Humburgs Eck
Baunatal Großenritte
In der Dorfmitte von Großenritte, einem Stadtteil von Baunatal, liegt gegenüber der Kreuzkirche die Gaststätte „Humburgs Eck“. Bis Ende der 1980ziger Jahre eine Metzgerei mit angeschlossener Gaststätte. Nach dem frühen Tod des Inhabers wurde nur noch die Gaststätte weiter verpachtet. Im laufe der letzten Jahre gab es immer wieder neue Pächter bis das Haus dann letztendlich leer stand. Seit ca. 2 Jahren sind nun Tobias Papra und Matthias Eskuche neue Pächter und bringen neuen Schwung in das Gasthaus.
Eine Küche mit saisonalen und regionalen Produkten wird angeboten. Wie in der Speisekarte ausgewiesen, kommen die Rohstoffe überwiegen aus der Region. So kommt z.B. das Fleisch vom Bauern, der gegenüber der Gaststätte seine Produktions -und Verkaufsstelle hat. Das Wild erhält man von befreundeten Jägern aus dem Stadtteil. Das Gemüse, überwiegend Bio-Produkte, kauft man im Biomarkt „Quer Beet“ in Kassel ein, Getränke von der Hütt-Brauerei im Stadtteil Rengershausen. Aus dem Neumarkter Lammsbräu sind Bio Biere und Bio Limonaden im Angebot. Auch ausgezeichnete Bio Weine, überwiegend aus Franken und der Pfalz, werden angeboten.
Neben der Standartkarte gibt es Angebote der vier Jahreszeiten. Aktuell steht natürlich Spargel aus der Region auf der Karte.
Wir wählten diesmal das 3 Gang Überraschungsmenü für 19.90 €. Ich frage mich allerdings, wie die beiden Pächter bei diesen Preisen über die Runden kommen.
Da alles frisch zubereitet wird und Tobias Papra als gelernter Koch allein in der Küche steht, sollte man etwas Zeit mitbringen. Als Überbrückung der Wartezeit sollte man sich überlegen, vielleicht ein wenig Brot und Butter oder Schmalz auf den Tisch zustellen.
Zum Auftakt gibt es ein Amuse Bouche, diesmal war es ein Kartoffel-Rosmarin Süppchen mit ausgeprägtem Kartoffelaroma und intensiven Rosmaringeschmack.
Danach Kräuterpfannkuchen mit Spargelragout. Beim Pfannkuchen überwog diesmal der Dill, der Spargel auf den Punkt gegart.
Als Hauptgericht einmal Rehgulasch und einmal Rehrückenfilet. Es war im Übrigen das erste Reh, das nach der Schonzeit auf die Teller kam. Sehr gut, dass nicht nur die Edelteile wie Filet verarbeitet werden, sondern auch Schulter oder Keule als Gulasch.
Das Filet auf den Punkt gebraten, dazu selbstgemachte Kroketten. Das Gulasch sehr gut abgeschmeckt, dazu Knödel, natürlich hausgemacht und Rotkohl.
Als Dessert einmal Himbeersorbet im Blätterteig und einmal Erdbeeren mit Vanilleeis.
Sorbet und Eis sind hausgemacht.
Dazu jeweils ein Glas Weiss- bzw. Rotwein aus der Pfalz.
Fazit: Wir haben das Haus in den letzten Monaten vier Mal besucht und können es uneingeschränkt empfehlen. Es werden auch vegetarische und vegane Gerichte angeboten.
PS: Nach dem plötzlichen Tod von Tobias Papra gibt es zur Zeit nur noch Kaffee und Kuchen.