartungen. Gute französische Küche auf Grundlage von saisonalen und lokalen Produkten, kleine Schwächen eingeschlossen. Wir verzichteten diesmal auf das angebotene Menü und wählten a la Carte.
Zum Aperitif Champagner bzw. Kir Normand. Als Amuse Bouche eine Art „Salat Caprese“ . Der Salat (Rucola) nicht mehr ganz frisch. Dazu Brot und Blätterteighäppchen, also nichts Besonderes.
Als erste Gang dann ein Schnitzel von der Entenstopfleber mit einer Sauce von Cidre Balsamique. Auch in Frankreich wird diese Spezialität nicht mehr oft angeboten. Danach ein Gläschen Calva. Es folgte ein Steinbutt an Zitronen Thymian Sauce und einer Camembert Emulsion. Dazu ein 2019 Weißwein Côte de Beaune aus dem Hause Louis Jadot.
Es folgte der obligatorische Käsegang. Auch diesmal die drei großen der Normandie. Der mit servierte Salat sah auch hier nicht sehr frisch aus. Dazu eine Flasche Rotwein 0,375 l Jahrgang 2014. Es folgte eine Schokoladenküchlein in Vanillesauce. Sehr schlicht, sehr einfach. Zum Abschluss Espresso, einen Calvados von Adrien Camut 18 Jahre alt und statt Süßigkeiten eine kleine Schale Creme brûlée.
P.S. In meinen Unterlagen (Speisekartensammlung) habe ich entdeckt, dass wir bereits 2003 dieses Haus besucht haben.
1000 km auf einen Rutsch? Vor Jahren wäre das überhaupt kein Problem gewesen. (In unsere Partnerschaft in der Normandie sind es 950km) Aber, man wird älter und vernünftiger. Also galt es einen Zwischenstopp einzulegen. Er sollte in der Nähe von Salzburg sein. Noch auf deutscher Seite evtl. bei Winkler? War ich schon, also abgehakt. Döllerer in Golling bei Salzburg hat Sonntag im Gourmet Ruhetag. Gebr. Obauer in Werfen hatten wir ebenfalls schon besucht, auch wenn es länger her ist.
Letztendlich machte der Sonnenhof mit dem Restaurant „Kräuterreich“ in St. Veit im Pongau das Rennen. Auschlaggebend waren nicht die 4 Hauben im GM, sondern sein Kochbuch „Kräuterreich“, Geheimnisse der Alpinen Küche. Was das Buch versprach, wurde nicht nur eingehalten, sondern an diesem Sonntagabend noch übertroffen. Wir haben unsere Entscheidung nicht bereut.
Bei unserer Ankunft am Sonntagnachmittag spielte Vitus Winkler mit seinem kleinen Sohn auf der Dorfstraße mit dem Dreirad. Es sah alles sehr entspannt aus. Diese Entschleu-nigung war dann auch den gesamten Abend im Restaurant spürbar. Nicht nur bei ihm, auch bei der gesamten Mannschaft.
Nach dem problemlosen Einchecken gab es erst einmal einen Willkommenstrank und ein kleines Begrüßungshäppchen. Kräuter, Blüten und Scheiben von leicht geräucherte Rote Bete zeigten bereits hier die Richtung in die Kräuterküche.
Vom Zimmer aus hatten wir einen Blick auf die Berge, deren Spitzen noch weiß gesprenkelt waren.
Um 19.00 Uhr ging es dann ins Gourmetrestaurant „Kräuterreich by Vitus Winkler“. Dieses ist im vorgelagertem Wintergarten, mit Blick auf die Berge, untergebracht. Neben dem Gourmetrestaurant gibt es noch das bodenständigen Wirtshaus und der Chef’s Table.
Zum Auftakt wählen wir einen Wermut, wie konnte es auch anders sein, natürlich hausgemacht. Dazu kleine „Apero Häppchen“, reichlich mit Kräutern, wie z.B. Schafgabe, Bärlauch , durchsetzt.
