Sylt 2025/9-6 JM Westerland und Abschied

Kaum zu glauben, aber unser Sylt-Urlaub 2025 geht tatsächlich zu Ende! Nach elf Tagen auf dieser traumhaften Insel kann ich nur sagen: Es war alles dabei.

Wir haben die Sonne genossen, an den herrlichen Stränden entspannt – und natürlich auch Regen und Sturm erlebt. Das wechselhafte Wetter gehört zu Sylt und macht den Reiz der Insel aus.

Kulinarisch wurden wir verwöhnt. Vom „Gosch“ in List, bis zum eleganten Söl’ring Hof in Rantum – jede Mahlzeit war ein Genuss. Die Abende in List, Kampen, Rantum, Wenningstedt und natürlich Westerland mit guten Weinen und anregenden Gesprächen, bleiben in Erinnerung.

Ein Besuch im Restaurant Jörg Müller ist stets ein Höhepunkt. Seine Gerichte verwöhnen die Sinne, und der Service erfüllt jeden Wunsch.

Wer meinen Blog kennt, weiß: Ich bin ein großer Fan der Küche von Jörg Müller. 1992 speiste ich dort zum ersten Mal. Es folgten viele weitere Besuche, und besonders die Kochkurse, die ich zwischen 1994 und 2004 bei ihm absolvierte, sind mir in bester Erinnerung. Ob im Gourmet-Restaurant oder im Pesel – die Abende waren immer etwas Besonderes. Auch nach seinem Abschied von der klassischen Gourmetküche im Jahr 2014 blieb ich ein begeisterter Gast. Seine Gerichte überraschen weiterhin mit originellen Ideen. Unvergessen bleibt sein Einstieg mit Gemüsestreifen, Wurst und Schinken, kunstvoll auf einem Holzspieß arrangiert. Wer traut sich sonst auf der Insel, so eine Amuse-Bouche zu servieren. Außer JM sonst keiner.

Am Sonntagabend lockte ein kulinarisches Fest der besonderen Art. Alles drehte sich um Meeresfrüchte – frisch gefangen und meisterhaft zubereitet.

Den Auftakt machten sechs Austern, nicht von den Stränden Sylts, sondern von den rauen, geschmackvollen Küsten Irlands. Pur serviert, ohne Zitrone oder andere Zusätze, entfalteten sie ihr volles Aroma. Die feine Salznote und die zarte Konsistenz boten einen Genuss, der den Abend perfekt einleitete.

Danach folgte der Hauptgang: zarter Steinbutt und prall gefüllter Hummer, begleitet von zwei erlesenen Saucen. Der Steinbutt, auf den Punkt gegart, zerging auf der Zunge und harmonierte mit den fruchtigen und würzigen Nuancen der Saucen. Der Hummer, saftig und üppig, krönte das Menü und machte den Abend unvergesslich.

Als Dessert „Gebackene Zwetschgen auf Armagnacschaum mit Walnuss-Krokant Eis“. Es ist so einfach und doch so gut – der Inbegriff eines Herbstdesserts. Zwetschgen, saftig und reif, umhüllt von einem zarten Teigmantel. Der erste Biss – warm und fruchtig – lässt die Aromen explodieren. Dazu eine Nocke Walnusseis, die mit ihrer cremigen Textur und dem nussigen Geschmack perfekt harmoniert. Das Eis schmilzt langsam und vermischt sich wunderbar mit den süßen Zwetschgen.

Dazu genossen wir einen besonderen Weißwein: den 2023 Solviin vom hauseigenen Weinberg in Keitum. Seine frischen Noten und die feine Säure unterstrichen die Aromen des Meeres und rundeten das Menü ab. Jeder Schluck war eine Entdeckung und begleitete die Vielfalt der Geschmäcker auf vollendete Weise.

Am vorletzten Abend unseres Aufenthalts kehrten wir noch einmal bei JM ein. Diesmal standen Fleisch und Rotwein auf dem Plan. Wie immer starteten wir mit einem Glas Champagner für Irmtraud, während ich wie gewohnt den Hauscocktail wählte.

Dann folgte Beef Tatar mit Reibekuchen und Crème fraîche. Das Fleisch war fein gewürzt, die Crème verlieh dem Gericht eine angenehme Frische.

Als Hauptgang ein Klassiker von JM: Tournedos ‚Rossini‘ mit gebratener Gänseleber, Trüffelsauce und Kartoffelgratin. Das Fleisch war perfekt medium rare gebraten, die Leber zerging auf der Zunge, die Sauce harmonierte ideal, und das Gratin duftete dezent nach Muskat.

Zum Dessert eine makellose Crème Brûlée mit knuspriger Karamellkruste und samtiger Füllung. Dazu ein leicht erwärmter Zwetschgenröster mit einem Hauch Zimt.

Als Wein empfahl uns Ben Birkholz einen Volnay AOC 2019 von der Domaine Chantal Lescure.

Den Abend ließen wir in der Bar bei „Mo“ mit einem Zibärtle ausklingen. Der Service war wie gewohnt erstklassig: „Big Ben“, sein Schwager Jan-Sören und natürlich die Chefin Jane Müller, die im Hintergrund leise, aber souverän die Fäden zog.

Fazit: Sylt hat unsere Erwartungen erneut übertroffen. Wir reisen mit wunderbaren Erinnerungen. Nach Sylt ist vor Sylt. Bis bald, Sylt!

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