Uns war bewusst, dass man im Restaurant sehr eng sitzt.
Uns war bewusst, dass man dadurch auch mit dem Tischnach-bar unweigerlich ins Gespräch kommt.
Uns war bewusst, dass es mittags „nur“ ein Menü angeboten wird.
Trotz allen wurde das Essigbrätlein bewusst gewählt und wir haben es nicht bereut.
Kurz nach 12.00 Uhr stehen wir vor einer schlichten Hausfassade, die Tür ist verschlossen und man wird erst nach dem ziehen der Glocke hereinge-lassen. Der Service empfängt uns im Flur, nimmt uns die Mäntel ab und begleitet uns zum Tisch.
Wir nehmen diesmal keinen Champagner sondern eine deutschen Riesling Sekt von der Mosel
Schnell kommen Brot und Butter auf den Tisch und die Amuse Bouche werden aufgetragen.

Eine knusprig-weiche Einleitung zum Mittagessen mit einem Erbspüreefüllung .und einer dezenten äußern Gewürzmischung.

Trompetenpilze, Karotte, Eigelb
Eine tolle Kombination mit der leichten Süße von der Karotte und den erdigen Pilzen.

Kalbskopf
Die Kalbskopfsülze als frittierter Würfel, außen kross und innen weich.

Anschließend kommt Andreas Köthe an den Tisch und erläutert das Mittagsmenü. Wir einigen uns auf zunächst fünf Gänge. Im laufe des Menüs wird noch ein zusätzlicher Gang eingeschoben. Auf unseren Wunsch hin wird uns zu jedem Gang ein anderer Wein serviert.
Steckrübe mit Essiggurke.
Eine, wie wir meinen, gelungene Kombination aus regionalen Zutaten. Ergänzt wurde das Ganze mit Gurkenfond und Senfkräutern. Drei kleine Türmchen waren im Teller aufgebaut. Eine dünne Scheibe, mit noch leichtem Biss, von der Steckrübe als Grundlage. Danach ein Mousse von der Steckrübe und eine weitere Scheibe. Auf einer zweiten Schicht Mousse waren die Senfkräuter angeordnet. Die Senfgurke war in den Mousseschichten eingebaut. Alles in sich sehr schlüssig und von den Proportionen gut abgestimmt. Um die Feinheiten der Texturen, wie fest (Scheiben), weich (Mousse), säure (Gurke), knackig (Senf), heraus zu schmecken, war es notwendig den schönen Aufbau auseinander zunehmen und dann die einzelne Schichten separat zu verspeisen. Das letzte Türmchen wurde dann im Ganzen verspeist. Der delikat abgeschmeckte Gurkenfond passte sehr gut zur Steckrübe. Für uns ein Gericht auf ** Sterne Niveau.

Kabeljau mit Brokkoli
Auch hier passten wieder alle Komponenten und Texturen zusammen. Der Kabeljau fest, aber innen noch leicht glasig. Das Brokkolipüree ist wunderbar abgeschmeckt und der gehobelte Brokkoli bringt wiederum den notwendigen Biss. Die Mandelbuttersauce mit Apfelsaft brachte dann auch eine leichte Süße ins Spiel.



Warmer Zitronenkuchen mit Rahmeis
mit Rucolasauce.
Ein sehr „leichtes“ Dessert als Abschluss. Der warme Zitronenkuchen mit seiner Säure und dem kalten Rahmeis war eine gelungene Kombination. Die Rucolasauce passte sich der Leichtigkeit an. Der leichte scharfe, aromatische und bittere Geschmack der Rucolapflanze kam gut zur Geltung. Im Hintergrund eine gewisse Süße.