Angeboten werden 5 Gänge € 130,- pro Person, 6 Gänge € 155,- pro Person, 7 Gänge € 180,- pro Person
Wir entscheiden und für das 7 Gang Überraschungsmenü inklusive Gedeck und Gruß aus der Küche.
Jeder Gang des Menüs ein Highlight, fein abgestimmt und mit Perfektion auf den Teller gebracht. Die einzelnen Gerichte von Fluss&See, Wald&Wiese oder am Feld waren sehr kreativ und mit Kräuter und regionalen Produkten verfeinert.
Die Alpencarbonara mit Brennnessel. Kohlrabi als Pasta geschnitten, dazu das Ei Dotter, Morcheln und Brennnessel sowie das „Hauptgericht“ mit Maibock, auf den Punkt gegart, mit Spargel, Bachkresse und Aroniabeeren waren Höhepunkte des Menüs. Interessant auch der Gang „Goldenes Kalb“ mit Zunge und Leber. Auch die anderen Gänge des Menüs waren ausgezeichnet. Die ausgesuchten Weine passten sehr gut zum Menü.
Hervorragend auch der Service. Vitus Winkler brachte zusammen mit den Service Damen die Gerichte an den Tisch und erläuterte sie selbst. Der Hauptgang wurde von seinem Souschef serviert. Ein rundum gelungener Abend.
Wie sind am Überlegen demnächst eine kleine Auszeit über 3 Tage im Sonnenhof zu nehmen.
Hausgemachter Wermut
Apero Happen unter dem Motto Frühlingserwachen. U.a. Tomatentartelette, Schafgabe, Kopfsalatmousse, Frühlingskräuter, Bärlauch Waldbrot, Huflattich
Lachsforelle im Karottenfeld und SauerkleeDas „Goldene Kalb“ Zunge und Leber.
Diesmal ein Lamm aus heimischer Zucht. Die Metzgerei Nutschan hatte Lammfleisch aus eigener Zucht im Verkaufswagen liegen. Vom Carré habe ich 6 Rippen gekauft.
Das Carré säubern und ein wenig Fett abschneiden. Das übrig gebliebene Fett wird Kreuzweise eingeschnitten und mit Olivenöl eingerieben. Gewürzt habe ich erst kurz vor dem Servieren mit Salz, Pfeffer und Ras el Hanout.
Das Carré rechtzeitig aus dem Kühlschrank nehmen und anschließend in Butterschmalz recht kräftig anbraten. Im Ofen auf eine Innentemperatur von ca. 51° ziehen lassen. Kurz Nachbraten , würzen und ein Rippenstück abschneiden. Auf einen vorgewärmten Teller mit den Beilagen servieren.
Als Beilage gibt es gefüllte Mangoldröllchen, Mangoldstiele, Bratkartoffel und Lammjus mit Rotwein verfeinert.
KrustentiersüppchenSpargel über Dampf gegart, verlorenes Ei und SalatTrüffel Risotto mit KabeljauZicklein Bries mit Morcheln in Sahnesaucegeschmorte Lammschulter, grüne Bohnen im Speckmantel, Kartoffelpüree mit Olivenöl und Lammsauce.Käse: Schweizer Bergkäse, Camembert, Ziegenkäse mit rotem PfefferTörtchen eingekauft bei Thomas Ernst, Kassel
Am Wochenende gab es endlich wieder selbst zubereitete Speisen. Vierzehn Tage haben wir uns bekochen und bedienen lassen. Ein Bericht über dieses 14 Tage Gran Canaria wird folgen.
