18292 Krakow am See
Paradiesweg 3
Tel. 038 457 /232 73
mail: einhausamsee@t-online.de
1994 wurde das Hotel-Restaurant eröffnet. Bereits 2 Jahre später erhielt das Restaurant den begehrten Stern und hat diesen bis heute gehalten. Von 1994 bis 2005 war Michael Laumen Küchenchef. Er übergab 2005 das Zepter weiter an Raik Zeigner. Sommelier ist Adi König.
Wir haben das Haus seit 1998 nun zum dritten Male (1998/2006/2011) besucht und es hat uns wieder gut gefallen.











Wir haben das Haus seit 1998 nun zum dritten Male (1998/2006/2011) besucht und es hat uns wieder gut gefallen.
Nach einer fast 5 stündigen Fahrt über Autobahn sowie Bundes- und Landstraßen erreichen wir das Hotel Restaurant „Ich weiß ein Haus am See“. Es liegt Idyllisch mitten im Wald und am Ufer des Krakower Sees.
Die recht einfachen Zimmer sind schnell bezogen und wir unternehmen zuerst eine Bootsfahrt (Ruderboot) auf dem See. Bei strahlendem Sonnenschein ein wahres Vergnügen.
Die Sonne spiegelt sich im Wasser des Sees, die beiden mächtigen Eichen lassen etwas Sonne durch und werfen Schatten auf das gemähte Gras. Vier Birken mitten auf der Grasfläche haben bereits eine leichte Herbstfärbung. Bei einem Aperitif (Prosecco mit Holunderblütensirup) lassen wir die Seele baumeln.
Wir hatten eins der sechs Seezimmer, die alle individuell eingerichtet sind und eine umrankte Loggia haben. Die Größe völlig ausreichend, eine Minibar ist nicht vorhanden, die allerdings auch nicht notwendig ist. Wasser (Güstrower Schlossquell) steht im Zimmer bereit und bis zur Theke bzw. Anmeldung ist es nicht weit. Allerdings ist der Preis des Zimmers von 85 € pro Person einschl. Frühstück für die Kategorie doch ein wenig happig.
Zum Essen.
Zur Auswahl stehen zwei Menus auf der Karte, ein 4-Gang-Menu unter der Überschrift „Unser Menü mit den Klassikern des Hauses für 65 € und ein Feinschmeckermenü zwischen 4 (65 €) bzw. 7 (85 €) Gängen. Für die sehr moderaten Preise muss man auf einiges verzichten was in anderen Häusern mit einem * mittlerweile zum Standard gehört.
Kein zweites Amuse Bouche, nur eine Sorte Brot sowie keine Petit Fours. Gerade diese haben zum Kaffee allerdings vermisst.
Wir entschieden uns für das Feinschmeckermenü mit sieben Gängen, für mich mit kleinen Änderungen. (Erster und dritter Gang)
Amuse Bouche.
Eine Cremesuppe von der Knollensellerie in einer kleinen Löwenkopfterrine serviert, schlicht und einfach, sehr sahnig gut gewürzt.
Erster Gang.
Für mich aus dem Klassikmenü. Wachtel im Strudelteig mit kleinem Salat und Trüffelvinaigrette.
Dazu 2009er Riesling von der Schiefer 0.1 l Weingut Ansgar Clüssrath, Mosel-Saar-Ruwer
Die Wachtel zart rosa gegart und eingepackt in einer Farce. Dazu eine kräftige Vinaigrette mit leichtem Trüffelgeschmack.
Für Frau A. aus dem Feinschmeckermenü, Praline von der Entenleber mit Apfel-Ingwerchutney und hausgemachtem Balsamessig. Die drei Entenleberkugeln waren unterschiedlich gewürzt, und zwar mit Raz el Hanout, Masala und Colombo-Curry. Dabei war die Kugel mit Raz el Hanout sehr dominant. Die beiden anderen Gewürze waren sehr zurückhaltend eingesetzt.
Dazu 2010er Gelber Muskateller 01 l vom Weingut Polz, Südsteiermark
Zweiter Gang.
Aus dem Feinschmeckermenü:
Gegrillte Scampi und Jacobsmuscheln auf warmen Chicorre-Rettichsalat.
Scampi und Muschel auf den Punkt gebraten, von der leichten schärfe das Rettichs war allerdings nichts zu spüren.
Dritter Gang
Für mich – Kross gebratener Zander auf Belugalinsen mit geschmolzenen Tomaten und Sauce Saté.
Dazu 2009er Grauburgunder 0.1 l Weingut Dr. Heger, Baden
Der Zander mit schön krosser Haut, innen aber noch saftig. Die Tomaten sehr aromatisch und mit Kräutern gut gewürzt. Die süß-sauren Linsen sowie Sauce Saté (Curry/Kokos Sauce) rundeten den Gang harmonisch ab.
Für Frau A. Steinbutt auf Süßkartoffel-Mangoragout- Venerereis und Thaicurryschaum
Dazu 2010er Sauvignon von der Insel 0.1 l Schloss Rheinhartshausen, Rheingau
Der Steinbutt leicht gebräunt und saftig, die süße des Ragout, die dezente Schärfe der Sauce bildeten auch einen gelungenen Gang. Dazu noch schwarzen Reis. Das Eis kaum wahrnehmbar.
Cassissorbet
Cremig mit schönem Fruchtgeschmack.
Müritzlamm mit feinen Böhnchen, Kichererbsengemüse und Thymianjus
Dazu 2009er Carmenere Reserva 0.1 l Cono Sur, Chile
Das Fleisch des Rückens rosa gebraten, dazu noch ein Stück vom Filet und eine kleine Lammbratwurst. Die Bohnen noch recht knackig. Die gut gewürzte Sauce rundete den Gang ab.
Kleine Käseauswahl mit Paprikaconfit
Dessert von der Gartenhimbeere
Dazu 2007er Weißherbst Eiswein 5 cl, Weingut Kendermann, Rheinhessen
Ein Gang der nicht voll überzeugte. Für ein * Sternehaus recht schwach.
Danach ein Espresso und ich gönnte mir ein Grappa von Levi.
Adi König, der unaufgeregt den Service leitete, ist auch als Sommelier tätig, unterstütz wird er im Service von seiner Frau Petra König. Völlig ausreichend an diesem Abend. Alle Tische im unteren Bereich des Restaurants mit Blick in den Garten waren besetzt. Die Restaurantgäste waren auch Hotelgäste und wie an den Autokennzeichen zu ersehen aus allen Himmelsrichtungen, auch aus der Schweiz, angereist.
Raik Zeigner, als Chefkoch hat sich an diesem Abend nicht im Restaurant gezeigt.
Die Küche im Haus am See arbeitet mit regionalen Produkten, bietet dabei eine klassisch französische Küche. Dabei werden auch Gewürze aus dem Orient und Asien dezent eingesetzt.
Wir machen jedenfalls, wenn es wieder in Richtung Osten zu Verwandtschaftsbesuchen geht, einen Abstecher nach Krakow am See in das „Haus am See“. Eine Adresse an der ein Gourmet nicht einfach nicht vorbeifahren sollte.