
Zum Restaurant Burghotel Nörten Hardenberg haben wir ein besonderes Verhältnis. 1978 war es unsere erste Anlaufstation in Sachen Feinschmeckerei. Völlig Ahnungslos in diesen Dingen, haben wir hier die ersten Schritte in Richtung Gourmet unternommen. Hausherr war damals Helmut Ammann. Gern erinnern wir uns noch an den italienischen Oberkellner. Quito ?? so ähnlich sein Name, half uns über die eine oder andere Schwierigkeit hinweg. (Hummer, Bestecke etc.) Schwierigkeiten, über die man heute nur noch schmunzeln kann. Nach dem Ammann nach Hannover ging, waren wir nur noch ein oder zweimal in Hardenberg.
Bedingt durch einen beruflichen Termin stand jetzt endlich ein Besuch im Burghotel Hardenberg an.
Ein Fazit vorweg: Der nächste Besuch wird nicht lange auf sich warten.
Küchendirektorin ist heute Katja Burgwinkel. Weit weg von der Molekularküche legt Sie besonderen Wert auf regionale Produkte. Ausnahmen bestätigen auch hier die Aussage.
Der Innenraum hat sich kaum verändert in den Jahren. Geprägt wird der Raum durch die Holzdecke, der Holzverkleidung sowie der Tapete an den Wänden. Die Fenster lassen den Blick frei auf Terrasse und Reitplatz.
Wir hatten reserviert und wurden von einer jungen Dame zum Tisch begleitet. Unseren alkoholfreien Aperitif, Holunderblütensirup und Orange mit alkoholfreien Sekt aufgegossen, hatten wir bereits in der Hotelhalle eingenommen.
Aus dem Graf Hardenberg Menü und a la Carte Gerichten stellten wir unser vier Gänge Menü zusammen.
Neben dem Graf Hardenberg Menü zu 65 € wird noch das 8 Gänge Menü Sophien zu 85 € sowie das 6 Gang Menü Novalis Diner angeboten. Dies kostet ebenfalls 85 €, mit korrespondierenden Weinen 120 €.
Als erstes Amuse Bouche wurde auf einer Schiefertafel ein Gurkengratinée mit Jogurt-Dill Espuma sowie Thunfisch im Sesammantel auf einem Löffel serviert. Beides schmackhaft, leider hatte das Gratinée zu große und grobe Eiskristalle. Dazu auf Kartoffel basierende Brötchen mit Lavendelhonigcreme, Paprikacreme und Butter.
Nach einer angenehmen Wartezeit das zweite Amuse Bouche.
Loup de mer auf Zitronenrisotto und Tomaten-Bohnencreme.
Von der Größe her fast schon ein zusätzlicher Gang. Der Fisch auf der Hautseite kross gebraten, innen aber noch saftig, das Risotto schön säuerlich aber etwas zu fest. Die Bohnen gut gewürzt mit einen leichten „Biss“.
Nach ca. 20 Minuten dann der erste Gang.
Hummer mit Jakobsmuschel – Mango und Papaya.
Auf einem länglichen Teller war von links nach rechts angeordnet. Hummerterrine, dann Hummer mit seiner Sauce sowie gebratene Jakobsmuschel. Mango und Papaya brachten eine gewisse Süße an das Gericht. Das Petersilienpüree, als Strich auf den Teller gestrichen, kam leider nicht zur Geltung. Es war Dekoration und kein Geschmacksträger.
Danach Creme von geschmorten Kopfsalatherzen und Tatar vom geräucherten Saibling.
Sehr sahnehaltig, gut gewürzt. Das Saiblingstatar mit sehr dezentem Rauchton.
Rehrücken im Sauerteig mit Himbeer-Essig-Sabayon Steinpilzen und grüner Spargel
Der Rehrücken, wahrscheinlich aus eigener Jagd, war optimal gegart. Festes Fleisch, durch und durch zart rosa gebraten, zerging er aber fast auf der Zunge, schöner Wildgeschmack. Das Sabayon mit seinem leicht säuerlichen Geschmack passte ausgezeichnet zum Wild. Laut Karte sollten Pfifferlinge dazu serviert werden, da aber Steinpilze im Vorgespräch angeboten wurden, haben wir uns für diese entschieden.
Zum Abschluss dann Hardenberg Kirschtörtchen mit Kaffee Eis. Der schwächste Punkt im Menü.
Dazu je ein Glas Weissburgunder bzw. Spätburgunder aus Baden.
Amuse Bouche
Amuse Bouche


Creme von geschmorten Kopfsalatherzen und Tatar vom geräucherten Saibling
Rehrücken im Sauerteig mit Himbeer-Essig-Sabayon Steinpilzen und grüner Spargel.

Hardenberg Kirschtörtchen mit Kaffee Eis
Alle hier abgebildeten Speißen sehen sehr lecker aus. Wenn das Restaurant nicht so weit weg wäre, würde ich glatt mal einen besuch abstatten.
Der Oberkellner zu Herrn Ammann’s Zeiten war Herr Cavazola – ein Italiener durch und durch. Ihm ging das Temperament sogar auf der Arbeit durch, wie er selber von dich behauptet hat.
Danke für die Informationen
Danke für die Information. Wir haben von ihm viel gelernt. Wissen sie wo er anschließend gearbeitet hat. Lebt er noch?