Grüner Spargel Habe ich die Wahl zwischen Grün und Weiß, entscheide ich mich fast immer für den grünen Spargel. Grüner Spargel schmeckt würziger, herzhafter und ist knackiger, bissfester sowie kräftiger im Geschmack. Der Weiße kommt frühestens Ende April bei uns auf den Teller. Der Grüne Spargel, gekauft auf dem Wochenmarkt, wird leicht gekürzt und nur im unteren Bereich ca. 2 cm geschält. Dann für ca. 4 Min. bei 100° in den Dampfgarer. Auch eine kleine Tomate wandert mit den Garer. Für das verlorene Ei das Wasser aufkochen lassen und Essig dazugeben. Das leicht siedende Wasser kreisförmig mit einem Schneebesen aufrühren. Dier Eier einzeln in einer Tasse aufschlagen und sorgfältig in das Essigwasser gleiten lassen. Eiweiß sorgfältig um das Eigelb legen. Die Eier ca. 2-3 Minuten pochieren. Die Eier mit einer Drahtkelle herausnehmen. Den Spargel auf einem flachen Teller anrichten. Die Tomate anlegen und salzen sowie pfeffern. Im unterem Teil des Teller wird eine kleine Handvoll Pflücksalat angelegt. Mit Balsamico Essig und Olivenöl beträufeln. Auf den Salat werden das verlorene Ei gelegt und leicht geöffnet.
Lachs auf grüner Soße Ich verwende wohl die Kräuter, die für eine Kasseler Grüne Soße in Frage kommen, die Sauce wird aber völlig anders aufgebaut. Klein geschnittene Schalotten werden in Olivenöl angedünstet. Mit Noilly Prat, Pastis und Weißwein ablöschen und einreduzieren. Mit Gemüsebrühe auffüllen und weiter einkochen lassen. Eine Handvoll Kräuter werden zusammen mit der Brühe gemixt. Durch ein Sieb geben. Erst jetzt wird mit Salz und Pfeffer gewürzt. Kurz vor dem Servieren wird noch etwas Butter mit dem Stabmixer untergemixt. Der Lachs, pro Person ca. 100 gr. wird enthäutet und die braune Fettschicht sorgfältig entfernt. In einer Pfanne wird etwas Wasser erhitzt und der Lachs eingelegt. Sofort in den auf 140° heißen Herd schieben. Mit einem Thermometer überprüfe ich die Innentemperatur. Bei ca. 50° aus den Ofen nehmen. Danach salzen und pfeffern. Währen der Lachs im Ofen ist, werden die ausgepulten Garnelen in Olivenöl angebraten. In einen angewärmten tiefen Teller die Sauce angießen, den Lachs darauf anrichten, mit etwas grün belegen und die Garnele auf den Lachs legen. Hinzu kommt noch eine kleine Salzkartoffel. Getrunken wird ein Grauer Burgunder von der Nahe. Zweimal Lammlachse Nicht immer kann alles gelingen. Diesmal habe ich einiges falsch gemacht. Aus Fehlern kann man ja bekanntlich lernen. Ein Teil des Lammlachses wird angebraten und auf 52° Innentemperatur im Ofen erwärmt. Danach mit Salz und Ras el Hanout würzen. Länglich aufgeschnitten, dann servieren. So weit so gut. Den anderen Teil des Lammlachses in Olivenöl anbraten und abkühlen lassen. Braune Champignons werden gemixt, angebraten, bis alle Flüssigkeit verdampft ist und ebenfalls abkühlen lassen. Zucchini in sehr dünne Scheiben hobeln und in Olivenöl anbraten, aber ohne, dass sie Farbe annehmen. Eine Folie auslegen und die Zucchinischeiben darauflegen. Salzen und pfeffern. Das Pilz Duxelles auf die Scheiben streichen, die Lachse anlegen und in Folie und Alufolie einrollen. Im Ofen bis 54° garen. Beim Aufschneiden dann die Katastrophe. Alles fällt auseinander. Hier muss demnächst eine zusätzliche Schicht eingebaut werden. Also Blätter- oder Strudelteig. Dazu gab es Bohnen, Bouillon Kartoffeln und eine Lammsauce mit Thymian. Getrunken wurde ein Rotwein von den Kanaren.